Fermate

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Max

Beitragvon Max » 14.05.2007, 21:33

Fermate


Halten
anhalten
und Rückschau
dich in den Armen

So wie wir
manchmal
einen fiebrigen Tag
an der Stirn des anderen kühlen


Halten
das gegebene Wort
diesen gespannten Faden
von mir zu dir
vom Jetzt ins Dann
ein Netz weben

Und den Plan flüstern
denn wir glauben an die Macht
der eifersüchtigen Zeit
die uns die Versprechen ablauscht
um ihre Einlösung zu verhindern
(zumindest ich glaube daran)


Halten
mich aushalten und dich aushalten
dass du die andere bist
so wie ich der andere bin


Standhalten
wenn mein Fühlen deine Narben ertastet
und du auf deinem dunklen Schmuck beharrst
und dass nichts gut wird
und es nur deshalb gut sein kann


Halten
immer ein Schritthalten
(da hat Fried Recht)
ich mit dir
und wir mit der Zeit
die wir nie halten

Denn dies ist unser einziges Leben
(wie du mich stets erinnerst)
und nur ich hoffe
(wie ein Kind)
bei jeder Fermate
auf ein da capo
darauf alles noch einmal zu spielen
nur besser eben
mich und dich und die Musik
neu zu erfinden




Hörversion

pandora

Beitragvon pandora » 15.05.2007, 09:43

hallo, ihr zwei,

euer gedicht bescherte mir gestern abend ein akkustisches erlebnis der besonderen sorte, denn mittendrin (glücklicherweise war es schon das zweite hören!) schlug der blitz ein. PLONG. ein letztes zucken des computers. licht aus. stille.

ich wollte euch dennoch (auch mit blitz!schaden) sagen, dass mir die lesung gut gefallen hat.
lisa liest sanft und zurückhaltend, meiner meinung nach dem text völlig angemessen.

max ist im gegensatz dazu relativ dominant, von der stimme her: sehr bestimmt und kräftig.
ich könnte mir vorstellen, lautstärke und nachdruck an den max-stellen ein bisschen zurückzunehmen.

lg
peh

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 15.05.2007, 10:49

Liebe Lisa, lieber Max,

superschön!

Ich finde es gut, das Max Parts dominanter rüberkommen, denn es ist dort das "Flehen".
Lisas Teil fühlt sich skeptisch, wenn auch wunschgetragen an.

Ich hör gleich nochmals, diesmal nicht mit Bauch sondern Hirn :-)

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 15.05.2007, 11:00

Hallo ihr Zwei,

Inhaltlich gefällt mir der Text sowieso. In der gelesenen, zweistimmigen Form überträgt er sich sehr schön. Ich finde nicht, dass Max' Stimme dominiert, jedoch empfand ich das Mü [μ], was Max zu langsam liest, bei Lisa etwas zu schnell. Das ist aber wirklich nur eine Nuance, die dem Gesamten keinen nennenswerten Abbruch tut.

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

Trixie

Beitragvon Trixie » 15.05.2007, 11:00

Huhu ihr zwei!

Ich hab das gestern abend schon gehört und es drang so tief ein, dass ich da so völlig für mich saß und den Kommentar ganz vergessen hatte :mrgeen: ! Ich finde, das ist eine prima Idee und hervorragend umgesetzt. Lisa verschluckt manchmal durch das hektische ein bisschen Text, was es schwieriger macht, nur zu zu hören, wennman den Text nicht kennt. Aber insgesamt korrespondiert ihr sehr harmonisch als Sprecher und in eurer Rolle authentisch dem Text entsprechend. Hat mich sehr beeindruckt! DAs war eure erste gemeinsame Lesung, oder?

Liebe Grüßlein
Trixie

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.05.2007, 12:38

Hallo Lisa, hallo Max,

eine sehr interessante Lesung, finde ich. Ich mag solche Duett-Lesungen sehr gern.
Hier ist die Stimme von Max recht einheitlich, fast monoton, langsam, kaum Emotion, dafür recht laut. Lisa liest sehr schnell, vielleicht ein bisschen zu schnell, insgesamt ein starker und dadurch interessanter Kontrast.
Gerne gehört!
Saludos
Mucki

Gast

Beitragvon Gast » 15.05.2007, 17:25

Liebe Lisa,

dass du das besser kannst, fühle ich einfach, es ist nicht schlecht, aber ein wenig verhuscht.
Wer hat dich denn gehetzt beim Lesen? ;-)
Ich möchte spüren, dass die von dir gelesenen Passagen mit denen von Max korrespondieren, mehr Spannung, mehr Intensität wünsche ich mir, mehr Dabeisein.

Lieber Max,

deine Passagen hast du schön ruhig, gleichmäßig unpathetisch gelesen.
Deine Leseart gibt den Grundton für die Atmosphäre an, auf die Lisa nicht so ganz aufgesetzt hat, wie ich es mir gewünscht hätte. s.o.

Ihr Zwei, nicht traurig sein, mich hat es so noch nicht überzeugt.

Es ist auch nicht ein Ungleichgweicht, weil Max kräftiger liest, sondern eine Eile, die mir für das Eintauchen in den Klang, in den Text nicht förderlich ist.

Liebe Grüße
Gerda

PS
(Ein wenig klingt die Aufnahme, als hättet ihr sie montiert, also jeder extra und nicht fortlaufend gesprochen, was ich mir nun aber eigentlich nicht vorstellen kann ...) :confused:

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leonie
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Beitragvon leonie » 15.05.2007, 19:20

Liebe Lisa, lieber Max,

in diesem Fall geht es mir ähnlich wie Gerda. Es ist eine große Diskrepanz in Euren Lesungen, finde ich. Vom Tempo, der Lautstärke, der Kraft. Das macht es mir schwer, richtig zuzuhören. Und, Lisa, ich finde Deine Lesung auch zu schnell (das muss ich gerade sagen!).

Bin diesmal auch nicht so ganz überzeugt. Und grüße aber trotzdem lieb!

leonie

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 15.05.2007, 21:02

Hallo,
ich kann die Kritik an beiden Teilen verstehen. Ich empfinde Max Teil als zu "vorgetragen" und meinen als zu wischig und zu schnell. Max woltle gern, dass ich das spreche, ich konnte mich da aber nicht so gut voll drauf einlassen - daraus entstand dann dieses unglückliche Mittelding meinerseits.

Max wird sich bewusster als ich für seine Lesart entschieden haben. Mir war das unmöglich.

Also: Alle Kritik voll angenommen!

Vielleicht probier ich es mit etwas Abstand nochmal...

Liebe grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 15.05.2007, 21:32

Liebe Leute,

vielleicht liegt die große Geschwindigkeit in Lisas Lesung daran, dass ich sie immer gehetzt habe (die Pizza brannte an).

Ich kann aber das µ das Tom bemerkt nachvollziehen, ging mir ein bißchen ähnlich beim hören und liegt wohl daran, dass wir nicht zusammen, sondern getrennt gelesen haben. Vom Ausdruck sollen die beiden Passagen natürlich unterschiedlich sein, aber ich bin auch nicht sicher, ob ich es allein so einlesen könnte, wie es sich für mich in meinem inneren Ohr (innenohr?) anhört.

Liebe Grüße
Max


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