Rundbrief Februar 2013
Buchtipp und Besprechung Februar von Jürgen // Der Trafikant von Robert Seethaler
Österreich 1937. Der siebzehnjährige Franz Huchel wird von seiner Mutter nach Wien geschickt, wo er eine Lehrstelle in einer Trafik, einem Tabak- und Zeitungsgeschäft, antritt. Dem Bauernsohn Huchel ist die Großstadt zunächst fremd. Zu den Stammkunden seines Lehrherrn Otto Trsnjek zählt Sigmund Freud. Franz hat bereits in seiner Heimat von ihm gehört und ist zuerst erstaunt, dass Freud Jude ist. Gleichzeitig ist er von dem Professor fasziniert. Als Franz die Varietétänzerin Anezka kennenlernt und sich in sie verliebt, wirbt er um ihre Gunst. Abfällig nennt die junge Dame den Bauernsohn „Burschi“ und Franz verzweifelt an der Art, wie sie ihn behandelt. Rat erhofft er sich von Freud, doch muss er zu seinem Erstaunen feststellen, dass der Professor kein Patentrezept als Lösung bieten kann.
Währenddessen spitzt sich die politische Situation in Österreich zu. Trsnjek wird als „Judenfreund“ beschimpft und bedroht, auf die Trafik werden Anschläge verübt. Auch für Freud wird die Lage zunehmend bedrohlicher und auch auf Anezka und Franz werfen die Ereignisse ihre Schatten.
Der Trafikant ist ein Roman, der den Leser von der ersten Seite gekonnt durch seine Geschichte führt. Dass Seethaler hier und da Humor einfließen lässt, macht das Buch noch interessanter. Eine empfehlenswerte Lektüre.
Buchtipp Rundbrief Februar 2013 von Jürgen
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste