Planung des Gemeinschaftsprojekts 'Instrumentenstreit'

In diesem Bereich können musikalische Stücke, Klangexperimente und vertonte Texte eingestellt werden. Wichtig: Bitte unbedingt auch hier das Urheberrecht beachten!
Trixie

Beitragvon Trixie » 13.12.2006, 23:40

Hallo ihr Lieben!

Also, der Übersich halber hier nochmal ein neuer Thread. Für alle, die neu dazu stoßen: Es geht um folgenden Text, den wir mit verteilten Rollen lesen möchten. Er ist von Niko und ist so in dieser Fassung endgültig für das Projekt fertig:

Der Instrumentenstreit


Im Opernhause unsrer Stadt
lief letzten Sonntag gar nichts glatt.
“Tosca“ stand auf dem Programm,
doch weil man um die Ehre rang
welch Instrument am Besten sei,
gab's eine Riesenstreiterei.
Hier galt es, wie bei jedem Krach:
Einer fängt an, der Rest zieht nach...

Die Geige war's, denn arrogant
erzählte sie: "Ist euch bekannt,
dass ihr nichts wäret ohne mich?
Ich bin es, die mit sanftem Strich
die Herzen bricht. Oh, welch ein Lohn!
Was ihr da macht, klingt monoton.
Das zarte Spiel auf meinen Saiten,
das könnt ihr wirklich nicht bestreiten,
erwärmt die Herzen und die Seelen.
Ja. - Ohne mich würde dies fehlen ..."

"Quatsch", rief die Bratsche, "Gib nicht an!
Ich bin diejen´ge, die das kann.
Wenn mein warmer Ton erklingt,
die Sehnsucht in den Herzen schwingt.
Zigeuner wissen das zu schätzen."

Das Cello raunte: "Lass das Schwätzen!
Mein Klang ist einzig und alleine
der wunderschönste, meine Kleine!
Was weißt denn du vom „satten Klang“?
Der deine ist nicht von Belang.
Ich spiele sanft. Der Ton ist seiden."

Der Kontrabass rief: "Hey, ihr beiden!
"Es ist doch jedem sonnenklar
das niemals jemand ist und war,
der tiefer spielt, als ich es kann.
Dazu hört sich das wohlig an.
Der Klang ist zwar etwas dezent,
doch bin ich euer Fundament.

"Ha!" dröhnte lauthals die Posaune,
"Jetzt krieg ich langsam miese Laune.
Dezenter Ton!? Das ich nicht lache!
Bei mir wird 's laut! Da gehts zur Sache!
Mein Pusteton ist dominant.
Euch spiel ich alle an die Wand!

Der Kragen der Trompete platzte:
"Wer war´s denn, der so peinlich patzte
und Lortzings "Zar und Zimmermann"
vergeigte, wie´s sonst keiner kann?
Mit deinem lauten Rumgedröhne
hast du zerstört ..."

... "Ich bin empört!"
fiel die Oboe jetzt ins Wort.
"So streitet nicht in einem fort.
Dass leise Töne inniger,
ist völlig klar und sinniger.
Auch Klarinette und Fagott
ergänzten: "Red doch keinen Schrott!
Weil unser Ton aus Holz geformt,
klingt er natürlich. Nicht genormt."

"Hab ich da was von Schrott gehört?!"
Das fand die Flöte unerhört,
so dass sie mit ´nem schrillem Pfiff
die ganze Konkurenz angriff.
"Stellt euch mal vor ..." so feixte sie,
verächtlich und mit Ironie:
"...Wen wird man spielen, wenn´s drum geht
ein Pärchen, das umschlungen steht,
durch sanfte Töne darzustellen?
Wen würdet ihr dazugesellen?
Etwa Fagott oder Posaune?
Wohl kaum. Bei dieser Liebeslaune
bin einzig ich nur angesagt.
Gedröhne ist da nicht gefragt."

Jetzt wurd das Becken richtig böse
Und auch die Pauke mit Getöse
schlug Krach, dass es kaum auszuhalten.
"Uns braucht ihr dringend zum Gestalten
Steigert sich die Stimmung ständig,
so wird dies erst durch uns lebendig.
Wir sind des Ganzen Höhepunkt.
weil es mit uns erst richtig funkt!
Danach hält man den Atem an.
Weil man das nicht mehr toppen kann."

Nach einer kleinen Ruhepause
die man nach dieser Ohrensause
sich gönnte, griff der Flügel ein:
"Muss dieses Streiten wirklich sein?
Seht mich doch mal als Beispiel an.
Ich spiel´ nur manchmal, dann und wann.
Steh´ meist nur unbenutzt herum
und bleib in vielen Werken stumm.
Doch wenn ich mal zum Einsatz komme,
spiel ich mit Freude und mit Wonne
und nicht, weil ich, wie von euch viele,
mal endlich was solistisch spiele.
Nein. Ohne euch klingt es doch nicht.
Mein Tastenspiel kriegt erst Gewicht
und wird verstärkt durch euer Spiel.
Das zu erreichen, ist das Ziel.
Solistisch weiß doch von uns allen
beizeiten jeder zu gefallen.
Nur im Gesamtklang sind wir eben
so gut, weil wir es richtig leben.
Wir können jede Stimmung malen
und denen, die dafür bezahlen,
entlocken, was tief drinnen wohnt.
Und wird gespürt, sind wir entlohnt.

Jeder hat doch seine Stärken,
die in den wunderbaren Werken
gut komponiert zum Tragen kommen.
So habt Geduld und seid besonnen,
denn jedes Ding hat seine Zeit.
Ihr müßt euch zügeln. Tut mir leid.
Wir schaffen spielend Tag für Tag
Was keine Sprache je vermag:
Man muss nur fühlen, nicht verstehn
Nun lasst uns an die Plätze gehen!"

Gesagt, getan. So war zum Schluß
das Musizieren Hochgenuss.



Die bisherige Rollenverteilung sieht folgendermaßen aus:

Bratsche: KÖ
Flöte: Gerda
Geige: Louisa
Fagott+Klarinette: Lisa+Max
Cello: Magic
Erzähler:Trixie
Kontrabass:Moshe
Posaune: Max
Trompete: Paul Ost
Becken+Pauken:?
Oboe:Lisa
Flügel: Pandora

Und es stehen noch Saloner aus, die sich fest angemeldet hatten, wie zum Beispiel

-lichelzauch

...während vielleicht noch ein paar andere Saloner auch gerne mitmachen möchten, wie zum Beispiel:

-nihil (hat jemand mal wieder was von ihm gehört eigentlich??)
schwarzbeere

Aaaalso, das Ganze soll so funktionieren:
>Schritt eins: Jeder kümmert sich erst mal in möglichst guter Qualität um eine originalgetreue Lesung seiner Passage (Kontrabass möglichst tief,etc.). Das wird, hoffentlich, nicht zu viel Arbeit für den Einzelnen sein.
>Schritt zwei: Danach werden wir es probehalber zusammenschneiden und gucken, ob es überhaupt möglich ist, rein qualitativ-technisch, es tatsächlich zu verarbeiten oder nicht.
>>Das Gute dabei: Es gibt wahrscheinlich kein hohes Zeitdefizit für die Mitmacher, somit auch nicht zu viel "Mühe".
>>Das Schlechte: Manche haben sich vielleicht sehr darauf gefreut und sind traurig, wenn es am Ende platzt.

Ja. Was sagt ihr? Freue mich auf rege Beteiligung!
Zeit hat das Ganze ja, nur langsam wäre es schön, überhaupt zu erfahren, ob Interesse ausreichend vorhanden ist. Notfalls können wir es auch mit denen machen, die jetzt schon ganz fest dabei sind, dann müssen wir eben mehr lesen.

Liebe Grüße
gespannte Trixie
Zuletzt geändert von Trixie am 26.01.2007, 16:50, insgesamt 6-mal geändert.

Niko

Beitragvon Niko » 06.02.2007, 18:17

danach hält man (zb: das publikum, der zuhörer) den atem an, weil man (zb: das orchester und [in diesem moment]überhaupt) das nicht mehr toppen kann. ich verstehe die schwierigkeiten ehrlich gesagt nicht.

lieben gruß: Niko

Trixie

Beitragvon Trixie » 06.02.2007, 19:31

liebe orit,

das müsst ihr dann mit niko besprechen, denn der text ist von ihm und ich habe mich dazu bereit erklärt, das ganze ding zusammen zu schneiden, aber ich kann nicht sagen: ja, das ändern wir oder das lassen wir weg...

ich hoffe, wir können das demnächst klären. ich würde mir wünschen, dass es bis zum valentinstag fertig ist. kriegen wir das hin? das wäre ein schönes geschenk und das einzige, das ich mir dieses jahr erwarten werde :blumen: !

hoffnungsvolle grüße
trixie

Niko

Beitragvon Niko » 06.02.2007, 19:53

lasst die beiden zeilen einfach weg. ohne die passts genauso. damit wäre dann auch das gedicht fertig gelesen. einverstanden?
lieben gruß: Niko

Orit

Beitragvon Orit » 06.02.2007, 20:12

Na dann, liebe Trixie: Viel Spaß und Erfolg beim Basteln und Schneiden !!! :daumen: :-)

Liebe Grüße
O+M

Max

Beitragvon Max » 06.02.2007, 21:16

Ich bin ja mal gespannt auf das Produkt - hab schon ganz vergessen, was ich überahupt war ... *lach*.

Liebe Grüße
max

Trixie

Beitragvon Trixie » 07.02.2007, 13:12

Danke!!!

Dann werde ich es heute fertig machen. Heute Abend. Sagen wir um...sieben Uhr 20 werde ich es in einem neuen Thread eröffnen. Das ist schön: 07.02.2007 07:20 Uhr :blumen: !

Danke für eure Geduld, euer Verständnis, eure Zuversicht, euer Engangement, euere Neugierde, eure Energie und euer Vertrauen! Das wars dann vorerst von mir :-) !

Liebe liebe Grüße
Trixie

PS: Max, du warst die Posaune und das Fagott, glaube ich ;-) !

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.02.2007, 15:50

Sogar mit Zeitangabe, *grins*, klasse Trixie!
Saludos
Magic - ständig auf die Uhr guckend, ha,ha

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 07.02.2007, 19:58

Da die Projektplanung zum Instrumentenstreit abgeschlossen ist, wird dieser Faden gesperrt. Die Lesung ist hier zu finden:

http://www.blauersalon.net/online-liter ... php?t=4543

Viel Freude :blumen:
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.


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