HÖRVERSION von Unbezähmbar

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Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.04.2007, 15:58

Hörversion


Unbezähmbar

Meine größte Konsequenz ist meine Inkonsequenz
oder doch nicht?

Fiebrige Gedanken peitschen mich durch die Nacht, schlagen mich wund in den warmen Decken. Nein, sie sind eisig, wie meine Ehrlichkeit es sein muss. Ich gab mir das Versprechen! Schon so oft ... Kreuzte ich die Finger? Hohle Versprechen, Worthülsen ohne Brücke. Verfalle ich dem eigenen Verrat? Nein, es muss raus! Du hast mein Vertrauen verdient, mein Dunkel zu erfahren, endlich ... Ich forme mein Geheimnis, widerrufe, rede, widerrufe, ringe nach Silben. Wie kann harte Ehrlichkeit sanft sein, auch wenn sie Wahrheit ist, dich nicht in Abgründe stürzen, von denen ich dir erzählen muss? Es ist meine Wahrheit. Eitriges Geschwür in mir, aber meine Wahrheit. Wie ich Teil von dir bin. Du schläfst ruhig. Dein Atem. So gleichmäßig. Ich keuche, getrieben von Bildern, die mir den Schlaf stehlen. Schlaf, Schlaf ...Spitzen wuchern. Tausende ...Pfeile jagen zu mir zurück. Ein Zeichen, eine Warnung? Füge ich mir selbst Schmerz zu, wenn ich dir ... Sehe dich an der Wand stehen. Aufgespießt durch meine Worte, meine wahren ...
Du lebst, überlebst, doch deine Augen sterben, sterben ...Und ich mit ihnen ... Du wachst auf, lächelst mich an. Noch ...

© Mucki
24.04.2007

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 26.04.2007, 18:27

Liebe Mucki!

Ein sehr schöner Text, aussergewöhnlich.
Ich denke, er könnte gewinnen, wenn du bei der Lesung etwas den Druck rausnimmst, also den Text etwas ruhiger sprichst.

MlG

Moshe

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.04.2007, 19:03

Danke dir, lieber Moshe,

dies ist sozusagen die 1. Version der Lesung. Teilweise gehetzt, teilweise etwas ruhiger und auch flüsternd gesprochen.
Ich warte erstmal ab, ob sich der Text noch ändern wird. Dann mache ich eine erneute Lesung.
Saludos
Mucki
P.S. Wobei ich es gut finde, dass du den "Druck" heraushörst, denn das LI befindet sich unter sehr starkem Druck,-)

Trixie

Beitragvon Trixie » 27.04.2007, 10:36

Hallöchen Mucki!

Ich fand die Lesung sehr angenehm und dachte, ich hätte das auch schon geschrieben gehabt, aber anscheinend nicht. Ich möchte aber die abgesetzten Wörter noch mehr raushören. Es ist mir zu "durcheinander" und zu einheitlich gelesen. Also, als Hörer verstehe ich beim Mitlesen gar nicht den Sinn der abgesetzten Worte.
Aber insgesamt konnte ich gut zuhören, das war schön. Und sehr nachvollziehbar, fand ich. Also, vielleicht irgendwie noch mehr abheben, mehr deutlich machen, mehr mir zeigen, warum ich diesem Text zu hören soll. Du verschluckst hier auch viele Silben und manches verstehe ich nicht so gut, was vielleicht beabsichtigt ist. Aber hier hört es sich dann nicht so gut an wie ich rein gelesen "höre".

Liebe Grüße
Trixie

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 27.04.2007, 11:35

Liebe Mucki,

ich finde nicht, dass Silben verschluckt werden, ich höre alles. Was mir fehlt, ist neben dem hörbaren Druck allerdings zur Abwechslung ein gewisses Innehalten. Es geht mir zu schnell ab.

Kreuzte ich die Finger? Hohle Versprechen, Worthülsen ohne Brücke. Verfalle ich dem eigenen Verrat? Nein, es muss raus! Du hast mein Vertrauen verdient, mein Dunkel zu erfahren, endlich ... Ich forme mein Geheimnis, widerrufe, rede, widerrufe, ringe nach Silben. Wie kann harte Ehrlichkeit sanft sein, auch wenn sie Wahrheit ist
Ich meine diesen Part, er könnte für mich viel ruhiger und nachdenklicher gelesen werden. Was meinst du?

Alles andere ist eindringlich und richtig so für mich.

Lieben Gruß
ELsie
Schreiben ist atmen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 27.04.2007, 12:40

Liebe Trixie,

Ich möchte aber die abgesetzten Wörter noch mehr raushören.


Diese Worte habe ich ja ganz bewusst geflüstert. Ich wollte den Text sogar noch mal sprechen (war schon die 5. oder 6. Version), weil diese Worte mir immer noch zu laut waren.

Wahrscheinlich kann man den Text besser "hören", wenn man vorher inhaltlich ausführlich besprochen hat.

Du verschluckst hier auch viele Silben


Hm, habe es mir eben noch mal angehört. Ist seltsam, ich höre kein Verschlucken von Silben. :12:
Aber, man weiß ja nie, wie andere es hören, von der Qualität her. Schon oft hörten andere z.B. auch Rauschen oder so etwas und ich nicht. Kommt wohl auf die Anlage an, hm? Vielleicht ist deine feiner und besser, was ich auch stark vermute.
Saludos
Mucki

Mucki
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Beitragvon Mucki » 27.04.2007, 12:45

Liebe Elsie,

ich finde nicht, dass Silben verschluckt werden, ich höre alles. Was mir fehlt, ist neben dem hörbaren Druck allerdings zur Abwechslung ein gewisses Innehalten. Es geht mir zu schnell ab.


Gut, verschluckte Silben höre ich nämlich auch nicht. Moshe meinte ja auch schon, dass es zu schnell geht. Ok, werde, wenn der Text so bleibt, versuchen, es noch mal zu lesen.

Kreuzte ich die Finger? Hohle Versprechen, Worthülsen ohne Brücke. Verfalle ich dem eigenen Verrat? Nein, es muss raus! Du hast mein Vertrauen verdient, mein Dunkel zu erfahren, endlich ... Ich forme mein Geheimnis, widerrufe, rede, widerrufe, ringe nach Silben. Wie kann harte Ehrlichkeit sanft sein, auch wenn sie Wahrheit ist

Ich meine diesen Part, er könnte für mich viel ruhiger und nachdenklicher gelesen werden. Was meinst du?


Den ersten Teil, ja, das könnte ich in der Tat langsamer lesen. Ab dem Teil: Ich forme..... bis Silben, muss ich aber m.E. hastig lesen, das ist für mich stimmig zum Text, hier befindet sich das LI ja in einer besonders gehetzten Phase, hm?

Alles andere ist eindringlich und richtig so für mich.


Das freut mich, danke!
Saludos
Mucki

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 27.04.2007, 12:48

Liebe Mucki,

Ja, den Satz mit den Silben durchaus. Aber dann sehr deutlich: Wie kann harte Ehrlichkeit sanft sein, auch wenn sie Wahrheit ist. Das würde ich langsam sprechen.

Lieben Gruß
ELsie
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Beitragvon Mucki » 27.04.2007, 13:31

Jep, liebe Elsie,

und noch ein paar andere Sätze müsste ich langsamer, teilweise sogar zärtlich sprechen. Zum Beispiel die Zeilen, wo es um das schlafende Du geht, um das Vertrauen, welches das DU verdient hat, etc.
Saludos
Mucki

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Beitragvon Elsa » 27.04.2007, 13:39

Ja, liebe Mucki.

Lass dir einfach mehr Zeit dabei, hm? Der Hörer sollte die Sätze bergreifen können. Nicht jeder liest den Text mit. Ich mache das nie, denn ich konzentriere mich ganz auch die Schwingung der Lesung.
LG
ELsie
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