Ich habe
einen Baum gefällt
ein Boot gebaut
und ein Feuer entfacht
das nicht erlischt
bis diese Insel oder ich
gerodet sind
Doch das Boot fährt
meine Träume
Das "e" im Titel gestrichen + Umstellung nach Lisas Vorschlag
Urspr.:
Ich habe
einen Baum gefällt
ein Boot gebaut
und ein Feuer entfacht
das nicht erlischt
bis
diese Insel oder ich
gerodet sind
Doch das Boot fährt
meine Träume
Allein sein
Hi Last
Ein starkes Bild, um Einsamkeit auszudrücken, da kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen. Du nutzt etwas (Holz des gefällten Baumes), um ein Feuer zu entfachen, dass die Insel, die ich als Bild für das alleine sein, zu rohden auf die Gefahr selbst zu verbrennen. Aus dem Holz wird auch ein Boot gebaut, Hoffnung, diesen Zustand, diese Insel, zu verlassen.
So kam das Gedicht bei mir an.
MfG
Jürgen
Ein starkes Bild, um Einsamkeit auszudrücken, da kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen. Du nutzt etwas (Holz des gefällten Baumes), um ein Feuer zu entfachen, dass die Insel, die ich als Bild für das alleine sein, zu rohden auf die Gefahr selbst zu verbrennen. Aus dem Holz wird auch ein Boot gebaut, Hoffnung, diesen Zustand, diese Insel, zu verlassen.
So kam das Gedicht bei mir an.
MfG
Jürgen
Lieber Last,
ähnlich wie Louisa habe ich bei diesem Gedicht an Robinson Crusoe denken müssen. Schaut man sich allerdings dessen erfolgreiches puritanisches Leben auf der Insel an, fragt man sich, warum er sie verlassen will.
Vor allem der Gedanke des Kampfes zwischen dem "Ich" und der "Insel" finde ich stark. Dadurch erinnert Dein lyrisches Ich nicht unbedingt an einen netten Kerl, der gerne der Einsamkeit entfliehen will. Entweder die Insel ist am Ende fertig (gerodet) oder Dein lyr. Ich gibt auf.
Schön auch, dass offen bleibt, wovon das lyr. Ich träumt.
Grüße
Paul Ost
ähnlich wie Louisa habe ich bei diesem Gedicht an Robinson Crusoe denken müssen. Schaut man sich allerdings dessen erfolgreiches puritanisches Leben auf der Insel an, fragt man sich, warum er sie verlassen will.
Vor allem der Gedanke des Kampfes zwischen dem "Ich" und der "Insel" finde ich stark. Dadurch erinnert Dein lyrisches Ich nicht unbedingt an einen netten Kerl, der gerne der Einsamkeit entfliehen will. Entweder die Insel ist am Ende fertig (gerodet) oder Dein lyr. Ich gibt auf.
Schön auch, dass offen bleibt, wovon das lyr. Ich träumt.
Grüße
Paul Ost
Lieber Last,
Ich möchte mich Paul anschließen - er hat das einfach wie für meine Eindrücke formuliert. Bild und Thema wieder einmal sehr stark und einander bewegend.
Allein die Setzung erscheint mir etwas zu gewollt, kommt einer Überbetonung gleich, aber da sind wir ja oft verschiedener Meinung. Für mich wäre ausreichend:
Ich habe
einen Baum gefällt
ein Boot gebaut
und ein Feuer entfacht
das nicht erlischt
bis diese Insel oder ich
gerodet sind
Doch das Boot fährt
meine Träume
Was mir gerade auffällt, ist das "sind" grammatikalisch korrekt? (die Insel ist, das ich bin - zusammenfassbar in sind? Ich würde das sind einfach streichen.
Wieder einmal ein starker text, den ich vermissen würde, hätte ich ihn nicht lesen dürfen.
Liebe grüße,
Lisa
Vor allem der Gedanke des Kampfes zwischen dem "Ich" und der "Insel" finde ich stark. Dadurch erinnert Dein lyrisches Ich nicht unbedingt an einen netten Kerl, der gerne der Einsamkeit entfliehen will. Entweder die Insel ist am Ende fertig (gerodet) oder Dein lyr. Ich gibt auf.
Schön auch, dass offen bleibt, wovon das lyr. Ich träumt.
Ich möchte mich Paul anschließen - er hat das einfach wie für meine Eindrücke formuliert. Bild und Thema wieder einmal sehr stark und einander bewegend.
Allein die Setzung erscheint mir etwas zu gewollt, kommt einer Überbetonung gleich, aber da sind wir ja oft verschiedener Meinung. Für mich wäre ausreichend:
Ich habe
einen Baum gefällt
ein Boot gebaut
und ein Feuer entfacht
das nicht erlischt
bis diese Insel oder ich
gerodet sind
Doch das Boot fährt
meine Träume
Was mir gerade auffällt, ist das "sind" grammatikalisch korrekt? (die Insel ist, das ich bin - zusammenfassbar in sind? Ich würde das sind einfach streichen.
Wieder einmal ein starker text, den ich vermissen würde, hätte ich ihn nicht lesen dürfen.
Liebe grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo zusammen,
habe Änderungen vorgenommen, es heißt jetzt "Allein sein" und Lisas Umstellungen gefallen mir
Ob das "sind" grammatikalisch korrekt ist, weiß ich selbst nicht. Nur würde weder ist, noch bin (was ja eine Tendenz, eine Vorraussage treffen würde) passen, ebenso gefällt mir an dieser Stelle keine Ellipse (Daran hattest du gedacht, oder habe ich dich falsch verstanden?).
LG
Last
habe Änderungen vorgenommen, es heißt jetzt "Allein sein" und Lisas Umstellungen gefallen mir
Ob das "sind" grammatikalisch korrekt ist, weiß ich selbst nicht. Nur würde weder ist, noch bin (was ja eine Tendenz, eine Vorraussage treffen würde) passen, ebenso gefällt mir an dieser Stelle keine Ellipse (Daran hattest du gedacht, oder habe ich dich falsch verstanden?).
LG
Last
hallo last!
schon öfter kam ich an diesem text vorbei - jetzt hilft's nix, ich muss mich wieder auf ein einzelnes wort 'einschießen', bevor ich den text überhaupt 'spüren' kann:
"doch"
warum doch? ich verstehe es nicht - d.h. nicht vom gefühl her. es kommt mir so 'kopflastig' vor - wenn ich den text lese, bin ich in den bildern drin, dann steht da plötzlich 'doch' - ohne unmittelbaren bezug. in dem moment falle ich raus und fühle mich als leser sozusagen 'verraten', dass ich in resonanz gegangen bin und nicht einfach mit dem vertand von außen gelesen habe.
mein gefühl sagt, hier wird mir was erklärt, das ich nicht erklärt haben will. dieser art erklärungen misstraue ich. wenn der text was transportiert - und das tut er für mich - muss es auch so durchkommen.
das "doch" ist eine bewertung, die die beschreibung zerstört.
...oder hab ich was wesentliches übersehen?
liebe grüße
aram
(noch eine anmerkung zum 'sind' - grammatisch ist es inkorrekt, weil die subjekte mit 'oder' verknüpft sind - das verb also im singular stehen müsste. stört mich aber nicht: an dieser bruchstelle klingt für mich an, dass sich das lyr.ich täuscht - es 'in wirklichkeit' keine frage von 'entweder - oder' ist...)
schon öfter kam ich an diesem text vorbei - jetzt hilft's nix, ich muss mich wieder auf ein einzelnes wort 'einschießen', bevor ich den text überhaupt 'spüren' kann:
"doch"
warum doch? ich verstehe es nicht - d.h. nicht vom gefühl her. es kommt mir so 'kopflastig' vor - wenn ich den text lese, bin ich in den bildern drin, dann steht da plötzlich 'doch' - ohne unmittelbaren bezug. in dem moment falle ich raus und fühle mich als leser sozusagen 'verraten', dass ich in resonanz gegangen bin und nicht einfach mit dem vertand von außen gelesen habe.
mein gefühl sagt, hier wird mir was erklärt, das ich nicht erklärt haben will. dieser art erklärungen misstraue ich. wenn der text was transportiert - und das tut er für mich - muss es auch so durchkommen.
das "doch" ist eine bewertung, die die beschreibung zerstört.
...oder hab ich was wesentliches übersehen?
liebe grüße
aram
(noch eine anmerkung zum 'sind' - grammatisch ist es inkorrekt, weil die subjekte mit 'oder' verknüpft sind - das verb also im singular stehen müsste. stört mich aber nicht: an dieser bruchstelle klingt für mich an, dass sich das lyr.ich täuscht - es 'in wirklichkeit' keine frage von 'entweder - oder' ist...)
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen
l. cohen
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