guten morgen du (gelesen von Klara)
guten morgen du
die stadt ging unter in der nacht. freigesprochen
zum glück. machten sich matte augen auf die reise
manches muss einer sagen, bevor man es sieht
kein gerader pfad führt über hügel, zirpende wiesen
sie pflückt wilden bergthymian. in der ferne
versprüht eine wasserfallin zart ihr lachen; musik
die sonne gleißt, wirft schattengrenzen
sie zögert, wagt sich weiter, geht
an der biegung des baches gluckst es kehlig
der felsen in der mitte steht
es ist ein alter brauch, sie legt die hände darauf
spürt erstaunt, sie ist zu klein, ihn zu verdecken
ein mondvogel breitet seine flügel aus
wasser bringen farben ans licht. sie kühlt
den durst, die haut. das prickeln steigt hinauf
bis ihre kieselaugen schillern
wenn häuser, straßen, menschen sich verorten
im erwachen weilt der duft. du schmeckst
den traum in den worten ~ ist sie bei dir
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danke fürs lesen Klara!
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
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