Buchtipp Rundbrief November 2013 von Klimperer
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Rundbrief November
Buchtipp und Besprechung Rundbrief November 2013 von Klimperer // Alexis Sorbas von Nikos Kazantzakis
Wahrscheinlich der Einzige, der bei diesem Namen nicht an den Film denkt, ist Nikos Kazantzakis, der Autor der Vorlage, denn er starb etwa zehn Jahre vor der Verfilmung seines Romans, den er schon als alter Mann geschrieben hatte.
Im Buch verarbeitet er dreißig Jahre zurückliegenden persönliche Erfahrungen, als er für einige Monate eine Braunkohlemine gepachtet hatte.
Es gibt eine Stundenlange Version, eine Ur-Version des Films, aber so wie er letztendlich dem Publikum präsentiert wurde, ist eigentlich die Beste.
Es gibt trotzdem, verständlicherweise, etliche Passagen im Buch, die vom Regisseur nicht berücksichtigt wurden bzw. nicht berücksichtigt werden konnten, die aber durchaus lesenswert sind.
Das Buch ist kein Wälzer und lässt sich in kurzer Zeit lesen.
Ich persönlich finde eine Parallele zwischen der Person Alexis Sorbas und Mephistopheles.
Wenn man den ersten Teil des Faust aufmerksam liest, erkennt man bei ihm, bei dem Teufel, einen gewissen Sinn für Humor, Menschlichkeit. Er empfindet sogar Mitleid mit Margarita.
Interessant bei dem Roman von Kazantzakis ist, dass nicht der Autor, der Intelektuelle alt ist, sondern der Teufel selbst ... Und er drängt den jungen Mann das zu tun, wozu er selbst nicht mehr in der Lage ist.
Hier wie dort muss eine junge Frau für die Sünde des Mannes bezahlen. Wobei, das muss man ihm lassen, er versucht die "Xira", die Witwe, durch Einsatz seines Lebens zu retten.
Es wäre schön, wenn das Leben, so wie im Film, im Grunde auch im Buch, mit einem Tanz enden würde.
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