Ich erinner mich gerade, dass ich vor einiger Zeit mal wieder eines meiner Zeitgedichte versprochen habe --- und dann kam nix.Hier also ist es (keine Ahnung, ob sich außer mir noch eine(r) an mein Versprechen erinnert :???: )
Wohin die Zeit geht
Wohin fliegt die Zeit
wenn sie dir entströmt
um Platz zu machen
für das Alter
Wohin entschwindet sie
wenn dir ihr Bild
verblasst
Sie ist nicht fort
Sie ging dir
unter die Haut
und wirft dort kleine Falten
Sie zog in deine Jahresringe ein
und macht deine Geschichten
reif und schwer
sie beugen dich
wie die volle* Frucht
den Ast
Geh
riech einen Apfel
und der Name
längst vergessener Spiele
kehrt zu dir zurück
--------------------------------
* vorher: reife, aber dann wäre reife doppelt, worauf mich Leonie hinwies
Mal wieder die Zeit
Hallo Max,
mir gefallen deine Bilder von der Zeit ebenfalls sehr gut
"Wohin fliegt die Zeit
wenn sie dir entströmt
um Platz zu machen
für das Alter".
Gestolpert bin ich allerdings über die Formulierung
"Wohin entschwindet sie
wenn dir ihr Bild
verblasst"
klingt für mich unnötig verschraubt (lächel).
Für das "riech" am schluss würde mir außerdem ein "beiß" besser gefallen.
Vorschlag:
Wohin die Zeit geht
Wohin flog sie
als sie dir entströmte
um Platz zu machen
für das Alter
Sie ist nicht fort
kroch dir nur
unter die Haut
warf dort kleine Falten
Sie zog Ringe
unter deine Augen
machte die Früchte
reif und schwer
Beiß noch einmal
in den Apfel der Jugend
und längst vergessene Spiele
fallen dir wieder ein
Vielleicht ist ja die eine oder andere Anregung für dich dabei, mir hat es jedenfalls Spaß gemacht mit deinen Bildern zu spielen.
LG
Manfred
mir gefallen deine Bilder von der Zeit ebenfalls sehr gut
"Wohin fliegt die Zeit
wenn sie dir entströmt
um Platz zu machen
für das Alter".
Gestolpert bin ich allerdings über die Formulierung
"Wohin entschwindet sie
wenn dir ihr Bild
verblasst"
klingt für mich unnötig verschraubt (lächel).
Für das "riech" am schluss würde mir außerdem ein "beiß" besser gefallen.
Vorschlag:
Wohin die Zeit geht
Wohin flog sie
als sie dir entströmte
um Platz zu machen
für das Alter
Sie ist nicht fort
kroch dir nur
unter die Haut
warf dort kleine Falten
Sie zog Ringe
unter deine Augen
machte die Früchte
reif und schwer
Beiß noch einmal
in den Apfel der Jugend
und längst vergessene Spiele
fallen dir wieder ein
Vielleicht ist ja die eine oder andere Anregung für dich dabei, mir hat es jedenfalls Spaß gemacht mit deinen Bildern zu spielen.
LG
Manfred
Hallo,
Also ich muss sagen: Mir gefällt Max´ version etwas besser als Manfreds...Ich kann gar nicht genau sagen weshalb. Manfred hat immer so eine Art die Dinge direkt auf den Punkt zu bringen. Klar und verständlich. Hauptsätzlich.
Das ist oftmals wirklich richtig gut, aber ich finde es hört sich so an als ob man es mir ins Gesicht schreit...ein bisschen wie eine Büttenrede (Das meine ich nicht so, ich fand den Vergleich einfach nur zu lustig.)-
Ich finde auch nicht, dass der Zusammenhang fehlt...ich sehe ihn.
Das hat so ein bisschen den Zaunpfahlwink nach einer jungen Liebe, der sündigen Frucht...oder?
Ich finde es ein sehr schönes Bild, dass die Zeit unter die Haut wandert und dort Falten wirft.
LG, Louisa
Also ich muss sagen: Mir gefällt Max´ version etwas besser als Manfreds...Ich kann gar nicht genau sagen weshalb. Manfred hat immer so eine Art die Dinge direkt auf den Punkt zu bringen. Klar und verständlich. Hauptsätzlich.
Das ist oftmals wirklich richtig gut, aber ich finde es hört sich so an als ob man es mir ins Gesicht schreit...ein bisschen wie eine Büttenrede (Das meine ich nicht so, ich fand den Vergleich einfach nur zu lustig.)-
Ich finde auch nicht, dass der Zusammenhang fehlt...ich sehe ihn.
Das hat so ein bisschen den Zaunpfahlwink nach einer jungen Liebe, der sündigen Frucht...oder?
Ich finde es ein sehr schönes Bild, dass die Zeit unter die Haut wandert und dort Falten wirft.
LG, Louisa
Nun gebe ich auch noch meinen Senf hinzu:
Das Gedicht ist sehr schön.
Ich kann keinem der Verbesserungsvorschläge folgen.
Irgendetwas sagt mir beim Lesen, hier und da holperts minimal,
aber nicht da, wo es für die anderen zu holpern scheint.
Die paar "und" stören. Und für das Wort "Geschichten" sollte dir noch ein geeigneteres einfallen. Mehr fällt mir erstmal nicht auf.
Gruß
Das Gedicht ist sehr schön.
Ich kann keinem der Verbesserungsvorschläge folgen.
Irgendetwas sagt mir beim Lesen, hier und da holperts minimal,
aber nicht da, wo es für die anderen zu holpern scheint.
Die paar "und" stören. Und für das Wort "Geschichten" sollte dir noch ein geeigneteres einfallen. Mehr fällt mir erstmal nicht auf.
Gruß
Hallo Max,
ich kann Franktireur nur zustimmen...ich finde das Gedicht sehr stark und stolpere nicht über es...gerade den Apfel nicht zu beißen, sondern zu riechen ist das echte Bild...ich rieche genau den Geruch...und Gerüche sind auch genau das, was einen unglaublich erinnern lässt
ich kann Franktireur nur zustimmen...ich finde das Gedicht sehr stark und stolpere nicht über es...gerade den Apfel nicht zu beißen, sondern zu riechen ist das echte Bild...ich rieche genau den Geruch...und Gerüche sind auch genau das, was einen unglaublich erinnern lässt
Danke für die vielen Kritiken und Vorschläge - so ein wenig Lob tut schon gut *wachs* :grin:
Über das "Verschraubte" des verlabssenden Bildes will ich gerne nochmal nachdenken. Dafür hängt mein Herz aber am Geruch des Apfels, in den ich nicht gleich beißen mag (irgendwie riecht ja man meist erst, bevor man beißt, gell ).
Danke, danke ...
Max
Über das "Verschraubte" des verlabssenden Bildes will ich gerne nochmal nachdenken. Dafür hängt mein Herz aber am Geruch des Apfels, in den ich nicht gleich beißen mag (irgendwie riecht ja man meist erst, bevor man beißt, gell ).
Danke, danke ...
Max
Lieber Max,
obwohl du über das "Verfließen" der Zeit schreibst, hebst du gleichzeitig die Grenzen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf und läßt das nicht greifbare Wesen von Zeit mit seinen unterschiedlichen Gesichtern "zusammenfließen". Dadurch begründet sich für mich das Besondere an diesem Gedicht.
Anna
obwohl du über das "Verfließen" der Zeit schreibst, hebst du gleichzeitig die Grenzen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf und läßt das nicht greifbare Wesen von Zeit mit seinen unterschiedlichen Gesichtern "zusammenfließen". Dadurch begründet sich für mich das Besondere an diesem Gedicht.
Anna
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