Blauer Salon

Flimmertage

gnadenlos
sagen manche
gnadenlos sagen sie
wie es flimmert
über dem asphalt
kein wind
sage ich
keine flimmerwelle
im gras-
nur staub teer und vitacola
träges flüchten

ich schlüpfe in die haut des salamanders
einen regenbogen um die schulter……
(2012)

sommerwind


so ist es nicht, du weißt, in den pfützen
haben insekten intensive wochen
doch was enthält schon mich – ein jeder
kämpft mit seiner traurigkeit
auf dem marktplatz der kleinen stadt
will jemand sich verkaufen – sanft
nimmt ihm der wind einen luftballon
aus der hand, einen blauen, legt
den arm um ihn, steigt mit ihm einfach
auf und davon

Sie sitzt an der Tränke
in ihrem Flatterkleide
schnäbelt mir zu

Ich wische den Staub
von den schwarzen Schuhen
seit Sommer anno dazumal

Mein Schritt schabt an der Stille
barfüßig sollte ich sein

Oben auf der Treppe
gleißt das Licht
dort ist die Vogelweide

..

Durch des Spiegels
feuchter Haut
scheinen marmorierte Memoiren
und auch der Mond – zu blass
die Eitelkeit der Sonne
leckt an allen Rändern
eine Macht von innen
Zunge, Zwang
und überwältigt gedeiht
das Verlangen nach Meloneneis.