Prosalog
Foto A.P. Sandor et moi
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Hier handelt es sich um einen Faden, in dem ihr euch prosaisch zurücklehnen könnt. Lasst euren Gedanken freien Lauf. Erzählt von euren Träumen, eurem Ärger, euren Problemen, euren Sehnsüchten, euren Beobachtungen, euren Wünschen, euren Phantasien, euren Ideen, eurem Kummer, eurer Wut, eurem Tag, euren Spinnereien … "Die Wahrheit" spielt dabei selbstverständlich keine Rolle.
Fühlt euch frei.
Lasst euch von bereits verfassten Texten inspirieren, greift das Thema auf, oder schreibt einfach "frei Schnauze"… alles ist erlaubt.
Ich bin gespannt!
Kleingedrucktes:
Damit eure Kostbarkeiten behütet bleiben, müssen folgende Regeln beachtet werden:
Bitte keine Kommentare
Keine direkten Antworten (zB. Gratulationen, Beileidsbekundungen, Nachfragen etc.)
Keine Diskussionen
Kein Smalltalk oder Talk überhaupt
Geht immer davon aus, dass alle Texte Fiktion sind.
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Zuletzt geändert von Nifl am 04.08.2007, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Ich vertiefe mich in die Blicke von Tieren. Der Hund hat immer ein Hundegesicht, aber je nach persönlicher Verfassung Hunde- oder Menschenaugen. Wenn ich einfach so vorbeigehe, schaut er mich mit Menschenaugen an, man erwartet fast, dass er im nächsten Moment zu sprechen beginnt. Nehme ich aber Kontakt auf, kommt der Hund durch, die schlabbernde Zunge, Schwanzwedeln mit dem ganzen Körper, begeistertes Auf- und Abspringen. (Oder, wie bei dem tückischen Chihuahua meiner Nichte, unvermitteltes Zubeißen.)
Stehenbleiben, schauen und es am besten dabei belassen, dann schaut er mit Menschenaugen zurück, tief interessiert, verständnisinnig, ich möchte nie mehr wegschauen.
Während die Katze nie anders als mit Tieraugen schaut; nur nicht immer vom gleichen Tier. Die Katze von gegenüber hat Huskyaugen, ihr Blick ist wie Honig. Ich weiß nicht, ob es eine Katze oder ein Kater ist; wenn ein Kater, dann kastriert (das kann ich jedenfalls unterscheiden). Bei der geringsten Berührung lässt sie sich auf die Seite fallen und streckt die Pfoten in die Luft, ein schmeichlerisches Fellknäuel. Die andere Katze, die von nebenan, hat gläserne Augen, die kein Bild durchlassen, jedenfalls kein Bild von mir. Ich bin für sie nur ein Furz in der Landschaft; bestenfalls eine Hand, die ein Leckerchen reicht.
Ich kann mich erinnern, dass ich den Blick meiner Kaninchen (als ich noch welche hatte) als den Blick wilder Tiere wahrgenommen habe, mir so fremd wie Wölfe. Sie haben Kreide gefressen und tun so, als seien sie harmlose Heumümmler, aber irgendwann werden sie Kanonen auf uns richten. Laute Kanonenschläge, neulich habe ich sie in der Kirche gehört.
Stehenbleiben, schauen und es am besten dabei belassen, dann schaut er mit Menschenaugen zurück, tief interessiert, verständnisinnig, ich möchte nie mehr wegschauen.
Während die Katze nie anders als mit Tieraugen schaut; nur nicht immer vom gleichen Tier. Die Katze von gegenüber hat Huskyaugen, ihr Blick ist wie Honig. Ich weiß nicht, ob es eine Katze oder ein Kater ist; wenn ein Kater, dann kastriert (das kann ich jedenfalls unterscheiden). Bei der geringsten Berührung lässt sie sich auf die Seite fallen und streckt die Pfoten in die Luft, ein schmeichlerisches Fellknäuel. Die andere Katze, die von nebenan, hat gläserne Augen, die kein Bild durchlassen, jedenfalls kein Bild von mir. Ich bin für sie nur ein Furz in der Landschaft; bestenfalls eine Hand, die ein Leckerchen reicht.
Ich kann mich erinnern, dass ich den Blick meiner Kaninchen (als ich noch welche hatte) als den Blick wilder Tiere wahrgenommen habe, mir so fremd wie Wölfe. Sie haben Kreide gefressen und tun so, als seien sie harmlose Heumümmler, aber irgendwann werden sie Kanonen auf uns richten. Laute Kanonenschläge, neulich habe ich sie in der Kirche gehört.
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
die wölfe sind zurück. naja, zumindest ein paar. wie schön, denke ich. aber warum gibt es so viele gegner, gegner, die ihre schafe schützen wollen, klar, verständlich, aber sind nicht viele hunde genau so eine gefahr? sie haben angst. ich würde gern einem wolf begegnen. ich sähe ihm in die augen. ich würde ihm sagen, hallo, ich bin hier, deine wölfin. nein, ich würde ihn still bewundern.
mala gerala fan denn grubstu inta ihc bni badei meine sprache zu verlieren, weil du mich kopf über wort über haut in dein gedicht gezogen hast, nun ruht, nein! mein haupt an deiner schulter, schuldbewusst, senkt sich mein blick in deinen, lächelnd, ernst, und vollkommen wehrlos. du küsst mich und ich bin verloren, hoffnungslos, hoffnungsvoll verloren.
seltsam, dieses bedürfnis, das alte jahr zu verabschieden und das neue zu begrüßen, dabei sagt diese zeiteinteilung eigentlich gar nichts aus. früher pflegte ich mit jedem neuen schuljahr zu sagen: neues spiel, neues glück! das ergab noch halbwegs sinn. ich fasse nie vorsätze, sondern nenne sie wünsche. das klingt doch viel schöner! in diesem sinne umarme ich dich und das neue jahr: hallo 2020!
Wie dieses Befremden nach der ersten Lektüre von 'the lord of the rings' in Englisch nach 20 Lesedurchgängen der Klett-Coda-Ausgaben. So ging es mir jdf., bald gibt es sicher noch mehr Filme aus dem Umkreis von Mittelerde ... passt dann perfekt zur Jahreszahl ( ).
Zuletzt geändert von Eule am 08.01.2020, 14:00, insgesamt 2-mal geändert.
Ein Klang zum Sprachspiel.
wie kann man sich im wort so nah fühlen. was du anrührst: längst vergessene tiefen. diese melange aus glück und melancholie, ganz weit innen. vielleicht sogar eine ur-sehnsucht.
und immer die angst, ob ich von solch einer tiefe sprechen darf.
federleicht soll unsere liebe sein.
dass ich überhaupt liebe sage!
und immer die angst, ob ich von solch einer tiefe sprechen darf.
federleicht soll unsere liebe sein.
dass ich überhaupt liebe sage!
kann die kälte nicht mehr vertragen, trage die dicksten pullis, und doch sind meine finger kalt, mühselig das schreiben, friere mich durch den tag, werde krank, sehne mich nach mediterraner milde, die mich umarmt (und nachts das schwitzen unter träumen)
Zuletzt geändert von birke am 14.01.2020, 09:28, insgesamt 1-mal geändert.
Letztes Jahr las ich ein Buch von Botho Strauss, ungefähr zu dieser Zeit - ein ganz spätes road movie vom winterlichen Achensee nach Süditalien, das half kurzzeitig etwas. Ein bisschen Badeanstalt, eine kleine Teezeremonie, oder ein gaanz langes gemeinsames Buchabenteuer in der Familie wären weitere Vorschläge.
Ein Klang zum Sprachspiel.
vielleicht sollte ich mich zu den zugvögeln gesellen oder auf einen parkplatz fahren, grün sehen, an einen plot denken, nicht an zufälle glauben, und im radio how deep is your love hören
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du, an jeder ecke liegen liebesgeschichten, manche leuchten, wollen aufgehoben werden. als kind dachte ich, das leben sei eine einspurige straße irgendwo zwischen erde und himmel. heute sehe ich viele wege und spüre das weltall über mir.
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du, an jeder ecke liegen liebesgeschichten, manche leuchten, wollen aufgehoben werden. als kind dachte ich, das leben sei eine einspurige straße irgendwo zwischen erde und himmel. heute sehe ich viele wege und spüre das weltall über mir.
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für das kind ist der himmel der himmel. es sieht keinen grund fragen zu stellen. es glaubt denen, denen es vertraut.
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