Distanzen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Uwe Beuer

Beitragvon Uwe Beuer » 17.02.2006, 11:59

Ich schick dir meine Liebe gern
per Brief 10,000 Meilen weit,
wenn's sein muss bis zum Abendstern,
sogar noch weiter. Jederzeit.

- Und plötzlich stehst du vor mir.
Hu, ist das nah!

moana

Beitragvon moana » 17.02.2006, 15:32

Hey, das is echt süß, dieses kleine Gedichtchen! Durch diese weiträumigen Wörter erscheint es auch gar nicht mehr klein! Ich finde nur, dass es fast besser ist, ohne die letzten beiden Zeilen. Obwohl, ich weiß nicht...die holen einen da irgendwie in die Realität zurück, eigentlich ist es doch ganz gut. Kommt drauf an, was man hören will :mrgreen: . Ist gut gemacht, bringt rüber, was es soll, spiegelt die Grenze zwischen Realität und Träumerei wieder. Sehr tiefsinning irgendwie :-s Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr könnt ich jez schreiben :grin: !

grüßerl, moana

Gast

Beitragvon Gast » 21.02.2006, 00:48

als Schlusszeile finde ich
"....und plötzlich stehst du vor mir" sehr überzeugend,
Den Rest sollte der Autor lieber weg - bzw. den Lesenden überlassen.
;-)
Gruß
Gerda

Uwe Beuer

Beitragvon Uwe Beuer » 26.02.2006, 17:19

Hallo Gerda Jäger!
Das hier ist so ein Fall, wo ich das Gedicht, mit Verlaub, so lasse,
wie es ist.
Dein Einfall ist plausibel, intelligent und funktioniert ...
Aber dann ist's nicht mehr mein Stil und mein Gedicht.
Ich brauche gerade diese Extra-Zeile, die sich NICHT reimt,
wo sich doch bei mir sonst immer alles reimt.
Gruß Uwe
P.S. Bist du Lehrerin? Das würde irgendwie passen (und
ist hoffentlich keine Beleidigung).

Gast

Beitragvon Gast » 26.02.2006, 17:48

:???: wie kommst du denn drauf, dass Lehrerin zu mir passen könnte... schmunzel.
Nein beleidigt bin ich nicht, aber passen würde es wie die Kuh zum Sonntag, wenn du diesen Ausdruck kennst .

Liebe Grüße
Gerda

amira

Beitragvon amira » 26.02.2006, 19:10

Hallihallo!

Also, mir gefällt der Schluss so, wie er ist.

Er ist überraschend, selbst wenn er "aufweckt"... ist ja nicht unbedingt verkehrt. ;-)

lg, amira


P.S.: Das, was vor dem Schluss kommt, gefällt mir nicht minder. :razz:

scarlett

Beitragvon scarlett » 26.02.2006, 19:27

Hallo,

also ohne diesen Schluß würde mir das Ganze weit weniger gefallen. Das Überraschungsmoment läßt den Leser völlig frei in seiner Interpretation...
Allerdings - finde ich - nimmt gerade der letzte Satz " hu, wie ist das nah" wieder etwas zurück von diesem Aha-Effekt, lenkt gewissermaßen die aufkommenden, eigenen Gedanken in eine bestimmte Bahn.
Das finde ich persönlich zwar schade, aber der Autor hat sicher seine Gründe dafür.

Hat mir trotzdem gut gefallen.... :smile:

Gruß,
scarlett

Uwe Beuer

Beitragvon Uwe Beuer » 02.03.2006, 19:23

Hallo ihr!
Habt vielen Dank für eure Kommentare und überhaupt für das Interesse - für mich war dieses Gedicht ein kleiner Moment mit Einfall, und nicht gar so ewig oder wichtig, oder sonst was.
Ich möchte auch nicht "dauernd alles ändern", und daher freut's mich besonders, wenn auch die Ur-Fassung mal gefällt!
Sowieso bin ich ein großer Freund des (chinesischen) WU WEI. Das ist die Kunst des LASSENS!
Und auch das kann man üben. Jetzt, zum Beispiel.
Habt einen schönen Tag!
Uwe


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