Ferne - Gedichte für S. von Paul Ost

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 03.05.2007, 08:23

gelesen von Elsa

Hörversion von Elsa
Hörversion von Paul

Ferne_Paul.mp3

Und dann wieder
das weite Land
zwischen uns.

So dreidimensional
die sonnensatten
Flächen.

Kilometer geschichtet.
Und wenn ein See
sein Blau durch grüne
Wälder schickt
wie eine E-Mail,
die im Postfach schläft,
mit ungefährem Inhalt
und Worten, die gelesen
fast so falsch sind,
wie der Gedanke,
der sie dachte, wahr,
dann spürst Du -
Ferne.

Denn jeder Ort ist
Heimat und Exil zugleich
und jedes Wort verrät
die Wahrheit, die es uns
verheißt.
Schreiben ist atmen

Trixie

Beitragvon Trixie » 03.05.2007, 12:20

Ohmanohman. Jetzt hab ich schon zweimal einen Kommantar geschrieben und beide Male war er wieder weg, nachdem ich ihn abschicken wollte...tztztz. Also nochmal:

Hallo Elsa!

Als ich den langen Satz mit den 1000 Kommas gelesen habe, war ich schon sehr skeptisch, aber ich finde, du hast das toll hinbekommen. Weil du genügend Pausen lässt und trotzdem den Zusammenhang, den roten Faden, liest. Eigentlich liest du es genau so wie es da steht und doch anders geordnet. Das finde ich sehr gelungen.
Und den Akzent, ja, den mag ich auch sehr...
MAn hätte den ganzen Text natürlich anders lesen können. Trauriger, wehmütiger, resignierter. Aber durch deine relativ neutrale Leseart trägst du den Text mehr. Er bleibt mehr Text als "Gespräch" und kommt als geschriebenes Gedicht bei mir an. Das ist toll!

So, nochmal liebe Grüße
Trixe

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.05.2007, 13:55

Sehr schön gelesen, liebe Elsie :daumen:
vor allem hast du mir durch die Art, wie du es gelesen hast, bedacht, langsam, Zugang zu den Zeilen von Paul verschafft,-)
Saludos
Mucki

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 03.05.2007, 14:00

Liebe Elsa,

das hast Du sehr schön gelesen. Gelesen von Deiner Stimme kommen mir meine Worte viel weiser vor, als ich eigentlich bin.

Auch hast Du den Schachtelsatz zwar anders gelesen, als ich ihn vorgetragen hätte, aber ihm dennoch seinen Sinn gegeben.

Wenn ich mir das so anhöre, könnte ich mir glatt vorstellen, ich wäre schon fünfzig Jahre tot und dieser Hörtext steht in einem digitalen Archiv vergessener Dichter der epigonalen Frühzeit des 21. Jahrhunderts. Danke sehr.

Grüße

Paul Ost

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 03.05.2007, 14:32

Liebe Trixie, liebe Mucki und natürlich last but not least, lieber Paul,

Klar, Trixie, es gibt unendlich viele Möglichkeiten, einen Text zu lesen, ich habe verschiedenes geprobt, aber diese war die einzige für mich. Weil ich den Text für sich sprechen lassen wollte und nicht die Elsa auf der Bühne :-)

Mucki, das ist schön, dass Pauls Gedicht sich auf die Weise öffnet!

Ich bin vor allem von dem Schachtelsatz beeindruckt, Paul, und habe ihm meine ganze "Liebe" geschenkt. Der Autor würde vermutlich immer anders lesen als ein Fremdleser.

Wenn ich mir das so anhöre, könnte ich mir glatt vorstellen, ich wäre schon fünfzig Jahre tot und dieser Hörtext steht in einem digitalen Archiv vergessener Dichter der epigonalen Frühzeit des 21. Jahrhunderts. Danke sehr.
*strahl* und danke dafür!

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Klara
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Beitragvon Klara » 03.05.2007, 14:46

Hallo Elsa,

mir gefällt auch sehr deine ruhige Lesung des ruhigen Textes. Du liest so, dass du dich nicht in den Text einmischst, sondern dem Text zugewandt, respektvoll, auf Abstand aber herzlich.

Grüße
Klara

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 03.05.2007, 19:33

Liebe Klara,

vielen Dank! Bin froh, dass es so geworden ist.

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Gast

Beitragvon Gast » 03.05.2007, 20:28

Liebe Elsa,

was soll ich noch anfügen? Fein gelesen, und ich neige dem zu, was Klara geäußert hat.
Mit Respekt aber herzlich.

Pauls Äußerung kann ich nachvollziehen, liebe Elsa. Deine Stimme ist reif und dunkel.
Läse es jemand mit hellerer Stimme, bekäme der Text eine völlig andere (Ton)farbe - aber auch Wirkung.

Ich würde es gern mal noch von Paul hören.


Liebe Grüße
Gerda

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 03.05.2007, 20:47

Liebe Gerda,

Danke schön!
Bestimmt ist es eine Frage der Tonlage, wie ein Text rüberkommen kann.

Ja, ich würde es auch sehr gern von Paul hören.

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 03.05.2007, 21:11

Liebe Elsa, liebe Gerda,

ich schicke mal eine erste Version an Trixie. Die sollte dann aber hier im Thread erscheinen, weil ich keine eigenständige Lesung wagen will:

Hörversion von Paul


Grüße

Paul

Trixie

Beitragvon Trixie » 03.05.2007, 22:02

So, die Version ist jetzt drin!

Bin mal gespannt.

Grüßchen
Trixie

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 04.05.2007, 11:44

Paul Ost hat geschrieben:ich schicke mal eine erste Version an Trixie. Die sollte dann aber hier im Thread erscheinen, weil ich keine eigenständige Lesung wagen will:
Hörversion von Paul


Lieber Paul

ich hab nun gehört, wie der Dichter selbst ... und freu mich, da ich wenig Differenzen zwischen den Hörversionen wahrnehmen kann.
Auch du liest den Schachtelsatz "in einem Guß". Leider höre ich dich nur leise, das Rauschen aber laut. Macht nichts, es ging mir um den Ausdruck!

Lieben Gruß
ELsa
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Klara
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Beitragvon Klara » 04.05.2007, 13:06

Hallo Elsa und Paul,

ich hab nun gehört, wie der Dichter selbst ... und freu mich, da ich wenig Differenzen zwischen den Hörversionen wahrnehmen kann.

das finde ich ja nun gar nicht!
Verschiedener geht es für mein Hören kaum.

Elsa liest fast fröhlich, abgeklärt-freundlich, wissend, um den Hörer bemüht, im Erzählton, ruhiger, professioneller (auch in der Aufnahme), im Grundton optimistisch ("es kann nur besser werden").

Paul dagegen hastet beinah über die Silben, damit die eine auch ja an die andere anschließt, verweilt nur kurz, wie widerwillig, bei "Ferne", der Hörer/Empfänger macht ihn etwas nervös, aber davon lässt er sich nicht aufhalten: peilt die ganze Zeit die verratene Wahrheit an, bis er sie erreicht, doch auch hier keine Erlösung, bleibt im Grundton traurig-resigniert ("es wird nicht anders werden").

So höre ich es.
Sehr interessant.

Grüße
Klara

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 04.05.2007, 14:27

Liebe Klara,

das ist ja interessant. Wahrscheinlich bin ich subjektiv, weil ich mich nicht mit Abstand hören kann, hm ....

Lieben Gruß
ELsa
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