Zitalog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Mucki
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Beitragvon Mucki » 01.12.2013, 00:04


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Zitat - Text - Zitat - Text - Zitat - Inspiration durch Zitate - Lyrik - Prosa - Zitat als Angelpunkt -
Lieblingszitate mit eigenem Leben füllen - neues Zitat als Inspiration weitergeben



Im Zitalog könnt ihr euren Gedanken - inspiriert durch ein Zitat - lyrisch und prosaisch freien Lauf lassen. Zitalog ist kooperatives Schreiben, Texte, Gedichte, die das Zitat des Vorschreibers aufgreifen. Hierdurch entstehen unkommentierte Textfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen, Lyrik, z.B. ob gereimt oder ungereimt, Prosa, kurz oder lang, ganz wie ihr es möchtet.

Alles beginnt mit einem Zitat, dessen Autor ihr in Klammern dahintersetzt. Darauf folgt ein Text, Lyrik oder Prosa. Am Ende setzt der Schreiber ein neues Zitat mit Autor des Zitates in Klammern dahinter. Der nächste Schreiber beginnt mit dem letzten Zitat des Vorgängers.


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Lieblingszitate mit eigenem Leben füllen - neues Zitat als Inspiration weitergeben

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 22.08.2015, 15:56

Nichts in der Welt ist schwieriger als die Liebe. (Gabriel García Márquez)

Ich bin schwierig, meint sie. Du solltest dir jemanden suchen, der einfach ist, meint sie. Du solltest selbst einfach sein, meint sie ... nicht so schwierig, wie du eben bist: septembrig; und ich: novembrig. Was ist daran schwierig? Wir spüren einander einfach, und einfacher als je. Wir denken einander einfach, und einfacher als je. Was ist daran schwierig? Unser Denken ist uns so einfach, nur anderen schwierig; aber das verschwierigt uns nicht. Wir sind einander so einfach du und ich, dass es gar nichts Einfacheres geben kann. Anderen sind wir einfach schwierig, weil wir uns einfach sein lassen, wie wir sind, du: septembrig; und ich: novembrig. Nichts in der Welt ist schwieriger als einfach sein lassen ...

Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur Lenker, die Fahrgäste und die Straße. (Franz Kafka)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 29.08.2015, 20:09

Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur Lenker, die Fahrgäste und die Straße. (Franz Kafka)


kein lenken
nur lassen
keine schlüsselworte
nur freie gesten
keine regeln
nur lieben

so leicht
könnte es sein
wäre ich einfach
doch genau das bin ich nicht



Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt. (Erich Fried)

Niko

Beitragvon Niko » 29.08.2015, 21:52

Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt. (Erich Fried)

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Kinder, die man nicht liebt, werden Erwachsene, die nicht lieben.
(Pearl S. Buck)

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 15.09.2015, 11:24

Kinder, die man nicht liebt, werden Erwachsene, die nicht lieben. (Pearl S. Buck)

Ich kann mir kaum vorstellen, wie man dich nicht lieben konnte. Ich kann mir kaum vorstellen, wie man dich plagen konnte - nicht nur, dass du geplagt wurdest, sondern auch, dass man dich plagte. Was hattest du an dir, dass andere anreizte, dich zu peinigen? War es dein Geist, der Höchstes und Tiefstes, Fernstes und Nächstes, Hellstes und Dunkelste, Lautestes und Leisestes so still vor sich hin dachte? War es dein Wesen von den Nonen eines Septembers - endsommerlich und frühherbstlich, euthymisch und athymisch zugleich? War es dein Leib, so wogend wie windverwehte Wellen? Und erwuchs daraus, dass auch du nun nicht lieben kannst? Nein!

[Fortsetzung folgt …]

Lovers and madmen have such seething brains,
Such shaping fantasies, that apprehend
More than cool reason ever comprehends.

(William Shakespeare, A Midsummer Night’s Dream)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 05.11.2015, 16:13

Lovers and madmen have such seething brains,
Such shaping fantasies, that apprehend
More than cool reason ever comprehends.
(William Shakespeare, A Midsummer Night’s Dream)



der liebe mit vernunft begegnen
ein widerspruch in sich
nichts wird geplant
spontan sein wie der blitz
liebe organisiert nichts
du springst ins abenteuer
kennst keine angst
schwimmst gegen alle ströme
lebst das gefühl
liebst das leben
liebessprache ist geheim
gestenreich und voller blicke
liebe und lebe das schönste chaos der welt



"Ein Hund springt zu dir aufs Bett, weil er gern in deiner Nähe ist. Eine Katze tut es, weil sie dein Bett liebt."
(Victor-Marie Hugo)

jondoy
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Beitragvon jondoy » 19.11.2015, 00:00

"Ein Hund springt zu dir aufs Bett, weil er gern in deiner Nähe ist. Eine Katze tut es, weil sie dein Bett liebt."
(Victor-Marie Hugo)

Miau, möchte mich als Katze endlich
wieder mal totschlagen lassen wie früher
unter dem Hammer als spritzende Fontäne auf zu den Sternen
in Sack und Asche gepackt tauchen zum Grund des tiefschwarzen Sees
unter einem endlos rauschenden Spülkastenwasserfall
mit der Klosettstampferhaube auf dem Haupt goldenen Sonnenuntergängen entgegen schweben

jetzt muss ich mir einen Adventskalender schenken lassen
als Kleinkindersatz das Bett vollscheißen
und danach zum Frisör..


Mein Name ist Aufruhr.
Mein Vorname ist Chaos.
Man braucht mich nicht zu begrüßen,
ich bin hier, um zu bekennen.
Aber wenn ich dich halten darf
werde ich meinen Atem nicht anhalten..“
(Keren Ann, My name is trouble)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.03.2016, 20:15

Mein Name ist Aufruhr. Mein Vorname ist Chaos. Man braucht mich nicht zu begrüßen, ich bin hier, um zu bekennen. Aber wenn ich dich halten darf, werde ich meinen Atem nicht anhalten..“
(Keren Ann, My name is trouble)



das innere bekenntnis
setzt auf das ehrliche
und das ist grausam
du zeichnest dich hart
und das ist die wahrheit
auch wenn dein chaos
dich vermeintlich weich
und liebenswert sein lässt
das wünschst du dir
das glaubst du
doch da ist dieser aufruhr
er begehrt auf
und stanzt dir ein mal
mitten auf die stirn
du kannst dich nicht heraustanzen
das stigma brennt
auf und in dir



Wenn Menschen Glück kaufen könnten, würden sie es bestimmt eine Nummer zu gross wählen. (Pearl S. Buck)

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 11.04.2016, 16:25

Wenn Menschen Glück kaufen könnten, würden sie es bestimmt eine Nummer zu gross wählen. (Pearl S. Buck)

Wenn ich dich ermessen könnte, würde ich dich mit Sicherheit in Zahlen komplexer als Pi ausdrücken. Da ich dich aber nicht ermessen kann, versuche ich, dich zu erwägen ... mit Worten. Da ich aber nicht jeden Sekundenbruchteil deiner Existenz mit Worten denken und sprechen kann - das wäre Perfektion! -, erfreue ich mich am Streben nach dieser Perfektion.

Sogar das Vortrefflichste hängt von Umständen ab und hat nicht immer seinen Tag. (Baltasar Gracián y Morales)

Niko

Beitragvon Niko » 27.04.2016, 12:16

Sogar das Vortrefflichste hängt von Umständen ab und hat nicht immer seinen Tag. (Baltasar Gracián y Morales)

gestern habe ich versucht
vortrefflich zu sein
führte die alte nachbarin über die straße
sang mit dem chor der kirche
mehrfach
ich nutzte gestern keine tüten beim einkauf
und rief meine kranke mutter an
damit sie sich über etwas freuen kann

doch als der tag sich verabschiedete
die nacht sich breit machte
wuchs in mir frösteln und fremdheit
und das dunkel zog sich über mein land
warum nur...............warum
am nächsten tag
nach nachtvoller angst
bemerkte ich
dass ich mich zu sehr vergessen hatte
auch dieser gedanke macht mir angst


Angst ist für die Seele ebenso gesund wie ein Bad für den Körper. (Maksim Gorki)


.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 24.05.2016, 10:02



Angst ist für die Seele ebenso gesund wie ein Bad für den Körper. (Maksim Gorki)


erstunken ist noch niemand
aber wenn sich die kälte erst in den flügeln einnistet
wäscht die angst ihr clownsgesicht
wandelt das wasser
in fassadenfarbe
die licht und luft
verschluckt und die liebe
dass du dich darin nicht mehr findest
dass du darin verschwindest
die großen augen eines kindes
gehen langsam unter im zähen weiß
im schweigen
im kalten schweiß
du zitterst


Erst das Licht macht dich zum Menschen. Das ist natürlich so ein Spruch, da denkst du erst mal nach. (Saša Stanišić)

Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Niko

Beitragvon Niko » 03.09.2016, 09:09

Erst das Licht macht dich zum Menschen. Das ist natürlich so ein Spruch, da denkst du erst mal nach. (Saša Stanišić)

wie mit einem boot in der nacht
die trägheit der seele durchpflügen
und dann im tagsaum ankern
das ruhen des morgens
das verwildern der träume
und das werden des lichts
in der lebensflut stehen lassen

das einatmen der stille bleibt
kurz und ewig der moment
der losgelöst ist vom leben


Alles bei ihnen redet, nichts gerät mehr und kommt zu Ende. Alles gackert, aber wer will noch still auf dem Neste sitzen und Eier brüten?

Friedrich Wilhelm Nietzsche
(1844 - 1900), deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller

Niko

Beitragvon Niko » 27.01.2017, 02:12


Wer es dahin gebracht hat, dem eigenen Leben zuschauen zu können, ist den Leiden des Lebens entronnen. (Oscar Wilde)



und wieder
nach abheben zudrücken
engpass nach weitsicht
auf dem harten grund
sumpf
gefroren zwar aber sumpf

und ich mittendrin
unaufgefangen
schwebend in einem schacht

wozu vernetzung
wenn das doch alles reißt
ich vertraue nicht
nicht mehr
meinem herzen schon garnicht

nun ich
wärme mich an meiner kälte
und sammle abschiede
wie hinderungsgründe
gründe HA!
ich finde immer welche
wogegen auch immer
und wozu
weiß ich irgendwann
nicht mehr


Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
Franz Kafka (1883 - 1924), deutschsprachiger Schriftsteller

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Eule
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Beitragvon Eule » 05.02.2017, 00:54

Jeder, der die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
Franz Kafka (1883 - 1924), deutschsprachiger Schriftsteller


Deutsch in einer
Stadt die sich kaum
unterscheiden wollte

Hügel ein Wind wie
vom Meer

im Januar lagen
bei uns Holzreste
metertief

flossen unter dem Eis
noch acht Wochen Konserven
und noch einmal

tote Fische fürs Osterfeuer.


Ach wie gerne wäre ich im Club der Millionäre ... U. Lindenberg, Rocksänger, Lyriker und immer noch auf den Bühnen unterwegs
Ein Klang zum Sprachspiel.

jondoy
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Beitragvon jondoy » 06.03.2017, 20:30

Ach wie gerne wäre ich im Club der Millionäre. (U.Lindenberg).

Wenn du möchtest, schneide ich dir die Haare.
Hab kein Geld.
Macht nichts.

Du hast dünne kastanienbraune Prosasträhnen.

Liegen die jetzt tot am Boden?

Sie genießen den sublimen Moment, am Boden zu liegen,
kommunizieren eloquent in ihrer Haarsprache
und erzählen sich die verrücktesten Geschichten.

Dass nachts Wörterfälle aus deinem Mund gesprudelt seien.
Haben sich wie ein Vorhang vor ihn gestellt,
ihrer haarsträubenden Aufgabe, Zierde sein zu müssen,
entledigt und sind in ihn hineingesprungen.

Ein natürlicher Zauber hat sie
dann wieder zu
kastanienbraunem Haar erstarren lassen.


Außerhalb der Grammatik der Extreme. S. Winmaker (Köchin)


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