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Quoth liest "Gaukler"

Verfasst: 21.05.2010, 22:26
von Quoth
Hörversion

Gaukler
Zweite Version (einen Teil von Ferdis Vorschlägen berücksichtigend)

Der Horizont ein Strich, kaum sichtbar, da der Himmel
so stahlgrau wie das Meer, in dessen Weite sich
ein Pulk von Vögeln zeigt, ein blitzendes Gewimmel
von Tieren, gänsegroß, aktiv und ansehnlich,
doch viel zu weit entfernt; ich kann sie nicht benennen,
zumal ich im Regal vergaß das scharfe Glas,
um 10x50 stark, mit ihm könnt’ ich erkennen,
was das für Gaukler sind dort auf dem kalten Nass.
Was hör ich an mein Ohr für ein Gegurre dringen?
Ein dunkler Lockruf, wie ich ihn noch nie vernahm.
Er klingt wie ein Huhú, hallt weithin wie das Singen,
mit dem Sirenen einst gelockt den Bräutigam.
Natur, niemals ergründ’ ich deiner Vielfalt Schöne,
ein Schauer überläuft mich, hör ich diese Töne.

Verfasst: 23.05.2010, 23:31
von fenestra
Lieber Quoth,

wie schön, dich hier lesen zu hören! Die Qualität ist ausgesprochen gut, sehr klar, ohne Störgeräusche, die Stimme hört sich natürlich an.

Zur Betonung: Du hast relativ neutral gelesen, das ist angenehm, da mir als Hörer keine übertriebenen Emotionen aufgezwungen werden. An einigen Stellen würde ich über die Enjambements hinweglesen, da in der nächsten Zeile ja auch der Gedanke fortgesetzt wird. Ich meine, nur ein sehr kurzes Absetzen, aber kein Absenken der Stimme, vielmehr ein leichtes Überbinden:

"ein blitzendes Gewimmel_von Tieren"
"das scharfe Glas,_um 10x15 stark, ..."

Ein dunkler Lockruf, wie ich ihn noch nie vernahm.

Hier hast du zwischen "wie" und "ich" eine etwas irritierende Pause gemacht.

In den beiden Schlussversen würde ich etwas innehalten, und zwar hinter "Natur" und "Schöne".

Meist braucht man mindestens ein Dutzend Aufnahmen, bis jede Passage so ist, wie man sie haben möchte. Wie oft du es wohl probiert hast, bis es so klang wie jetzt - nämlich insgesamt sehr angenehm zu hören!

Beste Pfingstgrüße
fenestra

Verfasst: 25.05.2010, 12:54
von Quoth
Liebe fenestra,
freut mich, dass ich nicht ganz durchgefallen bin bei diesem ersten Vorleseversuch. Du hast ja sehr viel mehr Erfahrung darin. Das Hinweglesen über Enjambements muss ich noch üben und werde es beim nächsten Mal besser machen. Gerade beim Alexandriner mag ich es, wenn das metrische "Gerüst" weiter ein bisschen durchschimmert, darauf beruht dann auch die irritierende Pause zwischen wie und ich in der 10. Zeile - sie markiert die mittige Zäsur des Alexandriners, der diesem Versmaß seinen besonderen Charakter verleiht. Ich werde dies nun stehen lassen, würde mich aber freuen, wenn Du den Text gelegentlich mal vertontest. Mit herzlichem Gruß Quoth

Verfasst: 27.05.2010, 22:09
von Max
Hallo Quoth,

danke,dass Du die Lesung hier eingestellt hast.

Tatsächlich bringt sie mir den Text näher, der sich meinem Verständnis ob der Setzung in Reimeinheiten bislang ein wenig widersetzt hat. Mir gefällt die Technik, mehr Inhalt mit einer Naturbeschreibung zu transportieren gut.
Die auch mich irritierende Pause hat ja schon fenestra angesprochen und Du hast sie erklärt.

Technisch brummt das ganze bei mir noch ein wenig, aber ich fürhcte für technische Perfektion braucht man ein sehr gutes Mikro plus die Abgeschirmtheit eines Studios - vielleicht liegt es auch an meinen miesen Laptopboxen.

Liebe grüße
Max

Verfasst: 28.05.2010, 22:24
von Lisa
Hallo,

nur kurz zur Technik (weiter bin ich noch nicht gekommen): Die Originaldatei hat zwar auch etwas gebrummt, aber das nur adhoc runtergeladene mp3-Programm zum Umwandeln, hat das Brummen defintiv verstärkt, das ist also mir zuzuschreiben.

liebe Grüße,
Lisa

Verfasst: 29.05.2010, 10:05
von Quoth
Hallo, Lisa,
ich kann zwischen meiner Aufnahme und der Wiedergabe hier kaum oder nur einen Unterschied erkennen, wenn ich auf so laut stelle, dass die Stimme bereits zu laut ist.
Was ich bedaure ist einzig, dass das Verlinken von Worten zu einer so nahezu unsichtbaren Blaufärbung führt, dass man sie kaum erkennt. So dürfte vielen Nutzern kaum aufgefallen sein, dass ich die letzten Worte "diese Töne" verlinkt habe.
Gruß
Quoth

Verfasst: 31.05.2010, 12:20
von Mucki
Hallo Quoth,
Quoth hat geschrieben:Was ich bedaure ist einzig, dass das Verlinken von Worten zu einer so nahezu unsichtbaren Blaufärbung führt, dass man sie kaum erkennt. So dürfte vielen Nutzern kaum aufgefallen sein, dass ich die letzten Worte "diese Töne" verlinkt habe.

Armin hat die Farbe der mit Worten unterlegten Links nun geändert. Siehe oben.

Saludos
Gabriella

Verfasst: 31.05.2010, 13:04
von fenestra
Armin hat die Farbe der mit Worten unterlegten Links nun geändert.


Hat leider nichts gebracht - jedenfalls nicht auf meinem Schirm. Auch bei Quoths Link zu den Sexton-Gedichten (im anderen Faden) habe ich das nur aus dem Zusammenhang geschlossen, dass da irgendwo ein Link sein muss.

Verfasst: 31.05.2010, 13:36
von Mucki
Das ist aber seltsam, fenestra,

die Farbe hebt sich bei mir jetzt sehr deutlich ab! Klick mal auf "aktualisieren". Vielleicht ändert es sich dann?
Und schau auch mal auf die Portalseite. Bei den beiden Ampeln sieht man jetzt besonders deutlich, welche Wörter mit Links versehen sind.

Saludos
Gabriella

Verfasst: 01.06.2010, 10:42
von Quoth
Hallo Gabriella,
ich bin zufrieden, mit der poetischen Farbe Lila ist der Link sehr viel besser sichtbar geworden.
Vielen Dank für die sofortige Bearbeitung dieses technischen Problems!

Hallo Armin,
Du bist guuuut! Du bist guuuut!
Quoth

Verfasst: 01.06.2010, 21:06
von fenestra
Wo soll ich denn auf "aktualisieren" drücken? Ich sehe einen solchen Button nirgends. Auch im Portal ist die Farbe unter den Links auf meinem Schirm wie bisher unauffällig.

Verfasst: 01.06.2010, 21:35
von Lisa
Liebe fenestra,

klick mal in einem der Beiträge des Fadens mit Link rechts und dann auf sowas wie "Neu laden" (je nach Browser verschieden).

liebe Grüße,
Lisa