rauhnachtgeträume

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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birke
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Beitragvon birke » 25.12.2020, 16:52

.

ich blicke in den weihnachtsbaum
und wickle mir licht ins haar
der pulli kratzt wärmt
ein rauschen im kopf, kein nebel
im hintergrund schwedische lieder
und draußen ein stern. gleich trete ich vor die tür
sende dir rauchzeichen
durch eine rauhkalte nacht, orangenworte
und stutenmilch.
es weihnachtet, hör ich von irgendwo.
und dass jemand sagt
alles wird besser.

.
Zuletzt geändert von birke am 26.12.2020, 10:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Nifl
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Beitragvon Nifl » 25.12.2020, 19:13

Hallo Birke,

das nenne ich mal ein Weihnachtsgedicht, großartig! Wie herrlich du den Film drehst mit stofflichen und zauberhaften Akteuren, sehr einnehmend ohne die ewigen Plattitüden zu bemühen.

sende dir rauchzeichen

da würde mir "ihm" besser gefallen und den Text noch weiter öffnen.

und dass das christkind sagt
alles wird besser.

damit hadere ich, ist irgendwie eine Zäsur in der Stimmung, hat was Resignatives, beinahe Zynisches, wirkt als Kontrapunkt und mischt die Subtotale ins Fest. Insofern natürlich schon auch berechtigt, für Nichtromantiker.

Grüße
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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birke
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Beitragvon birke » 26.12.2020, 00:55

oh, danke sehr, nifl.
und nein, nicht "ihm" (wer sollte das sein? der stern?), sondern doch viel eher "dir"! :) wobei man das sogar ganz weglassen könnte..
was den schluss angeht, hast du schon recht, vielleicht nicht "das christkind", sondern einfach "jemand"...? ich schlaf mal drüber :)
gutenachtgruß, b.
edit - ich hab jetzt das christkind durch jemand ersetzt.
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