Farbenspiel

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moana

Beitragvon moana » 13.03.2006, 09:39

Es tanzen alle Farben
Auf meiner Wand umher.
Manchmal seh ich die Berge
Und manchmal auch das Meer.

Mal gold, mal rot, mal beide,
wie sehr ich sie beneide.
Dann gelb und blau zu zweit,
Nun macht sich Grün bereit.
Entspringt daraus ganz heiter,
der Farbentanz geht weiter.

Mal tanzen sie ganz schnell
Und werden richtig grell.
Dann schwingen sie ganz sacht,
Bis die Sonne ganz laut lacht!

Ich lache lauthals mit
Und stell mich vor die Wand.
Ich seh die Farben tanzen
Ganz bunt auf meiner Hand.

So tanze ich mit ihnen,
bis zur Dämmerung, halb sieben.
Dann sind die Farben plötzlich weg:
Wo sind sie alle bloß geblieben?

Uwe Beuer

Beitragvon Uwe Beuer » 14.03.2006, 20:12

Hallo Moana!
Kompliment: Hier ist eine große Menge Wohlklang!
Ich glaube, du bekommst so langsam etwas Geduld
und gleichmäßigen Rhythmus in dein Erzählen ...
Also, mir gefällt das sehr gut. (Wenn du so was vertonst,
hast du ein Lied! Ich glaube, dieses könnte man recht
gut vertonen; 5-6 Strophen sind ideal!)
An zwei Stellen erlaube ich mir ein kleines Aufmerken,
nämlich genau da, wo die Regelmäßigkeit durchbrochen
ist. (Ich geh mal davon aus, dass sie das nicht soll?)
In der 3.Strophe ist auf einmal eine erste Silbe betont;
wäre leicht zu ändern, etwa: "bis laut die Sonne lacht!".
Und in der letzten Strophe, wo plötzlich das "bis" betont
ist. Wenn du ein "hin" einfügst (z.B.): "bis hin zur Däm-
merung, halb sieben", sind deine letzten
3 Zeilen alle gleich lang.
Auf alle Fälle bin ich beeindruckt; auf einmal strahlst du
"Harmonie" aus! Schön:
Uwe

Gast

Beitragvon Gast » 14.03.2006, 20:18

Liebe moana, eine hübsche Idee, den Gedanken so freien Lauf zu lassen, sich im Farbspiel zu ergehen und das alles zu einem Gedicht zu verweben...
"Handwerkliches":
Wiederholungen und Füllwörter vermeiden.
Nimm die erste Strophe, sie fließt nicht wirklich sondern plätschert irgend wie. Es passiert ganz leicht bei dieser Art von Reim, dass man den Tet herunterleiert, dem kannst du aber entgegwirken:

Auf und ab tanzen Farben
an meiner Wand.
Mal sehe ich Berge,
dann Seen und Land.


Alle ist zu allgemein und es sind ja auch nicht wirklich alle
2x Manchmal ist nicht gut
auf der Wand ist auch nicht so doll... weil die Wand ja nun mal eine Wand und kein Fußboden ist ;-)

Geh doch mal, wenn du magst die Strophen auf der suche nach den Füllwörtern durch... es ist Arbeit, ja... ;-)
aber es bringt mehr Qualität

Liebe Grüße und frohes Schaffen-
bist du jetzt schon aus dem Gröbsten (umzugsmäßig) raus?
Gutes Eingewöhnen und viel Glück!
Gerda

moana

Beitragvon moana » 14.03.2006, 21:11

Hey,

Danke euch beiden!! Tolle Kritik, damit kann ich ja richtig was anfangen! Und das mit dem Lied, Uwe, kannstes gerne als Stoff verwenden, falls jemand sows hören will :mrgreen: ! Ich werde das Gedicht nochmal überarbeiten, aber ich kann nich versprechen, dass das sofort passiert, weil ja. Der Umzug halt. Morgen und Übermorgen, dann ham wir's geschafft. Wobei ich nicht weiß, ob ich dann gleich wieder Internet habe, jaja, die Telekom :-$ .

Also, schönen Abend noch und dankeschön!!


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