Hörversion
Als wärs ein Herbst
Als wärs ein Herbst wie jeder andre,
ziehn Vögel fort, entblättert sich der Baum.
Krähen sammeln sich in kahlen Ästen,
zum Flug entlang am Tagessaum.
Der Sommer steht als Marmelade,
datiert, versehn mit Etikett
in Einmachgläsern in der Kammer,
teilt sich mit Dosenfisch das Brett.
Stell auch den innerlichen Kragen auf
der Mantel riecht noch dumpf nach Schrank.
die Dunkelheit schwappt in die Tage,
macht die Gemüter schwer und krank.
Als wärs ein Herbst wie jeder andre,
der welkend schön den Sommer stahl.
Doch seh ich ihn mit Deinen Augen,
und Du siehst ihn zum ersten Mal.
Mit Deinen Augen (von Annette)
Lieber Paul,
Gedicht und Stimme runden einander ab...das ist sehr sehr ...-- geworden! Und die "neuen Stellen" haben gezeigt, dass sie echt schön geworden sind...finde ich. Ach, sowas muss hier öfter eingestellt werden! Bitte mehr davon...annette wird es sicher auch sehr gefallen...
Liebe Grüße,
Lisa
Gedicht und Stimme runden einander ab...das ist sehr sehr ...-- geworden! Und die "neuen Stellen" haben gezeigt, dass sie echt schön geworden sind...finde ich. Ach, sowas muss hier öfter eingestellt werden! Bitte mehr davon...annette wird es sicher auch sehr gefallen...
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo zusammen,
Du hast schon recht Gerda. Der Text könnte zwar nicht von mir sein, aber die Gefühle, die dahinter stehen, vermag ich zu teilen.
Liebe Annette,
danke noch einmal für diese Zeile. Übrigens: Zwischen "verstehen" und "verstehn" gibt es bei der Aussprache wirklich keinen Unterschied.
P.S.: Gerade sah ich zwei schwitzende Huskies, einige verblühende Rosen (im Dezember ) und einen Magnolienbaum, der seine ersten Triebe in die Sonne reckte. Aber der Schnee kommt bestimmt!
Grüße
Paul Ost
Du hast schon recht Gerda. Der Text könnte zwar nicht von mir sein, aber die Gefühle, die dahinter stehen, vermag ich zu teilen.
Liebe Annette,
danke noch einmal für diese Zeile. Übrigens: Zwischen "verstehen" und "verstehn" gibt es bei der Aussprache wirklich keinen Unterschied.
P.S.: Gerade sah ich zwei schwitzende Huskies, einige verblühende Rosen (im Dezember ) und einen Magnolienbaum, der seine ersten Triebe in die Sonne reckte. Aber der Schnee kommt bestimmt!
Grüße
Paul Ost
Wundervollen guten Morgen!
Nachdem eine Freundin meiner Mutter die Forsythie in voller Blüte vor dem Haus an den berühmten Kachelmann geschickt hat, was dann auch tatsächlich ausgestrahlt wurde, wundert mich eh nix mehr! Doch dieses Gedicht schafft Sehnsucht nach Herbst, nicht nach Sommer. Es ist wirklich sehr schön.
Paul, und das ist wie immer wundervoll. So routiniert und gekonnt. Deine Stimme - *schwärm*! Und deine Lesung, einfach...*schmacht*! Mehr!!!
begeisterte Grüße
Trixie
Nachdem eine Freundin meiner Mutter die Forsythie in voller Blüte vor dem Haus an den berühmten Kachelmann geschickt hat, was dann auch tatsächlich ausgestrahlt wurde, wundert mich eh nix mehr! Doch dieses Gedicht schafft Sehnsucht nach Herbst, nicht nach Sommer. Es ist wirklich sehr schön.
Paul, und das ist wie immer wundervoll. So routiniert und gekonnt. Deine Stimme - *schwärm*! Und deine Lesung, einfach...*schmacht*! Mehr!!!
begeisterte Grüße
Trixie
Lieber Paul und alle anderen!
Verzeiht, dass ich mich erst jetzt melde.
Die Vertonung ist wirklich sehr schön geworden, man bekommt einen ganz anderen Eindruck von den eigenen Worten - hab vielen Dank, Paul!
Auch danke für das vielfache Lob!
Ich war letztes Wochenende verreist und ertrinke grade in Arbeit - diese Woche ist einfach nur "Augen zu und durch!"
Im Moment muss ich es mir richtig verkneifen, ins Forum zu schauen, weil ich dann hängen bleiben würde. Aber ab kommendem Wochenende habe ich wieder mehr blaue Zeit - und freu mich schon sehr drauf.
Liebe Grüße, annette
Verzeiht, dass ich mich erst jetzt melde.
Die Vertonung ist wirklich sehr schön geworden, man bekommt einen ganz anderen Eindruck von den eigenen Worten - hab vielen Dank, Paul!
Auch danke für das vielfache Lob!
Ich war letztes Wochenende verreist und ertrinke grade in Arbeit - diese Woche ist einfach nur "Augen zu und durch!"
Im Moment muss ich es mir richtig verkneifen, ins Forum zu schauen, weil ich dann hängen bleiben würde. Aber ab kommendem Wochenende habe ich wieder mehr blaue Zeit - und freu mich schon sehr drauf.
Liebe Grüße, annette
Ich muss sagen, dass ich das Gedicht in einem viel heiteren Ton höre, wenn ich es lese. Es geht um den ersten Herbst eines kleinen Kindes - diese ganze Schwere, dieses Dräuende, was da mitschwingt, passt nicht rein für mein Empfinden.
Der erste Herbst, es ist noch nicht lange genug am Leben, dass es weiß, was Herbst bedeuten kann - nicht umsonst sagte Issa so schön:
Das Hundejunge,
das nicht weiß, daß schon Herbst ist
muß ein Buddha sein.
Zudem ist es das Gedicht einer Mutter an ihr Kind... nein, ich finde es wirklich viel heiterer und leichter.
Der erste Herbst, es ist noch nicht lange genug am Leben, dass es weiß, was Herbst bedeuten kann - nicht umsonst sagte Issa so schön:
Das Hundejunge,
das nicht weiß, daß schon Herbst ist
muß ein Buddha sein.
Zudem ist es das Gedicht einer Mutter an ihr Kind... nein, ich finde es wirklich viel heiterer und leichter.
Erstaunlich, uloki, das geht mir ganz anders, ja, das Kind weiß es nicht, aber die Mutter weiß es, dass Herbst ist. Für mich gehört die Melancholie da hinein. Die Mutter sieht ihn ja (nur) mit den Augen des Kindes zum erstenmal. Das ist etwas Wunderbares und zugleich etwas, dass einem bewußt macht, wie endlich das Leben ist.
Liebe Grüße
leonie
Liebe Grüße
leonie
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