Sein Lebenswald

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Louisa

Beitragvon Louisa » 01.01.2006, 16:22

Sein Lebenswald

Er wandelt schnell im finstren Wald
Im Gewitter der Vergangenheit-
Er gibt sich oft die Sporen
da die Äste seiner selbst
gebrochen.

Echo schallt in seinen Ohren
dass alles seine Schuld.

Und er raset unter Himmelszelt
betet, dass der Wald vergeht-
Der Wind zerwühlt sein Zügel,
flüstert von gefall´nen
Leitern.

Als Engel ohne Flügel
wünscht er nur, dass
alles Scheitern
wird begraben.
Zuletzt geändert von Louisa am 11.10.2006, 15:35, insgesamt 3-mal geändert.

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 03.01.2006, 09:19

Hallo Louisa,

ich muss gestehen, dass ich ratlos bin. Liege ich beim "Erlkönig" richtig oder völlig daneben??

Ratlose und neugierige Grüße
Marlene

Louisa

Beitragvon Louisa » 03.01.2006, 20:06

Hallo Marlene,
Ah, das habe ich befürchtet!
Hatte die blinde Hoffnung man würde nicht an Goethe denken.

Wollte nur die Geschichte einer mit Selbstzerwürfnis und Schuld geplagten Figur erzählen.
Der dunkle Wald als Metapher für Lebensunglück, dem man nicht entfliehen kann.

Liebe Grüße, Louisa

Perry

Beitragvon Perry » 04.01.2006, 21:02

Hallo Louisa,
der Erlkönig ist wirklich zu präsent. Auch wirkt der Text für mich etwas zu sprunghaft (frühere Reiter, Engel...), als dass ich eine wirkliche Geschichte darin lesen könnte. Vielleicht wäre etwas weniger "reiten durch den Wald" und mehr "welche Schuld er auf sich geladen hat" hilfreich.
LG
Manfred

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 05.01.2006, 18:42

Liebe Louisa,
soalnge die Gedanken nur den Erlkönig streifen ist doch gar nichts dagegen zu sagen, oder? :grin: . Mach doch aus dem erzähltem ich eine Frau, vielleicht wirkt das schon anders :-). Und lass es nicht Nacht sein, sondern vielleicht regnen oder stürmen...nimm den Winter heraus...vielleicht löst das den Text etwas vom Erlkönig.

Kannst du mir diese Zeilen erklären?

Er gibt sich selbst die Sporen
da die Äste sind gebrochen.

Die Stimmung, die du erzeugen wolltest, finde ich, ist dir übrigens gelungen...das muss doch auch mal gesagt werden :smile:

Louisa

Beitragvon Louisa » 06.01.2006, 14:57

Hallo liebe Kommentatoren.

Das mit dem Erlkönig fing mich an sehr zu stören, also wie er lest-
Kein Reiter, kein Winter, aber:
Lisa, auch keine Frau, denn bei aller Verfremdungsliebe-
Ich würde mich als Lügnerin fühlen, es soll ja noch ein Fünkchen Wahrheit in dieses Zeilen schimmern.

Hege die Hoffnung, dass man das Gedicht jetzt brauchen kann.

Liebe Grüße und vielen Dank für eure Hilfe!

louisa

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 06.01.2006, 17:37

Liebe Louisa,

wenn sich die Arbeit mal nicht gelohtn hat. Ich finde es um Meilen stärker und nicht nur das: Es ist richtig ausdruckstark. Auch ohne die - da hast du wohl Recht - verfälschende Frau -. Bis auf die letzten drei Zeilen, die ich etwas aus der beschriebenen Situation herausgebrochen empfinde (vielleicht wegen des Worts Engel) sehr sehr gut.

Louisa

Beitragvon Louisa » 09.01.2006, 20:20

Hallo Lisa,
Vielen, vielen Dank. Nun wurde noch ein Wörtchen zurechtgefeilt.

Zu den letzten zeilen muss ich mir noch gedanken machen.

Beglückte Grüße, louisa


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