Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 03.09.2006, 12:41

Gerda Jäger hat geschrieben:...ist ein anderer

gewandelt

wohl wissend
dass nur der wechsel
von dauer

Birute

Beitragvon Birute » 03.09.2006, 14:03

weh aber dem -
der gleichsam seine
runden dreht
durch zeit und raum
sich beibehält
wie eh

und jäh sein erkennen
ich lebe nicht ...

Nifl
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Beitragvon Nifl » 05.09.2006, 22:34

Bild


Die Farbe im Glas
wird dunkler
mit jedem Schluck
Ein Traum schwimmt
durch die Mitte
und mein Leben
schwappt über
den abgebissenen Rand
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Eliane

Beitragvon Eliane » 06.09.2006, 08:11

mit verletzenden
Splittern
durch die
pelzige Kehle,
den ewig
währenden Durst
zu löschen



(tolles Bild!)

Birute

Beitragvon Birute » 06.09.2006, 10:27

scherben dort
auf dunklem satz
ein tränenfluss
im traum benetzt
der wahrheit gar
ins auge blickt
und sieht doch nicht
die lücke im lächeln

Nifl
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Beitragvon Nifl » 06.09.2006, 21:43

Es rinnt
am Schluck vorbei
aus voller Kehle
und sammelt sich im
Bauchsee
bei all den and'ren
Mondschwimmer-
Gefühlen
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

aram
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Beitragvon aram » 06.09.2006, 21:55

schwimme
ich
zwischen funken

gleiten blitzend
über meinen
tag

schlagen
kleine
brennstellen

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 06.09.2006, 22:34

Doch

Nur
in diesen
Brennstellen
schimmert der Tag
die Luft ins Blut

Wen kümmert
da noch
der Schmerz

Wer geht
auf Tauchstation?

Dort unten
am Grund
drehen sich
doch nur
die schwarzen Sonnen
für ein Universum
das nicht lohnt
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Gast

Beitragvon Gast » 07.09.2006, 11:16

so rollen
die lawinen
schon
auf uns zu

unaufhaltsam
öliger
ab schaum

Birute

Beitragvon Birute » 07.09.2006, 14:32

decken
mal schuld ab
und zu
die kristalle
sie klagen
und ächzen

verzeihen
im innern
ein leuchten
das fühlt
ins vertrauen
schauen

ein großes
entsteht

Nifl
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Beitragvon Nifl » 07.09.2006, 21:41

Auf dem Grund
liegt der letzte Sommer
unter dünnem Eis

Die Assoluta tanzt
zum Schwanengesang

Bald wird sie einbrechen
im Großen
im Vertrauen

Auf dem Grund
liegt der letzte Sommer
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Gast

Beitragvon Gast » 08.09.2006, 00:22

über dem
spiegel des sees
tanzen erste
weiße fraun
leichtfüßig dahin

grund los

Nifl
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Beitragvon Nifl » 09.09.2006, 10:43

Bild


Nicht wissen
ob man Fraunhofer-Linie ist
durch die Wolken streicht
und Flocken aufs Glatteis
verführt

Nicht wissen
auf welcher Seite
man selbst
liegen bleibt
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Gast

Beitragvon Gast » 09.09.2006, 11:18

weißstille
gefroren
zeitungspapierbedeckt
einsames
erwachen
auf der falschen...


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