Zündelphrasen

Hier ist Raum für Fortsetzungsgeschichten, das Wort der Woche, interne Schreibwettbewerbe und alle anderen literarischen Projekte, bei denen mehrere Saloner zusammenarbeiten
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Lisa
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Beitragvon Lisa » 27.05.2015, 20:52

Ihr habt Zeilen, Wortspiele, verwaiste Bilder oder Metaphernrudel, die euch eingefallen sind, aber zu denen kein Text entsteht? Dann gebt sie hier als zündelnde Phrasen frei, auf das ein anderer mit ihnen mehr Glück habe als ihr.


Texte, die zu den Zündelphrasen entstehen, können hier kommentarlos eingestellt werden oder auch gern als eigenständiger Faden unter Lyrik und Prosa erstellt werden.

Den Zeitpunkt, wann eine neue Phrase hier im Faden eingestellt werden kann, könnt ihr selbst bestimmen. Schaut einfach, ob die zuletzt eingestellte Phrase gerade heiß umdichtet wird oder schon einige Tage brach liegt und entscheidet nach Gefühl.


Bild

Niko

Beitragvon Niko » 16.10.2015, 10:59

ich habe nur diesen einen himmel
voller geigen und sterne
weit und unendlich
und in luftigem blau

diesen einen himmel
der mir auf den kopf fallen will
mit drohenden tiefen wolken
schwarz und einengend

so bin ich hin - und hergerissen
zwischen schweben und straucheln
und falle nie
denn ich habe diesen einen himmel

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birke
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Beitragvon birke » 17.10.2015, 12:31

am sonntag besuchen wir
unsere toten, ach,
ich hab sie doch immer
im gepäck (oder im herzen)
weißt du
wir haben nur einen
himmel
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Niko

Beitragvon Niko » 19.10.2015, 01:40



wenn die nachttüre zuschlägt


FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 19.10.2015, 23:31

Wenn die Nachttüre zuschlägt, regennass und nebelschwer, schlagen die Gedanken noch Wurzeln, greifen nach Worten, die noch nicht ganz mein sind; vielleicht sind sie dein, und ich weiß es noch nicht. Wie sich unser Denken manchmal ähnelt. Wie wir uns manchmal urplötzlich in Worten so nah sind, ja, kongruent. Wie wir einander spüren ... mit jedem Blick, starrt er nun ins Dunkel oder ins Tagesgleißen. Wir wissen darum, dass man uns für anders hält. Wir wissen darum, dass man uns verachtet ob unserer Andersartigkeit. Wir sind eben mehr wir als irgendjemand sonst. Wir stehen zueinander und zu uns. Das irritiert, weil es nicht selbstverständlich ist.

Niko

Beitragvon Niko » 21.10.2015, 19:40



Aus den Seiten wuchern Nester

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 22.10.2015, 13:04

Aus den Seiten wuchern Nester, Nester voller Worte und Gedanken, dicht verzweigt, fest verwoben, Nachgeäst, durch das der Mond wimmert, um mit dem Oktoberwind ein Klagelied zu singen ...

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birke
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Beitragvon birke » 22.10.2015, 16:35

die zeit der nester
ist vorbei, sage ich
mein haar glatt
und weich
fuhr dein finger hindurch
verweilte hier und dort
am morgen wachte ich auf
du bist mir im traum
begegnet, verflochten
war unser blick
und siehe da:
an der seite
wächst ein nest
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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Niko

Beitragvon Niko » 22.10.2015, 16:56

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Mucki
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Beitragvon Mucki » 25.10.2015, 13:20

Die Farbe der Sprachen

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birke
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Beitragvon birke » 01.11.2015, 22:23

du sagst grün
und ich verstehe
rot
sagst du
blau
und ich sehe
schwarz
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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Mucki
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Beitragvon Mucki » 02.11.2015, 10:35

du sprichst ins blaue
immer wieder
bis ich weiß spreche
schweige

es dauert
bis deine sprachfarbe
real wird

welche farbe sie hat
weiß ich nicht
fühle sie nur
und kann wieder
in normalen tönen
mit dir sprechen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.11.2015, 18:26

Schau mir in die Augen

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birke
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Beitragvon birke » 04.11.2015, 23:30

schau mir in die augen
und vergiss dich für einen blick
tauchen wir ab

der see ist tief
(ist dir das schon mal aufgefallen:
in der seele ein see)

und zu schnell
müssen wir wieder auftauchen
um luft zu holen

ach, wer muss schon atmen
sagst du
und schwimmst

auf den grund
und weiter
aus meinem blickfeld

und ich denke
kein see ist in den augen
sondern meer
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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Niko

Beitragvon Niko » 05.11.2015, 12:48

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