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als die holunder - lesung von lisa (bearbeitung tom)

Verfasst: 03.02.2016, 19:59
von Thomas Milser
So, der erste Versuch, aus Lisas "als die holunder" was Neues zu machen.
Die Ursprungsdatei war total verrauscht, teilweise übersteuert, mono, und klang etwas wie aus einem kaputten Schuhkarton. Das hat diese wundervolle Lesung nicht verdient.

Ich habe Westwind, der durch ein offenes Fenster auf Juist durch ein Buntbartschloss pfeift, daruntergelegt, und ein bisschen Synthisound in C-Dur.

Wie gefällt das bis jetzt?

als die holunder wind c-dur




edit: Pjotr, du hast nicht zufällig eine Idee, wie man die Verzerrungen aus der Originalspur rausbekommt?

Verfasst: 04.02.2016, 16:09
von Pjotr
Ja, das Blech ist im Original versteckt im Dumpfen, Tom.

Ich glaube aber, Dein Program hat beim Mischen der verschiedenen Sound-Files die verschiedenen Sampling-Raten angepasst ohne sie anständig zu dithern. So entstehen zusätzlich roboterartige Töne.

Verfasst: 04.02.2016, 18:58
von Quoth
Hallo Kollege Milser, für mich ist Deine neue Version eindeutig eine Verschlimmbesserung der alten Originalvertonung. Deren Verrauschtheit ist eben die Patina, die die Zeit darauf hinterlassen hat. Auch remasterte Klassiker aus der Schelllack- bzw. Vinylepoche kriegen dann oft was aufgeputzt Steriles ... Ich bin nicht einmal sicher, ob das von Lisa sehr gemochte Bild "Der Mönch am Meer" von Caspar David Friedrich durch die Restaurierung gewonnen hat, die beiden Versionen sind hier zu vergleichen. Das technisch Veraltete und Vergilbte hat seine eigene Würde! :-)
Gruß
Quoth

Verfasst: 04.02.2016, 20:04
von Thomas Milser
Werter Herr Quoth,

wenn dir meine Version nicht gefällt, ist das völlig ok. Dass jedoch Nullen und Einsen mit der Zeit mit dem Rauschen begönnen, ist wohl eher in den Bereich Mythen und Sagen einzuordnen, bzw. frommer Wunsch eines Digitalromantikers. Die Aufnahme ist einfach total verrauscht, aus die Maus.
Ich geb dir Recht, dass dies einen gewissen Charme mit sich bringt, den ich auch nicht zerstören bzw. wegsterilisieren will. Aber Verzerrung, Störgeräusche, Rauschen und fehlende Dynamik haben nix mit Patina zu tun.

Sagt Vinyl- und Röhrentom.

Edith:
Yes, Pjotr, da hast du wahrscheinlich Recht. Ich probiere mit deiner Spur weiter.

Verfasst: 05.02.2016, 15:34
von Lisa
Lieber Tom,

weil du noch von meinem OK sprichst: Du kannst gern alles damit machen, was du möchtest! Ich denke, dass die Qualität des Ausgangsmaterial schwierig ist, deshalb weiß ich nicht, ob was Gutes dabei rauskommen kann, aber du hast absolut freie Hand!

Liebe Grüße
Lisa

Verfasst: 06.02.2016, 12:42
von Quoth
Thomas Milser hat geschrieben: Dass jedoch Nullen und Einsen mit der Zeit mit dem Rauschen begönnen, ist wohl eher in den Bereich Mythen und Sagen einzuordnen, bzw. frommer Wunsch eines Digitalromantikers.

Bekenne mich, ein Digitalromantiker zu sein! :-)
Könnten die technischen Mängel nicht auch eine aus heutiger Sicht veraltete, unvollkommene Aufnahmetechnik widerspiegeln und damit dokumentarischen Wert besitzen, vergleichbar dem Knistern der Vinylplatte (das manche so sehr lieben, dass sie es in ihre Digitalaufnahmen einpflegen!)?

Verfasst: 06.02.2016, 13:00
von Thomas Milser
Manche reißen auch Löcher in ihre Hose und schleifen da mit Sand dran rum, damit die alt aussieht ... selbst neue (sauteure) Gitarren werden mittlerweile ramponiert, als ob Gallagher da fuffzich Mal ne Pulle Paddys drübergewichst und ne extra scharfkantige Gürtelschnalle beim Spielen getragen hätte ...

Ne, im Ernst, ich weiß schon was du meinst. Ich mag es auch gerne authentisch. Ich denke aber im hiesigen Fall, dass der Klang der Stimme schon an sich vintage genug ist. Das Außenrum wirkt doch eher störend, hat auch nix mit veralteter Technik zu tun. Selbst die ersten Vinylplatten rauschen kaum technisch, sonder du hörst das Rauschen des Raumes (bzw. Brummen der Röhren-Amps).
Das ist schon ein Unterschied.