Über Stimme, Klang, Körperhaltung etc.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 11.12.2007, 13:17

Moin Forum.

Nicole hat geschrieben:Nicht nur die Kopfhaltung, sondern die komplette Körperhaltung macht sich in der Stimme bemerkbar. (Ausgetestet) Wer z.B. entspannt zurück gelehnt (geflätzt) fast schon liegt, klingt auch für seinen Gegenüber (Telefon) entspannt. Gerades sitzen strafft die Stimme bereits, für unangenehme Verhandlungen, in denen man Autorität in die Stimme legen will, steht man am Besten auf. Gehen bei Sprechen erzeugt Dynamik.

Hallo Nicole, da stimme ich Dir voll zu, die komplette Körperhaltung wirkt sich auf den Klang aus. Ich hatte hier vor einiger Zeit vorgeschlagen, Lesungen, die zarte Texte betreffen, zur Abwechslung mal auf dem Rücken liegend aufzunehmen. Ganz entspannt. Das wurde aber, glaube ich, wegen Mikrofonproblemen abgelehnt. Ich bin ja immer noch neugierig, wie das hier bei den diversen Sprechern klingen würde ...

Technisch ist es eigentlich ganz einfach. Man lege sich auf das Bett, auf den Rücken, strecke alle Extremitäten von sich, mache sich ganz schwer, blicke senkrecht zur Zimmerdecke und beginne im schwebenden Zustand den Text zu lesen; wenn's geht, auswändig. Wer ein Mikrofon-Tischstativ hat, kann das durchaus auch auf das Bett neben dem Kopf aufstellen und so die Stimme seitlich aufnehmen, ähnlich wie bei einem Headset-Mikro, dessen Bügel seitlich an der Wange hängt. Noch eleganter wäre, wenn es an der Zimmerdecke einen Haken gäbe und das Mikrofon an seinem Kabel senkrecht über dem Kopf herabhängen zu lassen, vorausgesetzt, es wirkt nicht bedrohlich wie ein Damokles-Schwert. Man könnte es aber auch von einer Tischkante herunterhängen lassen, während der Sprecher unter dem Tisch liegt, haha, den Text, falls er abgelesen werden muss, könnte man dann mit Tesa an die Tischunterseite kleben.

Du sagst, Du hättest viel mit Stimmen zu tun, Nicole. Interessant. Was machst Du denn so? Und ... willst Du auch mal eine Lesung hier aufnehmen?


Ahoi

Pjotr


Edit: Fettdruck.
Zuletzt geändert von Pjotr am 12.12.2007, 01:49, insgesamt 1-mal geändert.

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leonie
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Beitragvon leonie » 11.12.2007, 23:56

Also, ich habe mal bei einer Logopädin folgendes gelernt, was ich hilfreich fand, obwohl es z8iemlich albern klingt:

Du summst und hältst dabei Deine Hände vors Gesicht. Dann merkst Du, wieviel an Schall "zurückkommt".
Du summst weiter und "kaust" den Ton, machst also entsprechende Bewegungen. Gut und gründlich durchkauen :-) und den im Mund vorhandenen Platz nutzen.
Bei mir hatte das einen erstaunlichen Effekt, was das Volumen betraf. Der Ton gelangt so "in die Maske" des Gesichts, also von hinten nach vorn. Wenn Du das eine Weile geübt hast, weißt Du, wo er sein soll, damit es gut klingt und kannst ihn auch beim Sprechen nach vorn holen, was sich sehr positiv auswirkt für Volumen, Klang, etc.

Du kannst auch einen Korken zwischen die Zähne nehmen und sprechen. (natürlich vor dem Auftritt) Das hilft auch für eine Weile, den Ton anch vorne zu holen. Mir persönlich hat das Summen aber mehr gebracht. Ich brauche mittlerweile mir das nur noch vorzustellen und schon klingt die Stimme voller, angenehmer, kräftiger.

Ansonsten: aufrecht, möglichst locker und beweglich sein, gut atmen,...

Liebe Grüße

leonie

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 12.12.2007, 00:56

Also, wie gesagt, wenn es darum geht, Volumen zu erzeugen, würde ich auf keinen Fall im Liegen sprechen! Wir sprechen hier inzwischen alle über verschiedene Techniken zu verschiedenen Zwecken. Bild

Mir ging es lediglich um das weiche, sich-fallen-lassen, Kopf nach hinten, das dadurch entstehende warme gehauchte, das sanfte, quasi die Entspannung auf dem Bett nach dem Sex und alles, was dem ähnlich kommt. Und dem kommt viel ähnlich. Es geht schließlich um Liebe, 'nh?


Ahoi

Pjotr

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 12.12.2007, 01:03

Ja gut, dann versuch ich das morgen noch mal mit einem erotischen Text. Wenn meine Tochter noch mal die Digicam über mich hält und sich nicht mit knallrotem Kopf hinausstiehlt ...

Ich muss doch mal versuchen, das allein hinzukriegen ...

gutnacht!
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(Ikkyu Sojun)

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 12.12.2007, 15:50

Hallo Alle,

Ich hätte da noch eine grundsätzliche Frage. Lest ihr als LIch oder versucht ihr neutral bzw. aus der Außenperspektive zu lesen?

liebe Grüße smile
Zuletzt geändert von Ylvi am 13.12.2007, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 12.12.2007, 19:20

Liebe smile,

ich versuche immer aus der Perspektive des LIs zu lesen, sonst kann es leicht zur Klugschei...ei werden, wenn der Autor spricht ;-)

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 20.12.2007, 00:20

smile hat geschrieben:Ich leg mich nachher mal hin und teste es aus mit meinem Gedicht "über die stimme springt ein reh". (Mal sehen, wie zart es dann klingt. ;-)) Bin gespannt, ob ich da auch einen Unterschied höre.

liebe Grüße smile


Hallo Smile,

was ist daraus geworden, wollte Max eigentlich nicht Deine Aufnahme hochladen? Oder habe ich da etwas verpasst?


Salut

Pjotr

Niko

Beitragvon Niko » 20.12.2007, 06:54

Ich leg mich nachher mal hin und teste es aus mit meinem Gedicht "über die stimme springt ein reh".


und? ist ein reh drübergesprungen? :pfeifen:

greezz: Niko

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 20.12.2007, 07:19

Hallo Pjotr, Niko,

das Reh ist so zart zu Max gesprungen, dass es sich nicht in die Öffentlichkeit traut. :tiere0053: Es hat Angst als Weihnachtsbraten zu enden.

Als Erfahrung würde ich sagen, dass meine Stimme im Liegen rauweicher, flüsteriger und emotionaler wird.

Die nächste Lesung von mir hört ihr, wenn ich es so gut kann, wie Klara. Also vermutlich nie. ;-)


liebe Grüße smile

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Beitragvon Pjotr » 20.12.2007, 07:30

Ach komm, trau Dich. Das Leben ist aufregend. No risk, no fun.

Trixie

Beitragvon Trixie » 20.12.2007, 11:15

Hallo!

Das ist ein interessanter Faden! Danke für die Eröffnung, Pjotr! Ich kann nicht viel sagen, nur sprechen - daher würde ich mich sogar als Versuchskanninchen zur Verfügung stellen. Ich habe nämlich gerade, um auszuprobieren, einen kurzen Text von mir, den ich schon auswendig kann, in verschiedenen Varianten gelesen, die sich beim Vorlesen selbst in meinem Kopf sehr viel unterschiedlicher anhörten als dann auf den Tonspur.

Ich habe nämlich nicht nur Körperhaltung und Kopfhaltung ausprobiert, sondern auch Mundhalung (was ein Wort :rolleyes:) . Und zwar zuerst mit Mundwinkel normal, dann mal mit Lächeln, bzw. breit geöffnetem Mund, dann mit eher schmollendem Mund, als kleine Öffnung und mehr zusammen. Und mit gestreckten Hals und gepressten Hals auch. Wenn ihr das mal so auf einen Schlag hören wollt, dann stell ich das gerne zur Verfügung. Pjtor, du kannst dann erraten, wo ich wie gesprochen habe, hihi.

(Smile: Du bist du und nicht Klara. Du singst doch auch trotzdem Weihnachtslieder, obwohl Whitney Housten das viel besser kann. Trau dich!)

Grüßchen
Trixie

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Beitragvon Pjotr » 20.12.2007, 12:08

Ja, Trixie, möge das Ratespiel beginnen. Schieß los ...

Nicole

Beitragvon Nicole » 20.12.2007, 12:25

Hi Trixie,

oh bitte, stellst Du das "ganz offiziell" ein? Ich möchte Deine Ergebnisse auch gerne hören und (zumindest für mich ganz alleine) mitraten!

Gruß, Nicole

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 20.12.2007, 13:35

Hallo Trixie,

Trixie hat geschrieben:(Smile: Du bist du und nicht Klara. Du singst doch auch trotzdem Weihnachtslieder, obwohl Whitney Housten das viel besser kann. Trau dich!)

Aber nicht für die Hörbar. ;-)

Ich bin gespannt auf deine Lesungen.

liebe Grüße smile

Trixie

Beitragvon Trixie » 21.12.2007, 12:26

hehe, na, klar dürft ihr alle mitraten. ich muss jetzt erst mal mäxchen kontaktieren.
ich stell das dann hier ein, ne.

toll, dass ihr "mitmachen" wollt :-)

die trixe


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