Spiegel I

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moshe.c

Beitragvon moshe.c » 04.02.2007, 15:26

Spiegel I geschrieben und gelesen von moshe.c


Der Text:

Spiegel I

Der Schmerz in deiner Brust
wie Watte
gehst du hinter deinem Ich
her
immer den Formeln folgend
vom Glück
von der Wahrsagerin
gegebenenfalls
vom Besser-Werden
ohne Willen fast
in den Zimmern
des Krankenhauses
die Gnade
im weißen Kittel
das Gebet der Fremdwörter
über dir
wie Axt gesprochen
bis deine Zähne bluten
beim Wort GEN
oder DNA
oder AIDS
das noch droht
im Restgefummel
den Wolken der Träume

Weißt du noch?
Weißt du noch das Gebinde
von frühem Lachen
und deinem ersten kurzen Rock?
Wo ein nacktes Knie alles war?
Und das Weitere einfach schüchtern?

Und langsam leert sich alles
zu Falten
nicht nur in den Mundwinkeln
mit der neuesten Creme
dagegen
und Anderem
im Spiegel
bevor du schläfst
und deine Brille
zu Boden fällt
und ich weiter
neben dir
bin

----------------------------------

Die Lesung:

http://www.gruppe-vier-w.org/audio_uplo ... l_I_2_.mp3


-----------------------------

Mit bestem Gruß......

cali

Beitragvon cali » 06.02.2007, 01:32

lieber moshe.

puh... ein sehr schwerer text,

doch, nein, kein doch

der durch deine liebe.volle lesung
an schönheit und kraft
in besonderer weise gewinnt.


:daumen:
lg
cali


P.S. so hab ich dich noch nie gehört!

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 13.02.2007, 21:28

War das zu langweilig, zu gleichmäßig gelesen?

Oder ist der Text insgesamt zu schwer?
Oder zu weit weg?

Ich habe mir erlaubt noch eine zweite Fassung zu lesen, die etwas anders ist......

So long

Moshe

http://www.gruppe-vier-w.org/audio_uplo ... l_I_a_.mp3

cali

Beitragvon cali » 14.02.2007, 00:42

lieber moshe!

hast du meinen kommentar nicht verstanden? wort und ton, alles gefällt ... gesprochen eben noch mehrrrr!


cali
;-)

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 14.02.2007, 16:20

Liebe Cali!

Siehe PN.

Moshe

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 08.04.2007, 20:48

Nun habe ich mich nochmal da drann getraut, mit ein wenig Technik:

http://www.gruppe-vier-w.org/audio_uplo ... l_1.2_.mp3

Mit bestem Gruß

Moshe

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 25.04.2007, 16:07

Hallo!

Hierzu gibt es eine neue Einspielung von Thomas:

http://www.lyrik-radio.de/spiegel1_V2.mp3

So long

Moshe

cali

Beitragvon cali » 28.11.2007, 22:55

... für mich einer der bemerkenswertesten texte, die ich bisher in l-foren las... somit lag es nahe, diesen berührend wahren text zu sprechen... you know, mosche... ?....

warum auch immer, heute ist er mir zufällig wieder begegnet... und ich hatte den eindruck DAS nicht allein dem stillen kämmerlein mitzuteilen...

hören
Zuletzt geändert von cali am 29.11.2007, 17:53, insgesamt 1-mal geändert.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 29.11.2007, 17:53

Danke Cali!

Zeitliche Distanz zeigt manchmal den Wert von Dingen deutlich.

Fein, daß du es so siehst, wieder entdeckt hast und es mitteilst.

Deine Lesung ist mehr als gut.

MlG

Moshe

Trixie

Beitragvon Trixie » 29.11.2007, 19:18

Beeindruckend gefühlvoll, cali. Als würdest du selbst ... oder tust es vielleicht?
Mir gefällt es.
Aber viel davon hören ist schwer -denn es wiegt schwer, meine ich.
Gerne nicht, aber dennoch.

Grüße
Trixie

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 29.11.2007, 20:02

Hallo Trixie!

Man sollte die Augen und Sinne nicht verschließen vor Unmittelbaren, das einen umgibt.

Hallo Cali!

Hier auch die etwas verbesserte Version.

http://www.gruppe-vier-w.org/audio_uplo ... moshe2.mp3

MlG

Moshe

cali

Beitragvon cali » 29.11.2007, 20:24

nur kurz, denn,

ich habe bis auf weiteres keinen internetzugang. (anbieterwechsel). :-(


gern, mosche! (die "verbesserte" version hört sich nicht besser an... bei mir *g)



Aber viel davon hören ist schwer -denn es wiegt schwer, meine ich.



trix, das ist auch nicht meine intension!


abendgrüße

Maija

Beitragvon Maija » 09.12.2007, 08:44

Hallo Moshe,

Vorige Woche habe ich deine Stimme gehört und staunte nicht schlecht, als ich deine Stimme inhalierte. Wusste nicht, das so eine gewaltige Stimme hinter einem Bild (s. Foto) stecken kann.
Komischer Weise distanziere ich mich gleich von dir ab, da solch eine gewaltige Stimme mir Angst einflößt, ich weiß nicht warum. In der Oper (Musik) liebe ich solch einen starken Klang, aber bei Gedichten halt nicht.

Gruß, Maija

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 09.12.2007, 19:53

Liebe Maija!

Das ich so unscheinbar wirke? :eek:
Es tut mir leid, wenn ich dich verschreckt habe.
Vielleicht versuchst du es ja mal mit einer anderen Lesung von mir?
Ggf. kann ich dir ja ein paar Vorschläge machen.

Mit liebem Gruß

Moshe


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