Orangerie

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Perry

Beitragvon Perry » 29.07.2008, 18:00

Orangerie


Hinter gläserner Haut
blühst du
schäle ich dich
aus deinem Apfelsinenkleid

Nur noch stellenweise
vom Mesokarp bedeckt
koste ich kosend
dein Fruchtfleisch

Schmeckst du süß
verzehre ich dich sofort
Bist du eine Pomeranze
bestreue ich dich vorher

mit Zucker


1. Fassung:

Orangerie

Frauen sind manchmal
wie frisch geschälte Apfelsinen
Nur noch stellenweise vom Mesokarp bedeckt
läuft einem beim Anblick ihres zarten Fruchtfleisches
das Wasser im Mund zusammen
Doch erst, wenn man ihre Süße gekostet hat
besteht Gewissheit
keine Pomeranze erwischt zu haben
Zuletzt geändert von Perry am 01.08.2008, 22:40, insgesamt 1-mal geändert.

Perry

Beitragvon Perry » 01.08.2008, 16:44

Hallo Nicole,
nein eine Grundsatzdiskusssion über Erotik wäre sicher hier nicht angebracht. Nur noch soviel, für mich hat Erotik sehr viel mit frischen Früchten zu tun und das nicht erst seit "9 1/2 Wochen mit Kim Basinger" :smile:
LG
Manfred

Hallo ferdi,
jetzt hätte ich dich doch glatt fast vergessen.
Falls du es nicht bemerkt hast, du bist hier Gast in meinem Thread, also benimm dich gefälligst entsprechend. Außerdem solltest du nicht immer andere dazu benutzen, um deine Abneigung mir gegenüber loszuwerden.
Gruß
Manfred
PS: Wenn du mir was sagen willst, dann schreib mir doch eine PN, vielleicht lernst du mich dann mal von meiner netten Seite kennen. :mrgreen:

Maija

Beitragvon Maija » 01.08.2008, 17:49

Ihr habt einen Sprung in der Schüssel und das ist die Wahrheit! Ich verabschiede mich aus diesem Forum und bitte keine PN schreiben, zwecklos!

Max

Beitragvon Max » 01.08.2008, 17:53

Tschüss Maija, bis bald.

wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 01.08.2008, 19:37

häää?

meint sie das ernst?

nur wegen dem Orangengedicht?

jetzt bin ich überfordert,

lieben Gruß

aus der Wüste an den Orangenhain

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 01.08.2008, 23:59

Ich finde die zweite Version schon wesentlich angenehmer. Die erste fand ich sehr hart, sexistisch gar. Fühlte mich von der ersten, sehr generalisierenden Zeile schon abgeschreckt. So ist es viel offener, worüber Du redest. Ich kann mir einbilden, Du redest von Orangen, oder ich folge Dir auf den Weg zur Frau.

Die Idee mit dem Vergleich mit einer Frucht kann ich nachvollziehen. Zum Schmunzeln finde ich das Gedicht allerdings nicht, eher etwas zynisch: wenn Du mir passt, dann verschlinge ich Dich, tue ich Dir Gewalt an, wenn Du mir nicht passt, dann wirst Du passend gemacht - mit Zucker - wofür immer der hier stehen mag. Ich mache auf jeden Fall das, was ich will, Du bist mein Objekt, dass ich möglichst süß und sparsam bekleidet will. Das lyrische Ich wird mir nicht sympathisch - und das muss es ja auch nicht.

Gruß
Henkki

Perry

Beitragvon Perry » 02.08.2008, 10:55

Hallo Henkki,
freut mich, dass du mich in der Orangerie besucht hast. Der von dir beschrittene Weg zu einer Frau ist ein möglicher und du reflektierst dabei deine Sicht.
Der Zucker kann alles mögliche sein, das hilft das Zusammensein zu versüßen.
Danke und LG
Manfred

Max

Beitragvon Max » 02.08.2008, 11:16

Auch ich sehe inen Fortschritt im Lyrischen von Version I zu Version II, zum Inahltlichen habe ich mich ja schon geäußert.

Liebe Grüße
Max

Perry

Beitragvon Perry » 02.08.2008, 11:25

Hallo Max,
sehe ich auch so, nun ist es auf jedenfalls humorloser :-) .
LG
Manfred

Estragon

Beitragvon Estragon » 02.08.2008, 11:50

also es steht einem Schreiberling nicht besonders gut an, seinen Text
immer wieder aufzuwerten, das spricht nämlich nicht eben für den Text.
Vielleicht sollte man zu seinen eigenen Texten gar nichts sagen, wäre das
nicht eine Idee? Da hätte man eine Menge von, die Kritik würde nicht
immer vom Widerwort des Schreibenden gestört, denn er hat es doch
schon gepostet und kann zu anderen Texten etwas sagen.
Mir jedenfalls ist es unverständlich, wie man immer wieder feststellen muss
wie toll sein eigenes Gedicht ist, so etwas würde ich nie machen, man
kann mit seinem Text zufrieden sein, wie das allerdings bei dem Text funktionieren kann begreife ich nicht. Ich finde den Text sehr beängstigend, immer noch, ich dachte wir
wären drüber hinweg, Frauen ausschließlich schälen zu wollen und
je nach Geschmack zu bestreuen...

Max

Beitragvon Max » 02.08.2008, 12:03

Vielleicht sollte man zu seinen eigenen Texten gar nichts sagen, wäre das
nicht eine Idee?


Lieber Estragon,

die möglich gibt es ja: im Publicus oder Anonymus.

Man muss nur glauben, dass man die Kritik als Autor auch aushalten kann.

Liebe Grüße
Max

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 02.08.2008, 13:11

Hallo perry,

beide Fassungen überzeugen mich nicht. Essen mit Sex zu verpampern oder Sex mit Essen funktioniert bei mir nicht.

Das Wort "Mesokarp" lässt mich an einen Geologen oder Paläantologen denken, der gerade Striata unters Vergößerungsglas nimmt. Das Wort ist mir zu technisch. Pomeranze weckt den abfälligen Ausdruck "Landpomeranze", der torpediert den Text für mich noch mehr.

Last not least und da kannst du wirklich nichts dafür, kann ich Orangen nicht leiden. Nach dem Schälen päppt immer ein Teil der gespritzten Schale noch unter den Fingernägeln, manchmal quietscht der Saft auf die Möbel und die Säure verursacht scheußliches Sodbrennen.

Bäh auf diese Früchte, nicht auf den Text, aber der konnte bei mir nicht laufen.

Gruß

Sneaky

Perry

Beitragvon Perry » 02.08.2008, 15:33

Hallo Estragon,
jeder hat eben seine eigene Art der Textarbeit. Auf den Rest einzugehen verkneife ich mir lieber.
LG
Manfred
PS: Beängstigend finde ich ganz etwas anders!

Hallo Sneaky,
hatte dich schon vermisst in diesem Reigen hier. Deine Abneigungen sind wirklich sehr interessant.
LG
Manfred

wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 02.08.2008, 15:38

Klare Verbesserung.
Nur die letzten zwei Zeilen wirken auf mich etwwas aufgepropft und ungelenk...

Orangengrüße
aus der trockenen Wüste

Estragon

Beitragvon Estragon » 02.08.2008, 15:39

"
jeder hat eben seine eigene Art der Textarbeit. Auf den Rest einzugehen verkneife ich mir lieber"



das sind sogenannte Nullsätze, mit denen man am Morgen bis zum späten Abend
jeden bewerfen kann, völlig wen und warum...


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