Nur ein paar Stunden
Mein Leben:
eine Burg am Strand,
gebaut und festgeklopft
der feine Sand.
Ich wohne dort
nur ein paar Stunden,
hebe auf, was ich gefunden
und steck es auf die Zinnen
meiner Zeit.
Und kehre bald
samt meinem Tand
zurück ins Meer
Unendlichkeit.
Erstfassung:
Kinderspiel
Mein Leben:
eine Burg am Strand,
gebaut und festgeklopft
der feine weiße Sand.
Ich wohne dort
nur ein paar Stunden,
hebe auf, was ich gefunden
und steck es auf die Zinnen
meiner Zeit.
Und kehre bald
samt meinem Tand
zurück ins Meer
der Ewigkeit.
Nur ein paar Stunden, vorher: Kinderspiel
Liebe leo,
lese ich hier eine Betrachtung über das Leben und die Zeit? Gefällt mir als solche gut, leo, und würde in die Jahreszeit passen. Was mich nur unsicher macht, ist die Rubrik, unter der du es eingesetzt hast - ich kann weder satirische noch humorige Züge an deinem Text ausmachen, leo.
Und das ich bei Formulierungen wie "Meer der Ewigkeit" zusammenzucke, hat weniger mit dem Text zu tun als mit sehr subjektiven Gründen (schreib ich dir mal per PN ) Davon abgesehen, frage ich mich, ob nicht etwas viel Pathos in dieser Formulierung liegt.
Liebe Grüße
Herby
lese ich hier eine Betrachtung über das Leben und die Zeit? Gefällt mir als solche gut, leo, und würde in die Jahreszeit passen. Was mich nur unsicher macht, ist die Rubrik, unter der du es eingesetzt hast - ich kann weder satirische noch humorige Züge an deinem Text ausmachen, leo.
Und das ich bei Formulierungen wie "Meer der Ewigkeit" zusammenzucke, hat weniger mit dem Text zu tun als mit sehr subjektiven Gründen (schreib ich dir mal per PN ) Davon abgesehen, frage ich mich, ob nicht etwas viel Pathos in dieser Formulierung liegt.
Liebe Grüße
Herby
Ha, da ist es. Was mir hier so viel besser gefällt als Deine an Deinen Winterimpressionen, ist die Betonung des Moments bzw. des Vergänglichen des Augenblicks. Ich mag die inhaltliche Struktur hier sehr!
Ansonsten - Kleinigkeiten - wie Herby schon sagte: Die Rubrik zum Beispiel! (Deswegen hatte ich Dein Gedicht auch nicht wiedergefunden). Auch wenn der Titel vielleicht einen Hauch Ironie besitzt, so ist das Gedicht doch alles andere als Satire.
Und ich habe, genau wie Herby, so meine Probleme mit Begriffen wie "Ewigkeit" in der Lyrik. Allerdings meine ich, dass Du sie mit dem Meer ganz gut "aufgefangen" hast, da die Situation sowieso am Meer angesiedelt ist.
Noch eine Stelle: der feine weiße Sand. Du weißt, ich kann erheblich mehr Adjektive "ertragen" als so manche anderen. Aber hier ist es mir zuviel. Zumal es für mich ruhig ganz normaler, nicht besonders feiner und schon gar nicht weißer Sand sein dürfte: Alles aus Sand fällt irgendwann wieder in sich zusammen, egal, welche Farbe er hat.
Ansonsten - Kleinigkeiten - wie Herby schon sagte: Die Rubrik zum Beispiel! (Deswegen hatte ich Dein Gedicht auch nicht wiedergefunden). Auch wenn der Titel vielleicht einen Hauch Ironie besitzt, so ist das Gedicht doch alles andere als Satire.
Und ich habe, genau wie Herby, so meine Probleme mit Begriffen wie "Ewigkeit" in der Lyrik. Allerdings meine ich, dass Du sie mit dem Meer ganz gut "aufgefangen" hast, da die Situation sowieso am Meer angesiedelt ist.
Noch eine Stelle: der feine weiße Sand. Du weißt, ich kann erheblich mehr Adjektive "ertragen" als so manche anderen. Aber hier ist es mir zuviel. Zumal es für mich ruhig ganz normaler, nicht besonders feiner und schon gar nicht weißer Sand sein dürfte: Alles aus Sand fällt irgendwann wieder in sich zusammen, egal, welche Farbe er hat.
Ja, die Rubrik und das Pathos... vielleicht ist das Pathos ja der Grund, warum es unter dieser Rubrik steht? Vielleicht hat die Dichterin es alles nicht so ernst genommen, sondern wie ein Kind gespielt?
überlegt
Xanthi
überlegt
Xanthi
Hallo, Ihr drei,
es ist tatsächlich so, wie Xanthi vermutet und deshalb an dieser Stelle eingestellt.
Aber Eure Rückmeldungen, Herby und Amanita zeigen mir, dass das Gedicht in diesem "Spielen" wohl zu uneindeutig ist.
So wäre die Aufgabe, entweder ein wirklich "ernstes" Gedicht daraus zu machen oder eben das spielende, ironische Element stärker herauszuarbeiten. Mal sehen, ob mir das gelingt.
Auf Deine PN bin ich gespannt, Herby!
Vielen Dank an Euch drei, das hilft mir schon weiter!
leonie
es ist tatsächlich so, wie Xanthi vermutet und deshalb an dieser Stelle eingestellt.
Aber Eure Rückmeldungen, Herby und Amanita zeigen mir, dass das Gedicht in diesem "Spielen" wohl zu uneindeutig ist.
So wäre die Aufgabe, entweder ein wirklich "ernstes" Gedicht daraus zu machen oder eben das spielende, ironische Element stärker herauszuarbeiten. Mal sehen, ob mir das gelingt.
Auf Deine PN bin ich gespannt, Herby!
Vielen Dank an Euch drei, das hilft mir schon weiter!
leonie
Wie ist es so? Es ginge dann eher in die ernstere Richtung, ich habe versuche, ein wenig Pathos herauszunehmen, bin aber vor allem mit dem Begriff "Tand" noch sehr unzufrieden...
Kinderspiel
Mein Leben:
eine Burg am Strand,
gebaut und festgeklopft
der feine Sand.
Ich wohne dort
nur ein paar Stunden,
hebe auf, was ich gefunden
und steck es auf die Zinnen
meiner Zeit.
Und kehre bald
samt meinem Tand
zurück ins Meer
Unendlichkeit.
Liebe Grüße
leonie
Achso, ich verschiebe es dann mal in "Freies Weben"
Kinderspiel
Mein Leben:
eine Burg am Strand,
gebaut und festgeklopft
der feine Sand.
Ich wohne dort
nur ein paar Stunden,
hebe auf, was ich gefunden
und steck es auf die Zinnen
meiner Zeit.
Und kehre bald
samt meinem Tand
zurück ins Meer
Unendlichkeit.
Liebe Grüße
leonie
Achso, ich verschiebe es dann mal in "Freies Weben"
Hi leo,
um es ernsthafter werden zu lassen mit diesem Thema Leben und Zeit, würde ich den Titel ändern auf:
Nur ein paar Stunden (der im Gedicht dann sehr schön mittig wieder aufgegriffen wird) und mit "zurück ins Meer" enden, somit "Unendlichkeit" streichen.
Mit dem "Tand" habe ich überhaupt keine Schwierigkeiten, im Gegenteil, ich finde, dass es gut passt, drückt es doch aus, was für unwichtiges Zeugs wir mit uns rumschleppen. Mein Vorschlag wäre also:
Nur ein paar Stunden
Mein Leben:
eine Burg am Strand,
gebaut und festgeklopft
der feine Sand.
Ich wohne dort
nur ein paar Stunden,
hebe auf, was ich gefunden
und steck es auf die Zinnen
meiner Zeit.
Und kehre bald
samt meinem Tand
zurück ins Meer.
Liebe Grüße
Gabi
um es ernsthafter werden zu lassen mit diesem Thema Leben und Zeit, würde ich den Titel ändern auf:
Nur ein paar Stunden (der im Gedicht dann sehr schön mittig wieder aufgegriffen wird) und mit "zurück ins Meer" enden, somit "Unendlichkeit" streichen.
Mit dem "Tand" habe ich überhaupt keine Schwierigkeiten, im Gegenteil, ich finde, dass es gut passt, drückt es doch aus, was für unwichtiges Zeugs wir mit uns rumschleppen. Mein Vorschlag wäre also:
Nur ein paar Stunden
Mein Leben:
eine Burg am Strand,
gebaut und festgeklopft
der feine Sand.
Ich wohne dort
nur ein paar Stunden,
hebe auf, was ich gefunden
und steck es auf die Zinnen
meiner Zeit.
Und kehre bald
samt meinem Tand
zurück ins Meer.
Liebe Grüße
Gabi
Liebe Gabriella,
danke Dir noch einmal für Deine RÜckmeldung. Mir fällt es schwer, mich von der Unendlichkeit zu trennen. Ich warte mal, ob noch jemand anderes etwas dazu sage. Ich stelle aber auf jeden Fall diese Fassung jetzt nach oben.
Ich probiere mal den andern Titel...
Liebe Grüße
leonie
danke Dir noch einmal für Deine RÜckmeldung. Mir fällt es schwer, mich von der Unendlichkeit zu trennen. Ich warte mal, ob noch jemand anderes etwas dazu sage. Ich stelle aber auf jeden Fall diese Fassung jetzt nach oben.
Ich probiere mal den andern Titel...
Liebe Grüße
leonie
Wie drücke ich das jetzt diplomatisch, konstruktiv und nicht verletzend aus, dass das Gedicht für mich nicht aufgeht? Ich kann mir vorstellen, dass ich es gemocht hätte, als satrisches Ding, als Kinderspiel, aber jetzt im ernsten Gewand reicht mir das nicht. Das Bild der Burg am Strand aus feinem Sand, die auf die Zinnen gesteckte Zeit und die Rückkehr ins Meer Unendlichkeit, das sind an und für sich schöne Bilder, aber sie eröffnen mir keine neue Perspektive, sie spielen auch nicht mit mir (aber das sollen sie ja auch nicht mehr, den Titel hast du ja geändert). Sie eröffnen mir aber auch keine neue Welt, außer der sehr alten Einsicht, dass alles vergänglich ist, insbesondere der Mensch.
Viele Grüße
Xanthi
Viele Grüße
Xanthi
Liebe Xanthi,
das ist doch völlig okay, was Du schreibst. Ich fühle mich dadurch in keinster Weise verletzt. Ist doch gut, auch solche Rückmeldungen zu bekommen.
Die Gedanken sind nciht neu, das ist mir auch klar. Für mich lag der Reiz beim Schreiben sehr stark in den Reimen (deshalb kann ich mich vermutlich auch so schwer von dem letzten trennen). Es war ein Versuch, so wie meine Texte oft Versuche sind bei denen mir klar ist, dass sie eher für mich sind als für eine größere Öffentlichkeit.
Mal sehen, vielleicht probiere ich es noch einmal mehr in Richtung "Spiel"...
Danke Dir und liebe Grüße
leonie
das ist doch völlig okay, was Du schreibst. Ich fühle mich dadurch in keinster Weise verletzt. Ist doch gut, auch solche Rückmeldungen zu bekommen.
Die Gedanken sind nciht neu, das ist mir auch klar. Für mich lag der Reiz beim Schreiben sehr stark in den Reimen (deshalb kann ich mich vermutlich auch so schwer von dem letzten trennen). Es war ein Versuch, so wie meine Texte oft Versuche sind bei denen mir klar ist, dass sie eher für mich sind als für eine größere Öffentlichkeit.
Mal sehen, vielleicht probiere ich es noch einmal mehr in Richtung "Spiel"...
Danke Dir und liebe Grüße
leonie
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste