wie es sich anfühlt / mein Vater und meine liebste

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moshe.c

Beitragvon moshe.c » 01.10.2006, 18:51

Anbei der Orginaltext und eine Nachdichtung des Gedichtes von Aram von mir.

Der Originaltext von Aram:


wie es sich anfühlt



wie es sich anfühlt, dass mein vater mit meiner liebsten schlief

dass er es nicht aushielt

sie sich fügte, ihm erlag

dass er an ihren brüsten lag


sie so fern von mir doch wo

ich wusste es nicht

wusste nicht was da _

auch nicht dass sie weinte

und glücklicher war



er starb in diesem glück

wie fett verbrennt, doch ruhig



sie ging frei erfüllt, verloren

mit sich zu sich weg


weite, weite, welt



-------------------------------



Hier meine Nachdichtung:


Mein Vater und meine Liebste

daß mein vater mit meiner liebsten schlief

dass er es nicht aushielt

sie sich fügte, ihm erlag

dass er an ihren brüsten lag


sie so fern von mir
doch wo denn

ich wusste es nicht

wusste nicht was da geschah

auch nicht dass sie weinte

und glücklicher war



für mich starb er in diesem glück

wie fett verbrennt, ganz ruhig



sie ging frei,
erfüllt,
verloren

mit sich
in sich
und weg


weit

so eine weite, welt ?

-----------------------

Und hier meine
Hörversion1
und
Hörversion2

Trixie

Beitragvon Trixie » 07.10.2006, 20:59

"Lieber Aram!

Ich habe nun eine neue Lesung veranstaltet. Trixie wird sie bald hochladen (heißt das so?) "

Das gab mir Anlass zu denken, du wolltest nur von Aram Reaktionen hören...deswegen habe ich bisher noch nix dazu gesagt.

Klar, ist es schwieriger Fremdtexte zu lesen. Oder auch nicht. Kommt drauf an, ob der Autor Interpretation unterstützt und ob der Interpret sich darauf einlässt, dass er es nur so lesen kann, wie er es sieht. In diesem Fall sehe ich auf beiden Seiten kein 100 % Einverständnis. Aram sagt, er möchte dir keine Regieanweisung geben, bzw. kann es nicht, weil er das nur selber könnte, den Text so lesen, dass es passt. Aber er stimmt trotzdem mit der Erlaubnis der Veröffentlichung trotz des Wissens, dass dies "nur" eine Interpretation seines Textes ist, zu. Nun weißt du aber auch, dass es sich um deine Interpretation handelt und erwartest trotzdem Zuspruch im direkten Vergleich zur Interpretation des Autors. Was aber nicht geht, auf beiden Seiten.

Dieser Text lässt viel Spielraum für Emotionen. Distanz und Kühle oder Nähe und Tiefe. Du hast das in beiden Versionen meiner Meinung nach gut dargestellt und aufgezeigt und das hat mir gefallen. DDer Ausdruck kommt an, er überzeugt mich von der Authentizität und der Glaubwürdigkeit deiner Interpretationen. Also, für mich sind beide Versionen kein direkter Vergleich zueinander und ich könnte nicht sagen, welche besser oder schlechter ist. Wenn du natürlich Wert darauf legst, dass der Autor dir Hilfestellung gibt, sehe ich auch keinen weiteren Anlass, selbst nochmal die Texte ganz genau zu hören und dir meinerseits Tipps zu geben, wie ich es anders/besser/wirkungsvoller fände, weil das ja ganz allein deine Interpretation ist. Für mich ist es daher eine Veranschaulichung eines hervorragendes Textes, die ich als solche genieße und verinnerliche. Aber eben nur als Hörer und nicht als Kritiker.

Schade, dass du nicht mehr Fremdtexte lesen willst, aber ich kann es nachvollziehen...

Lieben Gruß
Trixie

aram
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Registriert: 06.06.2006

Beitragvon aram » 07.10.2006, 21:10

lieber moshe, bitte versteh mich doch.

es geht mir überhaupt nicht darum zu behaupten, ich könnte den text besser lesen als du oder sowas, das ist unsinn.

es geht darum, dass mir dieser text verdammt verdammt nahe ist, dass ich ihn geschrieben habe und mein herzblut da drinnen liegt, und dass ich mich für mich damit auseinandersetzen muss, dass ich diese auseinandersetzung für mich schützen muss, d.h. mich nicht darin stören oder ablenken lassen darf, und dass es überhaupt nichts bringen würde, wenn ich mich für irgendjemand beeilen würde oder mir druck machen ließe.

das hat damit zu tun, dass das geschehen, das ich in diese bilder gefasst habe, für mich aktuell ist, nicht 'vergangen'.

mein "ich bin nicht in der unterhaltungsbrache" bezieht sich unmittelbar auf dein "nu komm doch mal aus den pötten".

wenn du das alles nicht verstehst, tut es mir leid.

aram



p.s. danke für dein verständnis, trixie.
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l. cohen

aram
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Registriert: 06.06.2006

Beitragvon aram » 07.10.2006, 21:27

außerdem, moshe, hab ich dir schon gesagt, dass mir deine version die du mir privat geschickt hast am besten gefällt.

deine auseinandersetzung mit diesem text ist deine sache, ich bin nicht frei dafür, dich in dem maße darin zu begleiten und zu bestätigen, in dem du dir das scheinbar erwartest. ich verstehe auch nicht, warum du so verschärft mich ansprichst - die hörbar ist doch für alle da: du hast einen text genommen und abgeändert und vorgetragen, nun können dir alle feedback dazu geben und haben das teilweise auch schon getan. und auch ich habe dir mein feedback nicht vorenthalten und gesagt was ich zu sagen habe.

liebe grüße,
aram
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