Hartsteustern

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Benutzeravatar
Zakkinen
Administrator
Beiträge: 1768
Registriert: 17.07.2008
Geschlecht:

Beitragvon Zakkinen » 19.12.2013, 21:10

Mein Herz holpert durch
den Tag,
vergisst so ab un
an nen Schlag.
Es sorgt mich: wird es
weiter sch

lagen?
Oder schon bald den Dienst ver

sagen?
Wärs bloß klabastern, weil
ich Dein ged

acht,
der einst ich dieses

schwächlich


Herz

Benutzeravatar
Zakkinen
Administrator
Beiträge: 1768
Registriert: 17.07.2008
Geschlecht:

Beitragvon Zakkinen » 20.12.2013, 08:51

Heißt es eigentlich "Dein gedacht" oder "Deiner gedacht"? Oder geht beides? Bin gerade nicht mehr sicher.

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 20.12.2013, 11:46

Hola Enrique,

jou, kann ich auch gut nachvollziehen, obwohl es so experimentell gesetzt ist.
Zu deiner Frage: deiner gedacht

Liebe Grüße
Gabi

ecb

Beitragvon ecb » 20.12.2013, 12:13

Zakkinen hat geschrieben:Heißt es eigentlich "Dein gedacht" oder "Deiner gedacht"? Oder geht beides? Bin gerade nicht mehr sicher.


Meiner Auffassung nach ist "dein gedacht" die liedhaft-poetische Wendung (Heine und noch früher, dann Storm und andere), während "deiner gedacht" sich mehr formal-prosaisch anhört.
Kommt natürlich auch auf den Zusammenhang und den Sprechthythmus an. Jedenfalls geht durchaus beides.

Bild

Benutzeravatar
Zakkinen
Administrator
Beiträge: 1768
Registriert: 17.07.2008
Geschlecht:

Beitragvon Zakkinen » 20.12.2013, 13:20

Stimmt, ich meine das auch bei alten Dichtern so gelesen zu haben, als poetische Verkürzung des Genitivs. Für das Gedicht geht beides, Deiner fühlt sich gerade ein wenig besser an, ich werd es wohl ändern.

Danke und Gruß
Henkki

Benutzeravatar
Zefira
Beiträge: 5722
Registriert: 24.08.2006

Beitragvon Zefira » 20.12.2013, 14:56

Klar geht das!

"Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
In Quellen malt.

(...)

Goethe, Nähe des Geliebten

Poetische Grüße
Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

Benutzeravatar
Zakkinen
Administrator
Beiträge: 1768
Registriert: 17.07.2008
Geschlecht:

Beitragvon Zakkinen » 20.12.2013, 15:42

Danke Zefira,

Goethe durfte das noch, auch so reimen. Heute ist es ein wenig angestaubt - was aber auch wieder passen würde.

Liebe Grüße
Henkki

wolpertinger

Beitragvon wolpertinger » 21.12.2013, 08:48

ja, aber es sollte doch ab und an heißen.
Grüße
und Frohe Weihnachten
Wolf

PS: man sagte mir mal beim Lesen eines meiner Texte: "Ach, was ist und doch für ein schönes Wort." :smile:

Benutzeravatar
Zakkinen
Administrator
Beiträge: 1768
Registriert: 17.07.2008
Geschlecht:

Beitragvon Zakkinen » 21.12.2013, 11:04

Hallo Wolpertinger,
Ich würd mal behaupten, "un" geht da auch. Jedenfalls sagt man es hier so "ab un an".
Cheerio
Henkki

wolpertinger

Beitragvon wolpertinger » 21.12.2013, 16:11

Es ist die Frage, ob man es so sagt, oder so hört. Ich bin eigentlich von Geburt an im Niederdeutschen zu Hause, aber un statt und kenne ich nicht, höre es aber ab und an auch so, obwohl und gesagt wird. Aber egal, und würde dem Gedicht jedenfalls besser stehen.

Und was "gedenke dein betrifft, ist es auf eine einfache Regel zu bringen:
Gedenke deiner: schönen Haare, Augen, Brüste.... :-)
Aber ich glaube, das wolltet Du nicht sagen,(sonst hättest du es ja auch).
Also: gedenke dein.
Und verstaubt ist das keineswegs.

Grüße
Wolf

Benutzeravatar
Zakkinen
Administrator
Beiträge: 1768
Registriert: 17.07.2008
Geschlecht:

Beitragvon Zakkinen » 21.12.2013, 17:06

Hallo Wolf,

Das un wird zu und werden, es macht gesprochen keinen Unterschied, rythmisch auch nicht. Also was soll's?

Mit Deinen Regeln zum Genitiv bin ich nicht einverstanden. Es geht "Ich gedenke seiner". Gedenken steht mit Genitiv. Also ist seiner hier Genitiv des Personalpronomens im Singular er, nicht des Possesivpronomens ( oder -artikels?) im Plural deine, was es in Deinem Beispiel wäre.

Grüße
Henkki

wolpertinger

Beitragvon wolpertinger » 21.12.2013, 17:39

sorry Henkki,
aber es heißt nun mal: "ich gedenke deiner Taten, deines Todes, deines Sieges, deiner Leistungen, deiner schönen Augen und so weiter,ob mann statt "ich gedenke dein" (allein gestellt) auch "ich gedenke deiner" sagen kann, ist eine andere Frage, ich würde es so jedenfalls nicht benutzen.

Benutzeravatar
Zakkinen
Administrator
Beiträge: 1768
Registriert: 17.07.2008
Geschlecht:

Beitragvon Zakkinen » 21.12.2013, 19:28

Klar, es heißt "ich gedenke deiner Taten". Da ist "deiner" dann ein Possesivpronomen, das ist der Genitiv von "deine Taten"- das war aber gar nicht die Frage.

Man kann sagen: "Ich gedenke Deiner" - im Sinne von "Ich erinnere mich, ich denke an Dich". Poetisch geht dann wohl auch "Ich gedenke Dein".

Viele Grüße
Henkki


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 69 Gäste