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Zündelphrasen
Verfasst: 27.05.2015, 20:52
von Lisa
Ihr habt Zeilen, Wortspiele, verwaiste Bilder oder Metaphernrudel, die euch eingefallen sind, aber zu denen kein Text entsteht? Dann gebt sie hier als zündelnde Phrasen frei, auf das ein anderer mit ihnen mehr Glück habe als ihr.
Texte, die zu den Zündelphrasen entstehen, können hier kommentarlos eingestellt werden oder auch gern als eigenständiger Faden unter Lyrik und Prosa erstellt werden.
Den Zeitpunkt, wann eine neue Phrase hier im Faden eingestellt werden kann, könnt ihr selbst bestimmen. Schaut einfach, ob die zuletzt eingestellte Phrase gerade heiß umdichtet wird oder schon einige Tage brach liegt und entscheidet nach Gefühl.
Verfasst: 16.11.2015, 12:30
von Mucki
Was man nicht sagen kann
Verfasst: 17.11.2015, 14:30
von Mucki
auf den mantel der verschwiegenheit setzen zu können, ist der größte vertrauensbeweis.
Verfasst: 17.11.2015, 22:59
von birke
trägst du einen wald
auf der zunge
die sonne
in der nacht
spricht sich hell
lautlos
vergeht und entsteht
im licht ein blatt
Verfasst: 17.11.2015, 23:20
von Niko
Man kann sagen, dass man nicht sagen kann, dass man etwas nicht sagen kann. Im Gegenteil muss man sagen, dass man das, was man sagen kann auch sagen sollte. Zuviel wird verschwiegen: das sagenhafte, das versagen. das, was einem stets versagt blieb zu sagen muss seinen Weg finden. Den erlösenden weg. Erlösend für den, der ausspricht, der seine gefängnismauern öffnet, und mit dem Wort sich selbst befreit.
Am Ende, an unser aller Ende bereuen wir vielleicht, vieles gesagt zu haben, was man nicht mehr rückgängig machen kann. Noch mehr jedoch wird uns schmerzen, etwas nicht gesagt zu haben.
Verfasst: 18.11.2015, 12:33
von Mucki
was man nicht sagen kann
wutworte
sie brodeln entzünden andere und sich selbst
angstworte
sie wuchern verbreiten giftkeime und verpesten sich selbst
frageworte
sie bohren werfen pfeile und fallen zurück
alle worte die man nicht sagen kann
schaffen eine mauer des schweigens
abweisend düstere bleischwaden in der luft
mir ist kalt
Verfasst: 22.11.2015, 14:53
von birke
was man nicht sagen kann
liegt im schweigen
zwischen den zeilen
verfängt sich
ein wort
Verfasst: 22.11.2015, 18:23
von Eule
Worte
wie viele Gedanken
liegen dahinter.
Verfasst: 22.11.2015, 21:02
von Niko
Manchmal drücken viele Worte wenige Gedanken aus. Und manchmal drücken sich viele Gedanken in wenigen Worten aus. Beides wird in der Regel schnell missverstanden.
Verfasst: 24.11.2015, 06:14
von Niko
Was bleibt
Verfasst: 24.11.2015, 22:57
von birke
was bleibt
asche
ein rest erinnerung
eine geste, ein wort
auf meinem haar
das gefühl
deiner hand
unser gedicht
und die angst
etwas zu verlieren
Verfasst: 27.11.2015, 10:54
von Niko
Das bleibt:
Ein Wort. Dieses Wort.
Und die benutzte Tasse.
Der abgerissene Faden.
Schal und Mütze verloren. Am Boden.
Und ich.
Und dieses verdammte Wort.
Verfasst: 12.12.2015, 00:36
von Niko
Ein Türwort, eine Schwellenangst
Verfasst: 07.01.2016, 16:51
von Mucki
Da es hier gut reinpasst:
schwellenflug
du trittst zurück
verabschiedest unendlich viel zeit
nur mit diesem einen schritt
du weißt es und
denkst in deinen bauch
er möchte brücke sein
für diesen einen moment
du horchst hinein
zweifelnd zögernd
in diese sekundenschwelle
und fliegst über die zeit
Verfasst: 10.01.2016, 01:13
von birke
wenn der winter sich verschläft