Gefangen(wird überarbeitet)

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Trixie

Beitragvon Trixie » 01.04.2006, 16:35

- Zur Überarbeitung herausgenommen -
Zuletzt geändert von Trixie am 02.04.2006, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 01.04.2006, 18:12

Liebe Trixie,
ich habe eine vielleicht merkwürdige Angewohnheit Gedichte zu lesen, die ich noch nicht kenne. Ich lese als erstes, den ersten und dann den letzten Vers.
Da ist in der ersten Zeile die
Bittersüße Erinnerung...
und in der letzten
jetzt und immerdar
Diese beiden Zeilen reizen mich überhaupt nicht, zu erfahren, was dazwischen steht...
da beides völlig verbrauchte Wortwendungen sind.
Ich werde einfach deshalb, weil du dich hier so fleißig einbringst, das gesammte Gedicht lesen und dann dazu etwas sagen...
Hier noch ein paar Eindrücke:


"zarte flügelschläge tut mein Herz"
ich kann nicht umhin zu sagen...
Hilfe, wir leben im 21. Jh.was man an anderen Textstellen allerdings heraushört.
Es ist nicht rund, auch Metaphern wie Porzellen und Nebel so kurz hinter einander...es wirkt auf mich sehr unausgegoren...
Ist es das erste Gedicht - überhaupt?
Mir ist nur Eines klar geworden,:es geht um das Ende einer Liebe, um Trauer und Schmerz.
Jetzt musst du dich auf die Suche machen, was deine Erfahrung so einzigartig macht, lass dir besondere Metaphern einfallen, in denen sich dennoch jeder, der Ähnliches durchgemacht hat wiederfindet.
Also ich denke, liebe Trixie, dein Text sollte bitte erst einmal von dir noch in die Werkstatt gestellt werden.
Ich hätte hier gern ein Lob ausgesprochen, glaub mir, aber ich kann nicht.

Lass dich jetz aber nicht entmutigen, bitte, allerdings ist es besser, du weißt, von jetzt an, dass noch harte Textarbeit ansteht.
Also ran :smile: :smile: :smile:

Liebe Grüße
Gerda

Trixie

Beitragvon Trixie » 01.04.2006, 18:34

Servus Gerda!

Ich danke dir, dass du dich, obwohl es dir nicht zu gefallen schien, dennoch damit auseinandergesetzt hast. Anhand deines Kommentars kann ich mal wieder sehen, wie subjektiv und unterschiedlich ein Gedicht aufgenommen werden kann. Nein, dies ist nicht das erste Gedicht dieser Art das ich schrieb. Wenn ich ein Problem damit gehabt hätte, dann hätte ich es schon in die Werkstatt getan und ich finde nicht, dass diese Metaphern verbraucht sind. Also, ich persönlich. Selbst wenn- solange man sie versteht und sie nicht zu abstrakt sind, ist es doch in Ordnung.Wer kann schon sagen, was verbraucht ist und was nicht?
Es geht übrigens nicht um eine Liebe die vorbei ist, aber ich will schauen, ohne zu viel vorne wegnehmen zu müssen, ob sich noch ein anderes Mitglied äußern möchte. Es soll sich ja schließlich aus dem Gedicht erschließen.
Die einzige Stelle die auch mir ein wenig Schwierigkeiten bereitet ist die, bei der das Herz einen Flügelschlag tut. Nur welches andere Verb könnte man einsetzen? Bisher hat es mich so nie gestört, aber jetzt, wo du darauf angesprochen hast, muss ich ein wenig grübel... Vielleicht hast du einen konstruktiven Vorschlag?

lg Trixie

Herby

Beitragvon Herby » 01.04.2006, 20:36

Hallo Trixie,

die von Gerda angesprochene Stelle mit dem Herzen ist mir beim Lesen auch aufgestoßen. Wäre

Zarten Flügelschlägen gleich
pocht mein Herz verzweifelt

vielleicht eine Alternative?

Ansonsten hatte ich zunächst auch eine beendete / zerbrochene Liebe als Thema deines Gedichtes verstanden. Aber die letzte Strophe ruft in mir Assoziationen von Hassliebe, Unterdrückung hervor... aber auch damit bin ich mir nicht sicher.

LG und ein schönes Wochenende dir!
Herby

Gast

Beitragvon Gast » 01.04.2006, 22:56

Wenn es in dem Gedicht um etwas anderes geht, als um das ende einer Paabeziehung, so ist diese Botschaft in Richtung Hörigkeit ?- nur sehr bedingt enthalten

Aber ehrlich nach dem letzten Vers, weiß ich dann nicht warum du das geschrieben hast...
Hört sich so friedlich an, als hätte sich der unterdrückte, hörige Teil des Paares mit seiner Rolle abgefunden, wenn ich in diese Richtung weiterdenke...
Aber auch das ist nicht stimmig, rund...
Dann käme noch Missbrauch in Frage...
Zu diesem Thema mag ich mich nicht äußern, weil ich manches Mal denke, dass es in der literatur schon arg strapaziert, wurde, was nicht heißen soll, dass Missbrauch kein Thema ist, im Gegenteil...


Liebe Trixie,
Ich versuche in meinen Kritiken, meinen ganz persönliche Geschmack außen vor zu lassen, das darfst du mir glauben.
Ich bin sogar in der Lage ein Gedicht, was mir überhaupt nicht gefällt nach Qualitätskriterien zu beurteilen...
Ein Quentchen subjektiv bleibt natürlich dennoch jede Stellungnahme ;-)


Abendgrüße
Gerda

Herby

Beitragvon Herby » 01.04.2006, 23:43

Liebe Gerda,

ich gehe jetzt mal davon aus, dass sich deine ersten Zeilen auf mich bezogen. Der letzte Vers klingt in meinen Ohren alles andere als friedlich! Wenn ich mal deine Gedankenrichtung weiter verfolge - und sowohl Hörigkeit als auch Missbrauch gingen auch mir durch den Kopf - dann geht dem sich Abfinden, der Resignation, ein äußerst schmerzlicher Prozess voraus. Für mich schwingt im letzten Vers im Gegenteil sehr viel Verbitterung und Hoffnungslosigkeit mit.

Nächtlich grübelnde Grüße
Herby

Gast

Beitragvon Gast » 02.04.2006, 09:58

Guten Morgen lieber Herby,
ach ja, ich habe ohne Anrede geschrieben, weil ich nicht ausschließlich dich persönlich meinte.
Schmerz kommt bei mir kaum an...
(Auch wenn ich dir folgen möchte, es geht nicht).
Das ist vielleicht nur persönliches Empfinden, da ich durch das jetzt und immerdar an den Segen, der in der ev. Kirche gesprochen wird, denken muss.
(...und der Friede des Herrn, der höher ist denn alle Vernunft, schütze und geleite dich jetzt und immerdar)
Das kann man nicht in Bezug zu dem vorher wie auch immer verstandenen Leid setzen. Von Blasphemie ist das Gedicht ja nun weit entfernt, meine ich... abgesehen, dass es nicht stimmt. Auch Leid wird mit der zeit anders...es bleibt nicht immerdar...
Aber man möchte eigentlich automatisch ein "Amen" sprechen, nach dem letzten Vers... oder geht dir das nicht so?
Es stimmt vorne und hinten nicht und das hat nichts mit persönlichem Geschmack zu tun.
Wenn sich aus dem Kontext nicht ergibt, ob es sich um das Ende einer Beziehung, um Hörigkeit oder Missbrauch (Sexueller Art) handelt, dann besteht eine unüberbrückbare Diskrepanz zwischen der vermeintlichen Aussage und dem was verstanden wird.

Das ist natürlich ein ganz anderes Feld, als die (ziemlich abgenutzen) verwendeten Formulierungen.

Liebe Trixie,

Diese sind nicht nur persönlicher Geschmack, sondern ihre häufige Verwendung in der Vergangenheit ein objektives Kriterium, für die Beurteilung, ob ein lyrischer Text gut ist oder nicht.
(Wissenschaftlich könnte man sagen: Man kann die Häufigkeit durch zählen beweisen) ;-)
Aber ich denke, das s, das nicht nötig sein wird ;-)...

Wenn allerdings jemand in seinem Leben kaum Lyrik gelesen hat, wird er das nicht wissen und auch nicht empfinden, genau wie jemand der nie gelesen und gelernt hat, dass sich die Erde um die Sonne dreht glauben könnte, dass die Sonne sich möglicherweise um uns dreht.
So viel noch Mal zu den Metaphern, und

Euch beiden jedenfalls einen sonnigen Sonntagmorgen

Gerdankengrüße

PS ich hoffe doch sehr, dass hier andere Forenmitglieder etwas dazu schreiben...

Trixie

Beitragvon Trixie » 02.04.2006, 14:10

Servus ihr beiden!

Also, das ist mir nun doch etwas peinlich, ich möchte nicht, dass hier irgendwelche Streitereien wegen einem Gedicht von mir entstehen...Das ganze hat nichts mit Kirche zu tun und auch nicht mit Missbrauch. Wie ich sehe hat dieses Forum ein ganz andere Art und Weise, die Dinge zu betrachten. Eine viel anspruchsvollere und tiefgehendere... Das ist einerseits schade und andererseits natürlich gut. Schade, wenn man sein Gedicht als gut und verständlich ansieht, damit zufrieden ist und glaubt auch aufgrund anderer Meinungen dass es einem gelungen ist. Gut, weil es einen zum weiterdenken bringt und zum noch messerschärfer formulieren bringt. Nun ja, dann werde ich das Gedicht hier herausnehmen und schauen, ob ich aufgrund eurer Kritik doch noch etwas verbessern kann. Aber zuerst möchte ich euch vielleicht doch noch sagen, was die Intention war oder der Inhalt: Es geht einfach um ein Liebespaar, in dem er ihr vielleicht mehr Liebe gibt, als sie ertragen kann. In der sie nur noch ihn im Kopf hat und daran erstickt, dass sie aber gleichzeitig abhängig ist von ihm und weil ihr nur noch er im Kopf ist, sie nebenbei völlig verwirrt den Tag verstreichen lässt. Die Szene: Morgens im Bett, sie schläft noch, er steht auf und geht zur Arbeit, küsst sie zum Abschied und sie schläft seelig weiter, er in ihren Träumen und der Tag geht voran, während sie einfach da liegt und völlig gelähmt ist von dem, was er ihr vielleicht in der Nacht oder so gegeben hat. Das ist das Bild, das ich dazu im Kopf hatte und dieses wollte ich so allgemein wie möglich beschreiben. Kitsch pur eigentlich: Eine Frau die leidet unter dem Glück der Liebe... :-s .

So, wird herausgenommen und überarbeitet. Danke trotzdem!

lg Trixie

Herby

Beitragvon Herby » 02.04.2006, 14:31

Liebe Trixie,

nur ganz auf die Schnelle ... also ich habe meinen virtuellen Dialog mit Gerda nun wirklich nicht als Streiterei aufgefasst! Im Gegenteil! O:)

LG Herby

Gast

Beitragvon Gast » 02.04.2006, 14:43

Hallo liebe Trixie,
also doch letztlich Hörigkeit... und kein "Glück" der Liebe...
Denn wenn einer den anderen völlig vereinnamt und sich das "du" nicht wehren kann...
Zu deiner Bruhigung: Streit bekomme ich bestimmt nicht mit Herby und er auch nicht mit mir, vielleicht, lieber Herby, sagst du auch etwas dazu.

Ich bewundere, dein Engagement sehr, Trixie, obwohl du erst ein paar Tage hier im blauen Salon bist und finde, dass es für dich spricht, wie du mit der doch ziemlich harschen Krtitik umgehst.
Es ist gut zu wissen, dass du das Beste daraus machen willst.

Einen schönen kreativen Sonntag
und Servus
Gerda :-)
Zuletzt geändert von Gast am 02.04.2006, 14:46, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 02.04.2006, 14:44

Ach Herby, du warst schneller als ich... schön.
Wir verstehen uns, dachte ich mir doch.
L. G. G.

Benutzeravatar
Lisa
Beiträge: 13944
Registriert: 29.06.2005
Geschlecht:

Beitragvon Lisa » 03.04.2006, 11:05

Da ich nicht mehr die Orginalfassung lesen konnte, bin ich umso gespannter auf eine neue Version! Hoffentlich bald?! :grin: Bin neugierig geworden...

Benutzeravatar
Lisa
Beiträge: 13944
Registriert: 29.06.2005
Geschlecht:

Beitragvon Lisa » 05.04.2006, 15:19

Für alle Interessierte: Trixis Text befindet sich zur Zeit in der Textwerkstatt :grin:


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 22 Gäste