Trotzdem - Weimar III von paul ost gelesen von Lisa

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 30.07.2006, 14:42

So, nun habe ich mir als zweiten Fremdtext noch eine von Paul Ost für das Experiment ausgesucht...und mich damit wieder einmal in die Hölle verfrachtet :razz: . Ich glaube, das war nun WIRKLICH der schwierigste texte, den ich bisher gelesen habe und es war mehr als schwer. Was interessant ist: Beim Lesen ist mir aufgegangen, dass meine Interpretation wahrscheinlich gar nicht die vom Autor intendierte ist, aber nun ja. ich kann es trotzdem nicht anders lesen. Da der text für mich Ungeübte recht lang ist, bitte ich nachzusehen, dass ich trotz einiger Knacke und Atemgeräusche diese Version eingestellt habe. ich habe trotz vielfachen Versuchenes nicht nochmal besser hinbekommen. Es war wirklich verdammt schwer.

Besonders die Stelle der wörtlichen Rede...es ist albern sie zu betonen, sie aber gar nicht vom rest stimmlich abzugrenzen geht auch nicht (bei mir)...ich habe es probiert. Na mal gucken....


Trotzdem - Weimar III

Wir wanderten wohl
bei Vieselbach
allein zu zweit
durch die Natur.

Die Sonne war heiß,
Dein Rock war kurz
und meine Hose
viel zu eng.

In einer Furche
auf einem Feld
fielen wir
übereinander her.

Wir liebten uns
wild und laut
und lang, doch
bekam ich plötzlich
Angst.

"Sind wir hier nicht
am Ettersberg?",
keuchte ich voller
Furcht.

Da schautest Du mich
lüstern an, lachtest
und machtest,
dass ich kam.


Hörversion
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 25.08.2006, 10:42

Lisa, wieder einmal: Toll gelesen. Ich wiederhole mich. Wir brauchen neue Adjektive.

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

steyk

Beitragvon steyk » 28.08.2006, 07:34

Liebe Lisa, ich bin hin und weg von deiner Stimme. Liegt wahrschienlich daran, daß ich dich das erste Mal gehört habe ;-)
Schön gesprochen - und über Pauls Texte muß man ja nicht mehr viel sagen.

Gruß Stefan


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