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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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leonie
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Beitragvon leonie » 09.12.2006, 17:54

wegen Veröffentlichung gelöscht
Zuletzt geändert von leonie am 12.12.2006, 14:18, insgesamt 4-mal geändert.

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leonie
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Beitragvon leonie » 11.12.2006, 15:25

Liebe Gerda, liebe Lisa,

danke für Eure Einschätzung, ich nähere mich dem Präsens an, hänge aber immer noch ein wenig an der alten Version.
Lisa, Dir danke fürs "gelungen und zart" eingefangen.

Liebe Grüße

leonie

scarlett

Beitragvon scarlett » 11.12.2006, 18:53

Liebe leonie,

ein wunderschönes, zartes Gedicht - und ja, das Präsens steht ihm wirklich besser, finde ich auch.

Am meisten liebe ich die Mohnfelder - :-) guess why?

Sehr gerne gelesen!

Grüße,

scarlett

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noel
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Beitragvon noel » 11.12.2006, 19:05

ich mag das gedicht & irgendwie hat es mir in der teilweisen perfektform eine dimension mehr
eine dimension
der die betrachtung der zeitachse inhärent ist

nuja... allein auf weiter flur

aber
an einem pkt hake ich immer noch

sehe Deine Kinder
- sie spielen hinter der Stirn -

wie müde Du bist,
und dass deine Adern
Winterbäumen gleichen


das : wie müde du bist
lenkt ab von dem SEHEN
der vorherigen zeile
& dan bezieht sich das

"und dass deine adern
Winterbäumen gleichen "


wieder auf das Sehen

irgendwie hemmt das mir den fluss
derenhalben vorher meine umstellung

wie müde Du bist,
und deine Adern
gleichen Winterbäumen

geht das nur mir so?

noel
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

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leonie
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Beitragvon leonie » 11.12.2006, 21:53

Liebe scarlett,

vielen Dank, ich freue mich über Dein Lob! Bei den Mohnfeldern rätsele ich noch, muss mir Deine Gedichte nochmal anschauen, glaube ich...

Liebe noel,

nein, Du bist nicht allein, mir geht es ja auch so, dass ich von der Vergangeheitsform genau deswegen schwer wegkomme. Und Dein anderer Vorschlag überzeugt mich, ich ändere es doch! Danke!

Liebe Grüße

leonie

aram
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Beitragvon aram » 12.12.2006, 11:05

liebe leonie,

das präsens empfinde ich für diesen text nicht ganz passend. die durch das imperfekt zum ausdruck kommende distanz der rückblickenden betrachtung ist für mich teil der "berührung".

die schwierigkeit des zeitenwechsels am ende ließe sich auch anders umgehen, z.b. durch

abends, im / weichenden licht.

liebe grüße!
aram
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l. cohen

Klara
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Beitragvon Klara » 12.12.2006, 11:15

Hallo,

jetzt habe ich die Debatte über Präsens versus Imperfekt nur überflogen und gebe nur meinen Leseeindruck des Präsens-Version:

Ganz, ganz schön!

Die Adern, die Winterbäumen gleichen, verstehe ich nur nach Denken als Bild, aber das schadet nicht.

Beim Einstieg würde ich das Da weglassen und sofort losgehen, mit dem Titel als gedanklich erstem Wort des ersten Verses:

Abends

ist deine Haut
...

lg
k

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leonie
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Beitragvon leonie » 12.12.2006, 14:16

Lieber aram, liebe Klara,

danke für Eure Einschätzungen. Ich denke, man kann das Gedicht auf mehrere Weisen lesen. Wenn es in der Vergangeheitsform bleibt, aram, ich glaube, dann möchte ich den Schluss so lassen, weil er für mich eine Art "andere Ebene" bringt, gerade durch den Zeitenwechsel. Diese Version braucht einen anderen Titel. Es ist ein Abschiedsgedicht.

Dann bei der zweiten Version fiinde ich Deine Idee gut, Klara. Ich denke, das ist dann in erster Linie ein Liebesgedicht.

Entscheidungfreudig, wei ich bin :smile: , lasse ich beide stehen.

Vielen Dank nochmal und liebe Grüße

leonie

aram
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Beitragvon aram » 12.12.2006, 15:01

liebe leonie,

den abschied hatte ich immer gelesen; den neuen titel finde ich sehr passend.

zum ende kann ich sagen - mich stört das präsens nicht; wesentlichen unterschied zu einer 'zeitfreien' formulierung empfinde ich aber keinen - bzw. wenn doch, wird es durch letztere für mich zustimmender - mit dem sprung ins präsens klingt etwas leicht alarmierendes, bei allem 'frieden' der bilder verstörendes an - du weißt bestimmt am besten, ob das passt... wobei ich es schon im bild selbst finde: außergewöhnlich, wie in diesem text das "weichende licht" sowohl stimmiges als auch beunruhigendes darstellt.

merci
aram
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l. cohen

Klara
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Beitragvon Klara » 12.12.2006, 18:40

Das freut mich, Leonie!

Das mit der Entscheidungsunfreudigkeit kenne ich: Mal entscheide ich zu viel, dann wieder zu wenig.
that's probably life... ,-)
lg
k

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leonie
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Beitragvon leonie » 12.12.2006, 21:12

Lieber aram,

danke nochmlal, dass Du Dich so damit beschäftigst. Mir ist das Gedicht in der Vergangeheitsform immer noch näher und ich habe das Gefühl, dass es so richtig ist.

Trotzdem möchte ich dem Text auch erlauben, sich ein wenig zu verselbständigen. Deshalb bleiben es zwei Fassungen.
Ich bin gespannt, welche mir näher ist, wenn ich sie mit zeitlichem Abstand nocheinmal lese.

Liebe Klara,

ach ja, die Entscheiderei...Zuviel entscheide ich, glaube ich selten. Habe aber oft das Gefühl, dass ich zuviel entscheiden muss.

Dir auch nochmal danke!

Liebe Grüße

leonie

Max

Beitragvon Max » 12.12.2006, 21:15

Liebe Leonie,

um den Text bin ich nicht herumgeschlichen.

ich habe ihn gelesen, gelesen und wieder gelesen . Und als ich ihn kommentieren wollte, kam der Ärger mit meinem Mozartjahr.

Unterdessen ist er reifer und noch besser geworden und ich beschließe jetzt mal heimlich, unheimlich ihn zu einem Lieblingstext von mir zu erklären. In meinen Augen gehört er in die Antho - ich weiß nur nicht, wie die derzeitigen Aufnahmeverfahren dort sind.

Zunächst dachte ich die Reihenfolge der Strophen könnte auch anders sein, aber nun versteh ich, dass sie alle so gelesen werden könne, alskönne man all das die Worte und die spielenden Kinder durch die transparente Haut sehen. Hat mir ausnehmend gut gefallen!

Winziger Vorschlag: die Strophe

wie müde Du bist,
und deine Adern
gleichen Winterbäumen


könnte ich auch so lesen

wie müde Du bist,
deine Adern
gleich Winterbäumen


Liest Du ihn für die Hörbar - er ist so schön, ich habe ihn schon die ganze Zeit vor mich hingemurmelt.

Liebe Grüße
max

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leonie
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Beitragvon leonie » 12.12.2006, 21:38

Lieber max,

Deine Worte machen mich nahezu glücklich!

Ach, ich habe das ja schon gekürzt und mag nicht noch auf das "und" verzichten, wegen des "Tempos", in dem man das dann liest. Aber das kann sich, wie immer bei mir, noch ändern.

Ich würde Dein "Murmeln" ja gerne mal hören. Ob ich ihn selbst lese, hm...Ich denke meine Texte komischerweise immer nur, ich lese sie so gut wie nie laut, wie übrigens auch andere Gedichte nicht, sie entwickeln sich in meiner Vorstellung. Noch habe ich keine Idee, wie ich es vorlesen möchte. Ich werde mal versuchen, mich dem anzunähern...

Danke Dir! Liebe Grüße

leonie

pandora

Beitragvon pandora » 14.12.2006, 11:29

liebe leonie,

ich finde die lösung mit den zwei varianten sehr glücklich und finde toll, dass du sie zugelassen hast. mir persönlich sagt die geänderte version nun mehr zu (einmal "sehe" könnte man vielleicht noch weglassen oder ersetzen?), aber es ist anhand deiner kommentare deutlich erkennbar, dass du dem ursprünglichen text viel näher bist.

ein feiner, zarter text, den ich sehr gern gelesen habe.

lg
p.

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Beitragvon leonie » 14.12.2006, 14:02

Liebe pandora,

vielen Dank. Ich freue mich sehr über Dein Lob.
Mir fehlt etwas ohne das zweite "sehe", ich glaube, das lasse ich doch erstmal so.
Ja, merkwürdig, dass mein Empfinden und das vieler anderer da so auseinanderdriftet. Vermutlich wegen des persönlichen Hintergrunds, den ich damit verbinde.

Liebe Grüße

leonie


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