Träume

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
DasM

Beitragvon DasM » 12.09.2006, 15:26

Träume


Hast du den Vogel
gesehen, der majestetisch
über uns kreist?

Der Wind erzählt ihm
von unseren Träumen
und schickt ihn zu den
Ufern der Welt,
dort wo sie gesammelt werden
um unseren Kindern
das Leben zu erklären.

Perry

Beitragvon Perry » 12.09.2006, 16:00

Hallo DasM,
schönes Bild, für meinen Geschmack liest es sich aber ein wenig "zu" verklärt.
LG
Perry

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.09.2006, 16:18

Hallo DasM,

du beschreibst den Seelenvogel, nicht wahr?
Saludos
Magic

DasM

Beitragvon DasM » 12.09.2006, 16:47

hallo,

zu verklärt?
finde ich eigentlich nicht, aber die geschmäcker sind verschieden und so ist es natürlich okay, wenn du es so empfindest.


seelenvogel?
ein schönes wort, aber auch nur eine metapher für das was ich meine.
es geht mir eher tatsächlich um das was man den kindern weitergeben muss.


liebe grüße
M.

Louisa

Beitragvon Louisa » 12.09.2006, 17:10

Hallo M.!

Der Anfang gefällt mir sehr, sehr gut (das ist eine gute Methode mit einer Frage zu beginnen)...

Der Wind erzählt ihm
von unseren Träumen
und schickt ihn zu den
Ufern der Welt,


-auch das ist sehr schön, wobei ich mir noch ein Adjektiv vor den Ufern gewünscht hätte (zwecks Vorstellung)...

Aber erklären Träume den Kindern das Leben? Und wieso "unsere" Kinder? (Ich habe keine...)

Ich glaube das Leben wird sich denen schon früh und unangenehm genug selbst erklären (...) Als Kind ist man doch voll von Träumen...

Liebe Grüße, l.

lichelzauch

Beitragvon lichelzauch » 12.09.2006, 21:38

Hallo dasM und herzlich willkommen im Forum! :smile:

Leider habe ich einige Probleme mit deinem Text (nicht dazu gehört das majestätisch, außerdem müsste vor "wo" und "um" in der letzten Strophe ein Komma (?)) -

Mir gefällt grundsätzlich die Idee, einen Vogel als Boten der Träume zu nehmen, ist ne schöne Metapher. Allerdings halte ich das Gesamtbild für zu überladen. Warum kommt dem Vogel am Anfang soviel Bedeutung zu, wenn es später darum geht, dass die Träume den Kindern die Welt erklären? Der Vogel macht für mich nur Sinn, wenn er etwas dazu beiträgt, mir den beschriebenen Vorgang zu erklären (in diesem Fall: Träume zu kommunizieren) - in dem du dann aber plötzlich umschwenkst und mir etwas von "Welt erklären" erzählt, geht für mich der Aspekt des "Wie" völlig verloren, und dadurch abgelenkt komme ich auch nicht in den neuen Gedanken. Es macht doch keinen Unterschied, ob nun der Vogel die Träume übermittelt, oder z.B. gleich der Wind? (Vielleicht könntest du dich stattdessen, wenn ich hier mal einen Änderungsvorschlag machen darf, mehr auf die Kinder konzentrieren? Dadurch kippt natürlich das ganze Gedicht, aber wenn du mir erklären würdest, wie und warum Träume Kindern die Welt erklären könnten, würde ich vielleicht auch von der Aussage her hintersteigen können (s.u.))

"Ufer der Welt" kann funktionieren finde ich, hat was mythisches. Schöne Metapher (wie ja auch oben der Vogel; selbst, dass der Wind ihm davon erzählt, gefällt mir noch (obwohl das weniger originell ist - das Ufer und der Vogel aber sehr!)... nur die Kombination ist für mich nicht nachvollziehbar. Vielleicht ist das Gedicht auch einfach zu knapp...)

Hmm... der Aussage kann ich irgendwie auch nichts abgewinnen, ist mir zu idealistisch/träumerisch. Allerdings nicht nur in diesem Sinne, (wie das auch Louisa meinte), sondern auch, dass man mit seinen eigenen Träumen niemandem irgendetwas erklären kann, schon gar nicht die ganze Welt (außer eben seine eigene Welt).
Ist natürlich nur meine Sicht der Dinge.

Hoffe, du nimmst mir die Kritik nicht krumm, vor allem, da es ja gleich an deinem ersten Tag ist... aber so ist es jetzt für mich.

Liebe Grüße,
lichelzauch

aram
Beiträge: 4475
Registriert: 06.06.2006

Beitragvon aram » 12.09.2006, 22:05

hallo m äh dasm äh *reißt sich zusammen* DasM,
willkommen im salon!

zuerst frage ich auch, wofür du das 'majestätisch' brauchst?

ich finde es ganz schlecht - zeigt nichts, benennt nur. kommt keinerlei gefühl dazu auf. außerdem ist es sowieso unnötig - wenn obige frage nicht noch eine überraschende antwort findet - lass es einfach weg.
damit wird das gedicht schon mal ruhiger und eindringlicher, stimmiger.

den anderen punkt hat lichelzauch schon ausführlich erläutert - jetzt von logik und aussage mal abgesehen - man kann da ja auch den standpunkt vertreten, das zumindest erstere unwichtig ist - s2 enthält einfach viel zu viele sprünge:

wind erzählt / vogel / träume >> ende der welt / gesammelt / kinder / leben erklärt.

in dieser darstellung fehlt etwas, fällt es dir auf? die kinder sind wohl nicht ans ende der welt zu denken.
genau der schnelle rücksprung, der erforderlich wäre, ist gefühlsmäßig nicht mehr vollziehbar - zu schnell, zu dicht, zu wirr.

ich denke es könnte sich lohnen, an diesem text weiterzuarbeiten - er behandelt ein schönes, einfaches motiv, und die ganze thematische wirrnis in s2 braucht es gar nicht für die geschichte, die hier erzählt werden soll. (sie würde dann wohl auch klarer - siehe die ausführungen meines vorkommentators). reduziere es auf bewegungen, die erlebbar sind.

liebe grüße,
aram

Louisa

Beitragvon Louisa » 12.09.2006, 22:32

Also ihr beiden, ich gebe zu, dass ich die Verbindung vom gefiederten Traumboten und den Ufern "der Welt" (meine Güte!) auch nicht ganz verstanden habe...

(aber wie ich schon zu Lichel schrieb: Wenn es um Vögel und Träume geht bin ich immer gleich betört...)

Also man könnte daraus trotzdem noch etwas Schönes machen glaube ich! (Weniger ist mehr...)

Liebe Grüße, die-sich-rechtfertigende

DasM

Beitragvon DasM » 13.09.2006, 15:49

hallo,
erstmal besten dank für die krativen und nachvollziehbaren kritiken zu meinem text.

eine frage die sich m.E. durch die gesamte kritik zieht ist das majestätische, warum es ein vogel sein musste, usw.

ich versuché mal in kurzer form die grundintention des textes zu beschreiben;
Hast du den Vogel
gesehen, der majestetisch
über uns kreist?

Der Wind erzählt ihm
von unseren Träumen
und schickt ihn zu den
Ufern der Welt,
dort wo sie gesammelt werden
um unseren Kindern
das Leben zu erklären.

Der Vogel muß hier mjestätisch sein, denn er kreist über uns. Ich impliziere hiermit eine Metapher das "Über uns stehend"-
Der Vogel kreist, da er uns beobachtet.
Ich frage eigentlich die Person die neben mir steht ( lebt, geht, o.ä.)
( Kleiner Einsatz: Ich bin übrigens Vater zweier Töchter )
Wie kann ich mit dem Vogel kommunizieren?.....Garnicht....aber der Wind berührt uns beide.
Also erfährt der Vogel etwas über meine Gedanken.
(Alle meine Gedanken sind letztendlich darauf gerichtet, das es meiner Familie gut geht und alles schön bleibt.)
Warum aber werden Träume gesammelt? Um Wissen zu schaffen.

erstmal bis hierhin.
michael

Louisa

Beitragvon Louisa » 13.09.2006, 17:54

Hallo M!

-Aber keiner weiß, dass es sich um deine Kinder handelt, also würde ich das Gedicht mit "Liebste, hast Du den Vogel...?" anfangen lassen- (o. Ä.)

Warum aber werden Träume gesammelt? Um Wissen zu schaffen.


-Also das glaube ich überhaupt nicht! Träume schaffen doch kein Wissen. Für mich ist Wissen eher etwas Reales, etwas wahres und fest stehendes. Träume hingegen sträuben sich gerade vor dem Wissen (um was auch immer), vermitteln eine Unwirklichkeit und sind so schön frei fliegend wie Dein königlicher Vogel.

-Deshalb hat es mir ja auch anfangs gefallen, das Gedicht!

Wenn Du Deinen Kindern "Wissen" vermitteln willst musst Du sie in die Schule schicken oder viele schlaue Sachbücher lesen lassen.

Vielleicht werden durch manche Träume auch schlaue Gedanken oder Verbesserungsmöglichkeiten der Wirklichkeit geschaffen, aber für mich ist das höchstens Weisheit, kein Wissen.

Liebe Grüße, l.

PS: Kann mich täuschen.

PS II: Meinst Du nicht es wäre schön den Text an Hand mancher Kritiken hier zu überarbeiten?

DasM

Beitragvon DasM » 13.09.2006, 18:04

hallo,

ich möchte in keinster weise arrogant wirken, denn euere kritiken sind sehr aussagekräftig.
ich würde mir aber die anregungen lieber für die neuen texte die ich schreibe aufheben, denn die erfahrung zeigt, das sich verschiedene gruppen von menschen auch verschieden mit texten beschäftigen. dieser text hier zum beispiel war in anderen foren teilweise für sehr gut eingestuft worden. hier für eher mäßig. vielleicht ist er in einem noch anderen forum, oder bei einem leser ausserhalb der foren wieder ganz anders besetzt. ich sammele kritiken um mich weiterzuentwickeln, dafür bin ich sehr dankbar, aber ich möchte meine texte ungern forengerecht aufbereiten. dann gäbe es meinen text je nach dem wo ich ihn gerade veröffentliche in verschiedenen versionen und wäre nicht mehr mein text. ich weiss nicht in wie weit das nachvollziehbar ist, aber es ist die einzige möglichkeit authentisch zu bleiben. die vielen lieben hinweise nehme ich mir überall zu herzen und versuche daraus eine neue bearbeitungsform für weitere texte zu entwickeln, die dann im laufe der jahre ( so hoffe ich ) immer bersser werden.


leibe grüße
michael

aram
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Beitragvon aram » 13.09.2006, 18:09

Der Vogel muß hier mjestätisch sein, denn er kreist über uns.


eben!! da sagst du es ja selbst. dass der vogel 'über uns kreist', steht ja im text. hältst du den leser für blöd, so unselbständig, dass er erst "majestätisch" lese müsste, um das zu erfassen?
und selbst wenn - dann erzähle noch was aus dem dieses maijestätische hervorgeht, statt es zu benennen.

- denk es mal zu ende: wenn das funktionieren würde, könnte ich auch ein 'gedicht' schreiben wie "dieser text ist ebenmäßig und schön."
ist doch ne alte sache - show, don't tell.


(sorry für die krasse ausdrucksweise - hab nur das gefühl, du gehst auf die differenzierten kommentare gar nicht ein, und werde kurz plakativer - geht aber von selbst wieder vorbei und regelt sich schon ;-)

aram

EDIT - tut leid - hat sich mit deinem beitrag überschnitten.

aram
Beiträge: 4475
Registriert: 06.06.2006

Beitragvon aram » 13.09.2006, 18:12

ich würde mir aber die anregungen lieber für die neuen texte die ich schreibe aufheben


lieber michael, wieso stellt du dann alte texte hier ein und nicht diese neuen ???

lg aram

p.s. ok, habe jetzt erst alles gelesen.
ok, dann ist es klar - ich muss aber auch sagen, ich sehe mir dann auch keine weiteren texte von dir an, weil ich meine energie nicht hergebe, damit sie von jemandem 'eingesammelt' wird; d.h. wenn gar kein reger austausch gewünscht ist

lichelzauch

Beitragvon lichelzauch » 13.09.2006, 18:50

Hallo DasM!

Also, auf zwei Sachen weise ich doch nochmal hin, denn, auch wenn du an diesem Gedicht keine Kritik umsetzen willst: die Orthographie sollte doch gewahrt werden (majestÄtisch und die beiden Kommata) und noch mal meine Meinung:
(Alle meine Gedanken sind letztendlich darauf gerichtet, das es meiner Familie gut geht und alles schön bleibt.)

Okay, kommt für mich nicht rüber, aber selbst wenn: mit diesen Wunschträumen willst du deinen Kindern die Welt erklären? Sicherlich kann sowas eine erzieherische Wirkung haben, aber keine erklärende... aber naja, siehe oben.

dieser text hier zum beispiel war in anderen foren teilweise für sehr gut eingestuft worden.

Soll das heißen, Argumente sind sinnlos, wenn andere es trotzdem schön finden? Ich lese hier nicht nur Meinungen (wo das natürlich gilt)...

aber ich möchte meine texte ungern forengerecht aufbereiten

Es geht doch nicht um das Forum, sondern um das Arbeiten mit dem Text! Wenn du uns dann so "abspeist"... ich weiß nicht, dann geht's mir ein bisschen wie aram, dass ich bei deinem nächsten Text denken werde: okay, das ist gut, das ist nicht so gut, aber warum es hinschreiben, wenn darauf eh nichts mehr folgt? Ich will schon auch was davon haben, und wenn es begründete Ablehnung aller meiner Vorschläge ist, dann ist es doch auch gut, weil ich dann nochmal aus anderer Perspektive darüber nachdenken kann. Aber z.B. deine erste Antwort darauf gibt mir fast gar nichts, sie erzählt mir das Gedicht noch mal, nur noch deutlicher und mit Zusatzinfos, die aber sowieso schon irrelevant sind (weil nicht zum Gedicht gehörend).

Hmmhmm... naja dann lesen wir uns vielleicht mal, wenn du den Text eines anderen Benutzers liest.

Liebe Grüße,
lichelzauch

Jetzt sehe ich: "erstmal bis hierhin" - kommt da also noch was, rein diskussionstechnisch? Mir geht's ja nicht darum, dass du deinen Text jetzt brav nach meinen Wünschen änderst - also, wenn da noch was interessantes kommt, würde ich mich gerne weiter damit beschäftigen.


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