Im Hafen von Konstanza

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 16.04.2008, 23:24

Und eines Morgens legt die Zeit
ihre Häute ab

Du siehst das Kind im Hafen von Konstanza
wo Möwen um die Gunst des Windes streiten
und wortgewandte Fischer feilschen
weingerötet um den Tagespreis

Im Schatten angedockt liegen die Träume
unerreichbar, bunt mit fernen Namen
und das Kasino wacht in raues Weiß gehüllt
über veröltes Meer, das nur verhalten schäumt

Von angespitzten Türmen flattern Töne
so fremd wie noch die Verse von Ovid,
der schattenreich im weiten Mantel
seine Piazza überblickt

Du siehst das Kind im Hafen von Konstanza
das kniebestrumpft im blauen Kleid
seinen Blick in Wellen legt

und eines Morgens - ist die Zeit vorbei ...
da du voll Zuversicht am Wasser stehst


© Monika Kafka, 2008

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wir konnten uns nicht entscheiden ...
Zuletzt geändert von Elsa am 17.04.2008, 09:22, insgesamt 1-mal geändert.
Schreiben ist atmen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.04.2008, 01:01

Bravo, liebe Elsie,

eine wunderschöne Lesung! Ich favorisiere eindeutig die erste Lesung, weil du die Worte bedächtiger liest. Vor allem die Piazzastrophe und die letzten beiden Zeilen gefallen mir hier sehr. In der 2. Lesung sind für mich die Piazzastrophe und die folgende zu schnell gelesen und die letzten Zeilen zu sehr betont.
Die erste Lesung trifft es für mich genau, wunderbar! :-)
Sehr gerne gelauscht!
Saludos
Mucki
P.S. Oben steht übrigens noch die alte Version von Monikas Gedicht.

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 17.04.2008, 09:38

Liebe Mucki,

Danke! Ja, wahrscheinlich ist die Nr.1 die treffender.

Den Text habe ich nun ausgetauscht.

Lieben Gruß
ELsie
Schreiben ist atmen

scarlett

Beitragvon scarlett » 17.04.2008, 14:09

Liebe Elsa,

wieder gaaanz phantastisch!!!

Ich favorisiere mittlerweile (gestern war ich ja noch unentschieden) die erste Version!
Entspricht eher meinem Gemüt, meiner Intention...

Hab lieben Dank!

Herzlichst,
Monika

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leonie
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Beitragvon leonie » 17.04.2008, 16:03

Liebe Elsa,

eine schöne Lesung eines schönen Gedichtes! Seufz!

Liebe Grüße

leonie

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 17.04.2008, 18:32

Liebe Monika,

das mache ich gern bei so schönen Texten. Du kannst dir ja "deine" Lesung aussuchen :-)

Liebe leonie,

*hüpf*

Liebe Grüße,
ELsa
Schreiben ist atmen

Max

Beitragvon Max » 17.04.2008, 20:11

Liebe Elsa,

das ist Klasse. Besonders die erste Version gefällt mir sehr gut.

Liebe Grüße
Max

Herby

Beitragvon Herby » 17.04.2008, 21:43

Hallo Elsa,

ich präferiere wie Max auch die erste Version - zum Schwelgen schön!

Lediglich die >Werse< von Ovid sind mir etwas gewöhnungsbedürftig, durch den vorhergehenden Artikel "die" klingt es wie "diverse". Spricht man "Verse" bei euch mit -w? Ich hab's so noch nie gehört.

Danke für diesen Genuss und lieben Gruß
Herby

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 17.04.2008, 23:16

Lieber Max, lieber Herby,

danke für eure lieben Löber!

Herby, ja, hier sagt man "Werse" sowie "in wino weritas".
Latein braucht bei uns "w".

Verse wie Ferse sagt man nicht. Bei uns.

Hm.

Was mach ich jetzt?

Liebe Fleckerlgrüße,
ELsa
Schreiben ist atmen

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leonie
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Beitragvon leonie » 17.04.2008, 23:17

OT: "Löber"? Das ist ja niedlich!

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 17.04.2008, 23:24

leonie hat geschrieben:OT: "Löber"? Das ist ja niedlich!


:mrgreen:

Sind ja 2!
Schreiben ist atmen

Herby

Beitragvon Herby » 18.04.2008, 11:36

Liebe Elsa,

Verse wie Ferse sagt man nicht. Bei uns.

Hm.

Was mach ich jetzt?


Lass es so, wie es ist. Ich glaube, dass ich trotz meines hohen Alters noch flexibel genug bin, mich daran zu gewöhnen ;-)

Herzliche Grüße
Herby

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 18.04.2008, 21:51

Das freut mich, lieber Herby!

Lieben Gruß
Elsa
Schreiben ist atmen

scarlett

Beitragvon scarlett » 01.05.2008, 15:59

Hihi ... das lese ich ja erst jetzt, das mit den "Wersen".
Mein halbes Leben lang gehörten "Werse" (und ähnliche, österreichische Schmankerln mehr) auch zu meinem Sprachalltag - erst seit dem ich in Dtl lebe, habe ich das eine oder andere abgelegt, was nicht heißt "vergessen".
Das paßt schon.

Servus,
scarlett


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