Der Knjas

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Philo
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Beitragvon Philo » 12.08.2025, 11:11

Sein Mitglied ist hart, den dort wo er belügt, wo er Zeichen drückt, wo er Mähren Reichen begnügt, wo er glaubt den Schweichen. Kehret Kreichen. Erdenket Erdeichen. Preist der in Erchen rückt. Sein Willen Wille - Glückt. Sein Köpfe - in - das - Wasser - teichen. Sein Machen - Bubben - Feilchen.
Sein Liebesdruck zerdrückt: Sein Kreide Krück. Und will zerweichen, dem Pflanzen Öle Gedlück und auf die Lippen streichen.
Gebt einem Riesen nicht die Hand - Sondern den der auf dem Fuß. Gebt einem Mähren König, größtes aus jedem Fürsten Land und dann nur gneißes Hokuspokus - Delintantikus - Delintantikus. [ Darum bleibet ermahnt ].
[ Verglebt Gleben glebe Land. ]
[ Reicht eure Füße hoch und hacht. ]
[ Genüße müsst.]
[ Gebüße büßt. ]
[ Getrüße trüßt. ]
Knjas.


* Knjas : serb. Fürstentitel.


Besseres über den Osten.

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nera
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Beitragvon nera » 19.12.2025, 02:26

Ich mag das total. Es ist ein Spiel mit Lauten und Rhythmus, dada, es spielt mit Assoziationen, die man natürlich hat. Es zerlegt die erlernte Sprache, ohne sie zu verlassen. Es wird damit gearbeitet, dass wir in unserem jeweiligen erlernten Raum , Wörter und Sätze vervollständigen und dass wir dazu Bilder entwickeln, wenn wir uns darauf einlassen. Wenn ich mich recht erinnere, hat klopstock ganz zart damit angefangen, Assoziationen der Leser oder Hörer einzubeziehen. Und das natürlich gepaart mit der Melodie eines Textes. Ein wirklich schweres Unterfangen- und angesichts dieser Aufgabe, gut!


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