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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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leonie
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Beitragvon leonie » 02.01.2012, 12:12

wegen Veröffentlichung gelöscht
Zuletzt geändert von leonie am 29.01.2016, 18:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 02.01.2012, 15:07

Ja, es spiegeln sich kleine Welten - die für mich aber einen zu betulichen Anstrich haben. Man könnte auch sagen "Geh aus, mein Herz"/ Winterversion. Mir fehlt ein Bruch; und wenn es nur die Vergänglichkeit des Winterschönen ist. Oder dass man friert und wieder ins Haus will - irgendetwas, das nicht verharren lässt in dieser (mir zu) kleinen, engen Welt.

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leonie
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Beitragvon leonie » 02.01.2012, 16:15

Liebe Amanita,

danke für die Rückmeldung.

Ich selber bin manchmal einfach davon genervt, dass alles einen Bruch haben muss :mrgreen: .

Ein andern Mal wieder mit Bruch...

Liebe Grüße

leonie


In Nummer II ist eigentlich sogar einer angedeutet. Oder empfindest Du es anders?

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 02.01.2012, 18:10

Ich kann Dich soooo gut verstehen, leonie. Vielleicht "muss" nicht auch nicht alles Brüche und Widersprüche haben. Aber hier bräuchte ich schon so etwas. (Wie geht es den anderen??)

Die Andeutung in II habe ich wohl gesehen, aber nicht richtig verstanden. Das Eichenlaub als Engelsflügel kann ich mir formal zwar vorstellen, inhaltlich aber nicht. Oder sehe ich da einen falschen Bezug?

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annette
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Beitragvon annette » 02.01.2012, 20:15

leonie, mir scheint, hier wollte der Garten Weihnachten spielen. Das funktioniert für mich nur mit dem Wissen um das nachweihnachtliche Publikationsdatum: Wir schmücken unsere Bäume ab und draußen werden "Vogel-"Äpfel, Engel und Lichter reingehängt. Als Weihnachtstext wär mir das zu kitschig (Heimeligkeit drin und Heimeligkeit draußen).
Insgesamt mag ich es nicht, solche Absichten in die Natur zu dichten, wenn Du weißt, was ich meine. Engelsflügel im Baum widerstreben mir - auch wenn es als Bild funktioniert.
Aber das ist Geschmackssache. Trotzallem: Handwerklich und sprachlich gelungen!

Gruß - annette

Sam

Beitragvon Sam » 02.01.2012, 20:17

Hallo Leonie,

ich könnte jetzt böse sein und fragen:

Warum das Perfekt in III?


Aber ich bin es nicht sage darum: es ist eine Perle !

Gruß

Sam

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leonie
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Beitragvon leonie » 03.01.2012, 12:17

Liebe Amanita,

ich kann es schwer erklären, vielleicht ein Suchen nach Hoffnungszeichen, das man ja in erster Linie unternimmt, wenn man Hoffnung nötig hat. Ich möchte es in diesem Fall einfach so stehen lassen...

Liebe Annette,

ich hatte Weihnachten eigentlich gar nicht mehr im Sinn...die Idee entstand auf einem Spaziergang...
In die Natur Absichten zu dichten, ist sicherlich Geschmackssache. Ich finde aber, manchmal kaum zu vermeiden.

Wie ist das, wenn man sagt: Der Baum blüht. Kann ein Baum das überhaupt? Ist blühen absichtslos, sich schmücken aber absichtsvoll? Ich finde, es sind manchmal so Gratwanderungen. Ja, und natürlich ist es die eigene Wahrnehmung, nciht eine objektive Aussage über den Baum/die Natur.

Lieber Sam,

das ist doch eigentlich eine berechtigte Frage, ich hätte das nciht als böse empfunden? Ich denke auf jeden Fall drüber nach...

Ich freu ich, dass Du es als Perle siehst!

Danke Euch!

Liebe Grüße

leonie

scarlett

Beitragvon scarlett » 03.01.2012, 12:22

also mir fehlt hier nichts, ich finde es rundum gelungen!
schöne beobachtungen, stimmige bilder.

lg
sca

Sam

Beitragvon Sam » 03.01.2012, 12:50

Hallo Leonie,

das Böse bezog sich auf deinen Kommentar zu allerleirauhs Text und deiner Frage: Warum Plusquamperfekt?

Nun, hieße es:

Tropfen
hängen Licht
in Winteräste

dann wäre III perfekt.

Aber wer möchte schon perfekte Gedichte schreiben?

Gruß

Sam

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leonie
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Beitragvon leonie » 03.01.2012, 13:12

Liebe Sca,

danke, ich freu mich!

Lieber Sam,

ja, ich habe die Anspielung bezüglich allerleirauhs Text verstanden, fand sie jetzt aber nicht sooo böse. (Ich hasse Plusquamperfekt, wenn es nicht unbedingt, aber wirklich unbedingt nötig ist. Weil es inflationär ist und noch dazu meistens dann falsch verwendet wird...)

Ich denke noch nach, wie es für mein Empfinden perfekt wäre. Ob nicht "Licht" an den Schluss muss....Aber es könnte gut auf Deine Version hinauslaufen, mal sehen...

Lustig ist doch, wenn es durch das Präsens perfekt wir und nicht durch das Perfekt...

Danke Dir!

leo

Sam

Beitragvon Sam » 03.01.2012, 13:49

leonie hat geschrieben:
Ich denke noch nach... Ob nicht "Licht" an den Schluss muss


momentan ist "gehängt" am Schluss.

Ich finde III wirklich einmalig gut. Leider aber in der "unperfekten" Version.

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leonie
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Beitragvon leonie » 03.01.2012, 14:09

Lieber Sam,

ja, Du hast Recht, ich ändere das jetzt.

Liebe Grüße und danke!

leonie

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annette
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Beitragvon annette » 03.01.2012, 22:25

leonie, Du hast natürlich recht: das mit der Beschreibung einer absichtsvollen Natur lässt sich kaum vermeiden, oft will man das ja auch gerade, weil das ja die Leistung der Metapher ist, die man verwendet. Und bei "schmücken" und "überwintern" stört es mich auch erstmal gar nicht.
Nach einigem Grübeln komme ich darauf, dass ich die Personifikationen des Baums und des Laubs an sich eigentlich sehr schön finde. Was mich hingegen stört - und meiner Meinung nach auch das Natur-Bild - sind die Engelsflügel und die Weihnachts-Assoziation, die sich mir aufdrängt.
Aber auch das ist natürlich reine Geschmackssache und persönliche Empfindlichkeit.

Also alles in allem: sehr gern gelesen!

Gruß - annette

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 03.01.2012, 22:51

OT: Sag mal, leonie, hattest Du hier nicht noch ein (aktuelles) zweites Gedicht? Ich suche mir hier 'nen Wolf und finde es nicht wieder!


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