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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 16.03.2016, 11:52

es war doch
schon immer so
nie anders

geboren gelitten
gekreuzigt tot
wieder auferstanden

warum
sollte sich das ändern
es war
doch schon immer
so nie
anders als so

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Hetti
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Beitragvon Hetti » 16.03.2016, 21:37

Stimmt. Die drei Zeilen in der Mitte sprechen aus, worüber ich vor ein paar Tagen nachdachte. Die christliche Geschichte der Auferstehung ist nicht einzigartig (gemeint), sondern ganz alltäglich.

LG Hetti

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 16.03.2016, 22:14

ja, ganz genau - ich glaube sowieso, dass man viel "Alltäglichkeit" in der Bibel finden kann. Brot und Wein zum Beispiel ...

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 17.03.2016, 20:23

Hm,

durch die Formulierung "war doch schon immer so" und dann nochmal verstärkt du die wiederholenden, aber eben genau anders umgebrochenen Zeilen am Ende, kann ich den Text nicht so lesen, dass er das sterben, gekreuzigt werden und auferstehen ins Alltägliche eines jeden holen möchte. Mir scheint das eher eine Gegenhaltung, wobei ich zugeben muss, dass ich dann auch nicht wirklich weiter zu sagen weiß, was der Text dann sagen möchte. Ich vermute, dass es in die Richtung geht, dass seit Jahrtausenden aus selbstbestätigten Glaubensgründen sich die Menschen untereinander quälen. Und dass das auch stets wieder aufersteht...

Liebe Grüße
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Niko

Beitragvon Niko » 17.03.2016, 21:28

Danke, Lisa. Schön, dass du so tief eingedrungen bist! Habe kaum gehofft, so sehr verstanden zu werden!
Danke -Niko

Niko

Beitragvon Niko » 17.03.2016, 21:43

Auch euch anderen vielen Dank. All das wollte ich gelesen sehen. Ich bin oft im Zweifel, ob man einen Text so vielschienig schreiben soll, oder ob ich mit den Texten viel direkter sein soll.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 18.03.2016, 19:16

Lieber Niko,

es kann ja mal so und mal so sein .-).

Freu mich, dass ich die Richtung getroffen habe,
liebe Grüße
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Iris

Beitragvon Iris » 23.03.2016, 13:16

das siebte kreuz von anna seghers mahnt,

nur gelesen zu werden.

im koran gibt es bilder über die auferstehung, wie christus bei der geburt mohammed dabei ist.

lg iris


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