Dem Augenblicke

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Insa
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Beitragvon Insa » 04.09.2013, 10:57

Zweite Version

Dem Augenblicke

Als hätt` man mich
Im Flug verloren
So fall ich schweb` ich stürze ich
Ganz unbehaust doch dann
Trifft mich ein Lächeln an der Straßenecke
Von Unbekannt
Und angesichts des Vogels
Der auf dem dünnsten Ast des Baumes sitzt und singt
Halt ich den Atem an
Ich möcht` zum Augenblicke sagen:

Ja



Erste Version.

Als hätt` man mich
Im Flug verloren
So fall ich schweb` ich stürze ich
Ganz unbehaust doch dann
Trifft mich ein Lächeln an der Straßenecke
Von Unbekannt
Ich seh` durch eine off‘ne Tür
In fremde Räume warm beleuchtet
Und angesichts des Vogels
Der auf dem dünnsten Ast des Baumes sitzt und singt
Scheint Heimat in mir auf
Ich halt den Atem an ich möcht`
Zum Augenblicke sagen:
Bring mich nach Haus
Zuletzt geändert von Insa am 10.09.2013, 22:05, insgesamt 4-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 05.09.2013, 13:24

Hi Niko,

dieses "unrunde" Gefühl wird m.E. erzeugt durch die zwei verschiedenen Tempi, die im Text enthalten sind, diesen "Bruch". Doch ich finde, dass in der 2. Version dieser Bruch wesentlich abgefederter ist und gerade dadurch dieser "besondere Augenblick" unterstrichen wird.

Saludos
Gabriella

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 05.09.2013, 14:49

Hallo Niko,

es ist jedenfalls für mich metrisch für meinen geschmack ziemlich unrund.
Meinst du optisch aufgrund der Zeilenlänge, oder klanglich? Für mich passen Leserhythmus und der Klang sehr gut zusammen und zum Inhalt.

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Insa
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Beitragvon Insa » 05.09.2013, 18:25

ja - interessant, man kann es unruhig lesen. aber für mich hat es melodie. es ist "theatralisch" gedacht und wenn man es laut spricht, wird das vielleicht klarer. oder eben einfach geschmacksache? in jedem fall danke für den kommentar.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 05.09.2013, 18:58

Die zweite Version klingt für mich völlig rund und harmonisch. Da ist ein plötzlicher Stopp auf "... doch dann", aber das ist ein schöner, musikalischer Stopp (vielleicht deshalb, weil er nach einer geradzahligen 4er-Zeile kommt), und der Stopp passt natürlich auch textinhaltlich. Die Silbenmuster wiederum hören meine Ohren eher als 3er-Muster, da liegt also ein gewisser Swing drin, und das ist auch wieder passend: zum Fliegen. Oder wie ein fliegender Walzer, wenn man so will. (Das ist aber extrem subjektiv; ein 4er-Ryhthmus ginge auch.)

Das Dativ-e würde ich konsequenterweise auch im Titel benutzen. Wenn schon unten in der letzten Zeile, warum dann nicht auch oben im Aushängeschild? Nur keine Schüchternheit vor vermeintlich "alt" klingenden Elementen.


Ahoy

Pjotr

Insa
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Beitragvon Insa » 06.09.2013, 13:57

Lieber Nico! Das ist seltsam, ich hatte Dir geantwortet und jetzt schau ich hier vorbei, aber da ist nichts... Ich wollte Dir für Deinen Kommentar gedankt haben :) und habe daraufhin (nach nächtlichem Nachdenken) das "Ja" versetzt. Obwohl das an dem, was Dir unrund erscheint gar nichts ändern wird ... Aber für mein "Rythmus-Gefühl" (das wohl immer von dem laut gesprochenen Text ausgeht, zumal dieser hier (die 1. Version) für die Bühne geschrieben wurde) ist es jetzt gut. Also: doppelt Danke.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 10.09.2013, 21:07

Hallo Insa, magst du es vielleicht für unsere Hörbar einlesen?
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Insa
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Beitragvon Insa » 10.09.2013, 22:23

Pjotr hat geschrieben:Das Dativ-e würde ich konsequenterweise auch im Titel benutzen.

Danke Pjotr - das habe ich gemacht.

Insa
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Beitragvon Insa » 11.09.2013, 10:37

[/quote]
Flora hat geschrieben:Hallo Insa, magst du es vielleicht für unsere Hörbar einlesen?

Das mache ich!

Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.09.2013, 12:13

Fein, Insa. Da bin ich gespannt! Du bist ja ein Theatermensch. ,-)


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