Och, das war nur ein ganz bescheidener Vergleich, den ich mal (aber nicht hier) auf dieses Gedicht angewendet habe. Da gab es nämlich ein sehr schönes Zitat über Beethovens Spätwerk, das auch hier passte. Ach, ich glaub ich kopiere es einfach mal hierhin:
"Für die größten und spätesten Werke Beethoven’s reicht aber diese Vorstellung nicht aus. Um den grossen geschwungenen Bogen einer Leidenschaft wiederzugeben, fand er wirklich ein neues Mittel: er nahm einzelne Puncte ihrer Flugbahn heraus und deutete sie mit der größten Bestimmtheit an, um aus ihnen dann die ganze Linie durch den Zuhörer errathen zu lassen. Äußerlich betrachtet, nahm sich die neue Form aus, wie die Zusammenstellung mehrerer Tonstücke, von denen jedes einzelne scheinbar einen beharrenden Zustand, in Wahrheit aber einen Augenblick im dramatischen Verlauf der Leidenschaft darstellte. Der Zuhörer konnte meinen, die alte Musik der Stimmung zu hören, nur daß das Verhältniss der einzelnen Theile zu einander ihm unfasslich geworden war und sich nicht mehr nach dem Kanon des Gegensatzes deuten liess."
(Edit: Friedrich Nietzsche übrigens

)
Ich persönlich finde, das trifft es ziemlich gut.
Na, und genauso, wie Beethovens späte Werke eine besondere Schwierigkeit für den Musiker darstellen, ist auch dieses Gedicht sehr schwer vorzutragen (wäre es jedenfalls für mich).
Gruß,
l
PS: Gibt weit mehr und auch ein bisschen besseres von Beethoven als die Neunte.