zurückschweigen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
pjesma

Beitragvon pjesma » 24.03.2016, 09:44

zurückschweigen

wenn ich so die bäume betrachte
und mit den menschen rede
lasse ich oft die satzenden
unausgesprochen

manche worte
wollen lieber schweben

pjesma

Beitragvon pjesma » 30.03.2016, 17:20

bei mir nicht :-)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 30.03.2016, 17:59

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Hetti
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Beitragvon Hetti » 30.03.2016, 20:39

Mir gefällt der Text auch. Aber ich lese nichts Leichtes und Unbeschwertes. Es ist doch traurig, wenn Menschen reden, jedoch nichts sagen. Nur dann kann man zurück schweigen.

Schwebende Worte erkenne ich in dem Text von pjesma gar nicht.

Lieben Gruß
Hetti

Mucki
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Beitragvon Mucki » 30.03.2016, 20:53

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Hetti
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Beitragvon Hetti » 30.03.2016, 21:02

Liebe Mucki,

deine Sicht kann ich nachvollziehen. Es ist die Betrachtung der Bäume, die den Blick des lyrich anziehen, die meine Überlegung in Richtung Leere weisen. Denn sonst müsste der Blick doch auf die Gesprächspartner gerichtet sein.

Liebe Grüße
Dede

pjesma

Beitragvon pjesma » 30.03.2016, 23:13

da ist einfach gemeint wenn ein satz nicht zu ende gesagt wird. weil man schon was anderes denkt, oder auch denkt: das würde eh keiner verstehen. außer wenigen. oder man ist sich unsicher wie es ankommt.
bäume seh ich da keine, in erstversion von vor cca.14 jahren, die ich nicht vor hab groß zu überarbeiten, war es bild mit eine brücke, und ich war der beifahrer bei einem etwas verträumtem fahrt, und die baumkronen waren schon in der nähe...und es ging um fortschrit und wie das nicht immer das beste ist für den mensch und darum wie es nicht immer gut ist alles zu sagen, weil man es bereuen könnte. zurückschweigen ist nicht zufallswort. und da es sich wiederholt, ist es nicht nur bewusst eingesetzt, sondern auch heute zu tage mit vorsicht zu genießen.

danke mucki, so ähnlich sehe ich das. ob wort oder gedanke, bild...ein poetischer impuls halt.
lg, pjesma

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 03.04.2016, 21:16

Liebe pjesma,

ich habe den Text genau so gelesen, wie du ihn beschreibst und ich mag ihn sehr, er beschreibt einen schmerzhaften Moment ganz einfach und schlicht und schafft ein Bild vor meinen Augen (bei mir saß jemand mit jemand anderem am Tisch und blickte zum Fenster hinaus in den Himmel) - seltem geht man ja fein mit solchen Schwierigkeiten um, wird grob oder stumpf, aber hier schafft es das lyrische Ich nicht zuzumachen, obwohl es schweigt.

Ein sehr "klassischer" Text für dich, finde ich, wenig verspielt.

Liebe Grüße
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

pjesma

Beitragvon pjesma » 07.04.2016, 03:29

hallo lisa, ich sehe da nicht unbedingt ein schmerzhaften moment. ich habe da einfach drauf gedacht, was man als gebürtig deutscher nicht wissen kann dass man eben als "ausländischabstämmiger" nicht immer alle sätze zu ende spricht oder aber auch manchmal so schnelle gedanken hat dass sie sich überlappen.hab übrigens heute das gedicht gefunden der ursprünglich besser war. es ging einfach um mein exmann und ein schones etliche jahre vergangenen moment der verträumtheit. einmal sagte mir jemand, man bräuchte sieben jahre um eine beziehung zu "verarbeiten". was ich gar nicht so sah oder sehe. ich hatte so viel zu tun damit mutter und vater zu sein, dass es mir gar nicht aufgefallen ist dass mir etwas fehlen sollte. momente bleiben, das rest ist...weiter machen. besser machen. und nicht verzagen.

liebe grüße, pjesma


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