Das Geheimnis der Tinte

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Klara
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Beitragvon Klara » 08.05.2014, 17:45

[align=right]Das Geheimnis der Tinte
verschmiert auf Papier
schwimmt in digitaler
Unendlichkeit
gegen die Wand
in der kein Buch
stabe geritzt und kein Wort
verkehrt
Die Schreibmaschine soll es richten
meine kleine tastenweise
Liebe
Körper ohne Null
und Eins
ist gewiss:
etniT red simniheG saD[/align]

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 12.05.2014, 11:06

Hallo Klara,

hm, das enttäuscht mich, vielleicht besonders durch die Setzung, die eine gewisse Erwartungshaltung weckt. Den Bezug zum gegen die Wand schwimmen finde ich dann eher albern, bzw. in seltsamem Kontrast zur "mehrseinwollenden" Setzung, die noch "unterstrichen" wird. Vielleicht sagt es mir (persönlich) aber auch einfach inhaltlich zu wenig, fehlt der Bezug. Das Spiel mit der "Eins" und die (angekündigte) Verkehrung der letzten Zeile, oder auch der Umbruch bei Buch-stabe empfinde ich auch nicht als förderlich, auch wenn es vielleicht die "Hilflosigkeit", die in Albernheit mündet aufgreifen soll.

Das Geheimnis der Tinte verschmiert auf Papier.

Aber das gefällt mir gut. .-)

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.05.2014, 15:05

Hallöchen Klara,

die Setzung "gegen die Wand" finde ich hier gelungen, da es den Inhalt noch mal bildlich stärkt. Den Titel hätte ich jedoch nicht unterstrichen und den letzten Satz in Fade-Modus und nicht umgekehrt gesetzt, also so:

[align=right]Das Geheimnis der Tinte[/align]

Liebe Grüße
Gabi


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