Hörversion
exil
fremd bleibt land und die
stadt deiner wahl
– ungewollt –
birgt nichts an erinnerung
wurzellos tragen die füsse
dich durch gassen – echo
klingt hohl aus grauen
mauern und auch rennen hilft nicht
stunden am bahnhof vom heim-
reisen träumen – eine whiskyflasche im
mantelsack neben der faust
raufst dein haar tief in die nassen
augen – jemand wirft eine münze
während du versinkst im
boden bleibt fremd
heimat
komm – lass mich freund sein
ein stück wurzel in deiner fremdheit
die nur langsam näher wird
hart rollt deine zunge mutterlose
sprache – fühlst betrug in jeglichem wort
wenn es wohlgeformt die lippen
überquert – verlierst ursprung
angst zu vergessen
wer du bist
ich nehme deine hand
weg vom bahnhof – komm
(c)Elsa Rieger
exil
Liebe Elsa!
Nun bringst du mich zum heulen!
Es ist sehr einfühlsam für alle Exilanten.
Möglicherweise kann nur eine Frau es so schreiben und lesen, weil da eine wohltuhende mütterliche Komponente ist.
Vielleicht kannst du ja die Atemgeräusche noch reduzieren. Vielleicht sind sie aber auch ein guter Teil des Ganzen.
Mit bewegten Grüßen
Moshe
P.S.: In Berlin-Kreuzberg gab es ein östereichisches Restaurant mit Namen 'Exil'. Dort kehrte ich gern ein und genoß z.B. Tafelspitz und diverse Mehlspeisen. (Meine Mutter hatte eine Kochlehre in Kärnten absolviert.)
Nun bringst du mich zum heulen!
Es ist sehr einfühlsam für alle Exilanten.
Möglicherweise kann nur eine Frau es so schreiben und lesen, weil da eine wohltuhende mütterliche Komponente ist.
Vielleicht kannst du ja die Atemgeräusche noch reduzieren. Vielleicht sind sie aber auch ein guter Teil des Ganzen.
Mit bewegten Grüßen
Moshe
P.S.: In Berlin-Kreuzberg gab es ein östereichisches Restaurant mit Namen 'Exil'. Dort kehrte ich gern ein und genoß z.B. Tafelspitz und diverse Mehlspeisen. (Meine Mutter hatte eine Kochlehre in Kärnten absolviert.)
Lieber Moshe,
Ich werte es als ganz großes Lob, danke dir. Mag sein, dass Frauen angesichts des Themas weniger mit dem gerechten Zorn sondern Mitgefühl ....
Tja, die Atemgeräusche - ich glaube, ich hab das Mikro einfach zu nahe vor mir stehen. Wenn sie gar nicht einem Text passen, reduziere ich sie auch immer wieder, aber hier hab ich sie schon gern drin. Ich weiß, das ist nicht jedermanns Sache, aber ich bin Atemtherapeutin, vielleicht mag ich den Atem deswegen meist gern dabei haben.
Hm..Tafelspitz, das ist fein. Warst du schon in Österreich?
Danke nochmals und lieben Gruß
ELsa
Nun bringst du mich zum heulen!
Es ist sehr einfühlsam für alle Exilanten.
Möglicherweise kann nur eine Frau es so schreiben und lesen, weil da eine wohltuhende mütterliche Komponente ist.
Ich werte es als ganz großes Lob, danke dir. Mag sein, dass Frauen angesichts des Themas weniger mit dem gerechten Zorn sondern Mitgefühl ....
Tja, die Atemgeräusche - ich glaube, ich hab das Mikro einfach zu nahe vor mir stehen. Wenn sie gar nicht einem Text passen, reduziere ich sie auch immer wieder, aber hier hab ich sie schon gern drin. Ich weiß, das ist nicht jedermanns Sache, aber ich bin Atemtherapeutin, vielleicht mag ich den Atem deswegen meist gern dabei haben.
P.S.: In Berlin-Kreuzberg gab es ein östereichisches Restaurant mit Namen 'Exil'. Dort kehrte ich gern ein und genoß z.B. Tafelspitz und diverse Mehlspeisen. (Meine Mutter hatte eine Kochlehre in Kärnten absolviert.)
Hm..Tafelspitz, das ist fein. Warst du schon in Österreich?
Danke nochmals und lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Hi Elsa,
ich weiß zwar (blond wie ich bin) nicht, von wem du sprichst bzw. schreibst, aber dein Gedicht beeindruckt mich. Ich bin nicht sicher, ob es mich ebenso beeindrucken würde, wenn ich es "bloß" gedruckt sähe. Du liest sehr eindrucksvoll. Es ist ein Vergnügen, dir zuzuhören. Mal ganz abgesehen von der tollen Inszenierung mit Musik.
Liebe rotweißrote Grüße (lach)
Mel
ich weiß zwar (blond wie ich bin) nicht, von wem du sprichst bzw. schreibst, aber dein Gedicht beeindruckt mich. Ich bin nicht sicher, ob es mich ebenso beeindrucken würde, wenn ich es "bloß" gedruckt sähe. Du liest sehr eindrucksvoll. Es ist ein Vergnügen, dir zuzuhören. Mal ganz abgesehen von der tollen Inszenierung mit Musik.
Liebe rotweißrote Grüße (lach)
Mel
Liebe Mel,
Ich schreibe eigentlich allgemein über das Entwurzelte der Exilanten - aber Mucki und ich kennen von ganz woanders jemanden, der mir für den Text Vorbild war.
Ob es nur gedruckt eindrucksvoll ist, kann ich nicht beurteilen, aber schön, dass dir die Performance zusagt, danke!
Lieben Gruß und Servus aus Wien
ELsa
Ich schreibe eigentlich allgemein über das Entwurzelte der Exilanten - aber Mucki und ich kennen von ganz woanders jemanden, der mir für den Text Vorbild war.
Ob es nur gedruckt eindrucksvoll ist, kann ich nicht beurteilen, aber schön, dass dir die Performance zusagt, danke!
Lieben Gruß und Servus aus Wien

ELsa
Schreiben ist atmen
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