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Gleis 1 von Herby - gelesen von ELsa

Verfasst: 26.05.2008, 14:13
von Elsa
Gleis 1

In dem großen Bahnhofssaal,
Gestalten. Sprachlos, leer und fahl,
von Lebenswegen eingeweht.
Niemand fragt, wer kommt, wer geht.

Manche sitzen steinern. Warten.
Hin und wieder, zaghaft nur,
schaut jemand auf die große Uhr.
Versunken legt ein Mann die Karten.

Passanten strömen rasch vorbei,
ferngesteuert von der Zeit.
Den Wartenden ist’s einerlei.
Ein Mädchen streicht sich übers Kleid.

Vor blinden Scheiben grelle Lichter,
Blitze jagen durch die Nacht,
erhellen schwach nur die Gesichter.
Ein Greis erinnert sich und lacht.

In dem großen Bahnhofssaal,
Gestalten. Sprachlos, leer und fahl.
Sitzen da. Tagaus, tagein.
Und jeder schweigt. Mit sich. Allein.



Hörversion von ELsa

Verfasst: 26.05.2008, 14:31
von Mucki
Liebe Elsie,

großartig gelesen! Du bringst die Stimmung vom wunderschönen Gedicht von Herby durch deine Lesung genau so rüber, wie ich sie empfand, als ich sein Gedicht zum ersten Mal las.
Bravo! Sehr gerne gehört! :daumen:
Saludos
Mucki

Verfasst: 26.05.2008, 19:30
von Jürgen
Hallo Elsa,

toll gelesen, deine Stimme trägt die Stimmung des Gedichtes sehr gut. :daumen:

Schöne Grüße

Jürgen

Verfasst: 26.05.2008, 19:34
von Elsa
Liebe Mucki, lieber Jürgen,

Danke euch, das freut mich!

Liebe Grüße,
ELsa

Verfasst: 26.05.2008, 20:13
von Herby
Liebe Elsa,

ich kann nur sagen, dass ich deine Lesung in jeder Hinsicht gelungen finde.

Du hast mir eine wirklich große Freude gemacht, von Herzen Dank dafür! :blume0028:

Liebe Grüße
Herby

Verfasst: 26.05.2008, 21:47
von Elsa
Lieber Herby,

Ich freu mich, dass es dir gefällt. Aber eigentlich muss ich mich bei dir bedanken, dass du erlaubt hast, dieses gelungene Gedicht einzulesen :-)

Lieben Gruß
ELsa

Verfasst: 28.05.2008, 13:31
von Lisa
Liebe Elsa und Herby,

herby: erstmal an dieser Stelle mein Kompliment für den Text!

Zur Lesung: Der zweite Teil gefällt mir sehr, auc gerade die Stimmführung zum Ende, ein gelungener Wechsel. Insgesamt wirkt die Lesung aber für mich etwas zu getragen (durch gelesene, nicht gesprochene Artikulation und die sehr langen Pausen), was den Text für mich etwas zu stark ins Fiktive/auf die Bühne rückt - ich meine, der Text müsste mit seinem ja durchaus betonten Arrangement mehr ins Leben gelesen werden - das gäbe eine tolle Mischung in meinen Augen - was natürlich schwer ist.

liebe Grüße,
Lisa

Verfasst: 28.05.2008, 21:49
von Elsa
Liebe Lisa,

Danke fürs Anhören. Für mich bedingen die Punkte im Text eine getragene Lesung. Ich lese wie ich die Intention des Autors interpretiere.

Ohne die Punkte mitzulesen klingt es lebensnaher vielleicht, ich kann es mal probieren, schwer ist das nicht, obwohl ich die Statik des Wartens an Herbys Gedicht gerade gern mag.

Lieben Gruß
Elsa

Verfasst: 28.05.2008, 21:55
von Mucki
Ich fand es gerade gut, dass du dir bei der Lesung Zeit gelassen hast, Elsie,
weil das m.E. genau dem Text von Herby entspricht.
Saludos
Mucki

Verfasst: 28.05.2008, 21:57
von Elsa
Ja, liebe Mucki, ich finde auch, der Text gibt das Tempo vor.

Aber Geschmäcker sind natürlich verschieden, das akzeptiere ich.

Lieben Gruß
ELsa