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Stumm - von reimerle

Verfasst: 06.04.2007, 09:38
von Niko
hallo!
habe jetzt mal den text gesprochen.
lieben karfreitagsgruß: Niko

Hörversion


Stumm

Da fehlt ein Wort, halbtote Finger suchen
nach etwas, das sich schon verflüchtigt hat,
wie das Bouquet aus diesem Wein, wir buchen
das Ganze mal ins Soll, geplättet, platt.
Der Wirt schrubbt seinen Tresen, leise, matt
vertickt sich eine Uhr überm Kamin,
ansonsten ist die Stille seidenglatt,
und Töne allen Rots sehn wir im Feuer glühn.
Im Tanz der Flammen zieht es uns dahin,
als wär`n wir wie Gespenster lang schon tot,
wir halten uns verschreckt, woher? wohin?
versinken stumme Fragen wie ein Lot.
Nüchtern betrachtet: Reisen ohne Ziel;
gestern zuwenig, heute viel zuviel.

Verfasst: 06.04.2007, 12:31
von Niko
so...die hörversion ist jetzt eingestellt worden. danke, lisa!

lieben gruß: Niko

Verfasst: 06.04.2007, 14:33
von Mucki
Hallo Niko,

jetzt verstehe ich, warum dich die Reime nicht gestört haben. So wie du es gelesen hast, finde ich sie in der Tat auch nicht mehr einengend, im Gegenteil, so passen sie sehr gut. Deine Lesung hat mich von reimerles Gedicht überzeugt! ;-)
Saludos
Mucki

Verfasst: 06.04.2007, 15:13
von scarlett
Lieber Niko,

ja, das gefällt mir sehr gut und hat mir ähnlich wie Mucki auch das Gedicht von reimerle näher gebracht.

Nur eine einzige Stelle hätte ich anders gelesen, und zwar

" Der Wirt schrubbt seinen Tresen, leise, matt"

da kommt mit das matt zu schnell auf das leise, das hätte ich etwas abgesetzt und in die nächste Zeile gezogen.
Aber das ist eine Kleinigkeit.

Sehr schön mit deiner tiefen, markanten Stimme!

scarlett

Verfasst: 06.04.2007, 17:39
von Sneaky
Hallo Niko,

so hatte ichs auch im Innenohr, als ichs geschrieben habe. Danke dass dus gelesen hast

reimerle