Roter Blütenwind.
Im ersten Frühsommerlicht
singt zärtlich das Gras.
scarlett, 2006
Ohne Titel
Liebe scarlett,...
ein schöner Gedanke, es entseht ein Bild beim Betrachter...
von wiegendem Gras und dem rötlichen Blkütenstaub den manche ihrer Arten bilden und verstäuben.
Aber was ist mit dem Wort : zärtlich und schon wieder sanft...
Schildern bitte, nicht werten und ausmalen, nur die Adjektiive verwenden, die fürs Verständnis unabdingbar sind, sei es dass sie implzit die Jahreszeit enthalten oder beim Senryu das Alter... usw...
(Kennst du den Begriff: Jahreszeitenwörter?)
Folgender Vorschlag:
Roter Blütenwind.
Im Frühsommerlicht
singt das Gras.
Meiner Meinung hat es sich so einem Haiku ein Stück weiter genähert.
Man sollte mit Adjektiven bei Haikudichtung sehr sorgsam umgehen.
Dort wo sie in westlicher Lyrik durchaus angebracht sind, können sie im Haiku alles zerstören.
Herzlich Sonntagsgrüße
Gerda
...und manchmal denke ich, dass es einfacher ist zu sagen, so ist es (noch) kein Haiklu, als ein richtig gutes zu bestimmen.gif)
Lass dir also nicht die Lust rauben.
Ich glaube sagen zu können, dass es mir vor 3 Jahren ganz ähnlich ging und man hat sich meiner im Dulzinea Forum damals auch angenommen.
:grin:
ein schöner Gedanke, es entseht ein Bild beim Betrachter...
von wiegendem Gras und dem rötlichen Blkütenstaub den manche ihrer Arten bilden und verstäuben.
Aber was ist mit dem Wort : zärtlich und schon wieder sanft...
Schildern bitte, nicht werten und ausmalen, nur die Adjektiive verwenden, die fürs Verständnis unabdingbar sind, sei es dass sie implzit die Jahreszeit enthalten oder beim Senryu das Alter... usw...
(Kennst du den Begriff: Jahreszeitenwörter?)
Folgender Vorschlag:
Roter Blütenwind.
Im Frühsommerlicht
singt das Gras.
Meiner Meinung hat es sich so einem Haiku ein Stück weiter genähert.
Man sollte mit Adjektiven bei Haikudichtung sehr sorgsam umgehen.
Dort wo sie in westlicher Lyrik durchaus angebracht sind, können sie im Haiku alles zerstören.
Herzlich Sonntagsgrüße
Gerda
...und manchmal denke ich, dass es einfacher ist zu sagen, so ist es (noch) kein Haiklu, als ein richtig gutes zu bestimmen
.gif)
Lass dir also nicht die Lust rauben.
Ich glaube sagen zu können, dass es mir vor 3 Jahren ganz ähnlich ging und man hat sich meiner im Dulzinea Forum damals auch angenommen.
:grin:
... freut mich, daß dich mein Bild des Frühlings/Frühsommers anspricht.
Ob Senryu oder nicht - es war eine Momentaufnahme und ich finde das, was dabei herausgekommen ist, ist zumindest ein haiku- bzw. senryu- ähnliches Stück Kurzlyrik. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
Ich bin noch viel zu unsicher was diese fernöstlichen Formen anbelangt, um einen Text von vornherein einer dieser Gattungen zuzuorden.
Ich werde allerdings gleich doch noch was ändern- in der ersten Zeile kommt das "sanft" raus-
Daß Gras nicht singen kann, ist ja schon klar, allerdings wenn ein sanfter Wind drüberweht, dann kann sich das schon so ähnlich anhören, finde ich ...
Was hältst du von folgender Version?
Roter Blütenwind.
Im ersten Frühsommerlicht
wiegt sich sanft das Gras.
Gruß,
scarlett
Ob Senryu oder nicht - es war eine Momentaufnahme und ich finde das, was dabei herausgekommen ist, ist zumindest ein haiku- bzw. senryu- ähnliches Stück Kurzlyrik. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
Ich bin noch viel zu unsicher was diese fernöstlichen Formen anbelangt, um einen Text von vornherein einer dieser Gattungen zuzuorden.
Ich werde allerdings gleich doch noch was ändern- in der ersten Zeile kommt das "sanft" raus-
Daß Gras nicht singen kann, ist ja schon klar, allerdings wenn ein sanfter Wind drüberweht, dann kann sich das schon so ähnlich anhören, finde ich ...

Was hältst du von folgender Version?
Roter Blütenwind.
Im ersten Frühsommerlicht
wiegt sich sanft das Gras.
Gruß,
scarlett
... mein Gedicht ist kein Haiku und sollte es auch von vornherein nicht sein.
Ich danke dir für die Gedanken, die du dir diesbezüglich gemacht hast und für deine Tips.
Was meintest du übrigens mit "schon wiedersanft"???
Ich schmökere derzeit viel in Haikus und Senryus rum- und ja, sog. Jahreszeitenwörter sind mir durchaus ein Begriff und auch die endlose, unentschiedene Diskussion darüber, ob das nun absolut nötig ist oder ob es nicht vielmehr eine gewisse Monotonie mit sich bringt, ist mir nicht unbekannt. Es ist eben ein weites Feld, um mal mit Fontanes altem Briest zu sprechen....
Das "Wiegen" werde ich evtl. aufnehmen- merci!
Schönen Sonntag noch,
scarlett [/i]
Ich danke dir für die Gedanken, die du dir diesbezüglich gemacht hast und für deine Tips.
Was meintest du übrigens mit "schon wiedersanft"???
Ich schmökere derzeit viel in Haikus und Senryus rum- und ja, sog. Jahreszeitenwörter sind mir durchaus ein Begriff und auch die endlose, unentschiedene Diskussion darüber, ob das nun absolut nötig ist oder ob es nicht vielmehr eine gewisse Monotonie mit sich bringt, ist mir nicht unbekannt. Es ist eben ein weites Feld, um mal mit Fontanes altem Briest zu sprechen....

Das "Wiegen" werde ich evtl. aufnehmen- merci!
Schönen Sonntag noch,
scarlett [/i]
Da ihr ja schon gut in der Diskussion seid, mächte ich nur murz etwas zu den von scarlett angemerkten "Jahreszeitenwörtern" sagen:
scarlett hegt ja die Vermutung, daß die Verwendung solcher Wörter Langeweile erzeugen könnte - ich sehe das ebenso.
Ich denke, aus dem Sinnzusammenhang eines Texts kann - wenn es gut gelungen ist - ein Jahreszeitenbezug leicht hergestellt werden, auch wenn es keine "eindeutigen" Worte dafür gibt. Schließlich soll nicht der Kopf/Verstand angesprochen werden, sondern das Gesamtgemüt. Und das ist ohnehin oft viel intelligenter als der Denk-Apparat im Kopf.
Zum Gedicht: scarlett hatte nicht geschrieben, daß es sich um ein Haiku/Senryu handelt - also habe ich es als Kurzgedicht "im Stile von" gelesen. Als solches finde ich es gelungen.
Das "wertende" Adjektiv legt natürlich nahe, es eher für ein Senryu als für ein Haiku anzusehen.
"singt zärtlich" oder "wiegt sich sanft" ist eben beide Male Beobachtung mit Reflexion vermischt. Mir persönlich gefällt das erstere dann besser, weil es origineller ist (im Sinne von direkter, unmittelbarer). Also, wenn Reflexion, dann volle Pulle, will ich damit sagen.
Gruß
Frank
scarlett hegt ja die Vermutung, daß die Verwendung solcher Wörter Langeweile erzeugen könnte - ich sehe das ebenso.
Ich denke, aus dem Sinnzusammenhang eines Texts kann - wenn es gut gelungen ist - ein Jahreszeitenbezug leicht hergestellt werden, auch wenn es keine "eindeutigen" Worte dafür gibt. Schließlich soll nicht der Kopf/Verstand angesprochen werden, sondern das Gesamtgemüt. Und das ist ohnehin oft viel intelligenter als der Denk-Apparat im Kopf.
Zum Gedicht: scarlett hatte nicht geschrieben, daß es sich um ein Haiku/Senryu handelt - also habe ich es als Kurzgedicht "im Stile von" gelesen. Als solches finde ich es gelungen.
Das "wertende" Adjektiv legt natürlich nahe, es eher für ein Senryu als für ein Haiku anzusehen.
"singt zärtlich" oder "wiegt sich sanft" ist eben beide Male Beobachtung mit Reflexion vermischt. Mir persönlich gefällt das erstere dann besser, weil es origineller ist (im Sinne von direkter, unmittelbarer). Also, wenn Reflexion, dann volle Pulle, will ich damit sagen.
Gruß
Frank
... das Wort "sanft" stand anfangs schon da, du hast dich nicht getäuscht. Ich habe es - so wie im Beitrag auf Jürgens Kommentar angekündigt - aber herausgenommen; ich weiß gar nimmer, wieso ich es hier erst getippt hatte, ursprünglich - in meiner Erstfassung - war es nämlich gar nicht drin. :???:
Mich hatte dein "schon wieder sanft" irritiert...
Ok, war wohl ein Mißvertändnis-
Gruß,
scarlett
Mich hatte dein "schon wieder sanft" irritiert...
Ok, war wohl ein Mißvertändnis-
Gruß,
scarlett
... vielen Dank fürs Lesen und für deine Kommentare auch bezüglich der "Jahreszeitenwörter". Es ist halt so, daß wir in der westlichen Welt lang nicht so vom Ablauf der Jahreszeiten geprägt sind, wie die Japaner, will heißen, für uns hat dieser Ablauf lang nicht die Bedeutung...
Es ist ja ein bestimmter Kontext nötig gewesen, ohne den besonders Haikus sich nicht hätten entwickeln können.
Nach längerer Überlegung und natürlich
auch aufgrund eurer Antwort habe ich beschlossen, die letzte Zeile so zu lassen, wie sie ist. Frank hat schon recht mit der "vollen Pulle"
Außerdem ist ja in dem "zärtlich singt das Gras" die Idee des sich im Wind wiegenden Grases eigentlich schon drin...
Ich danke allen nochmals für die Kommentare §blumen§
scarlett
Es ist ja ein bestimmter Kontext nötig gewesen, ohne den besonders Haikus sich nicht hätten entwickeln können.
Nach längerer Überlegung und natürlich


Außerdem ist ja in dem "zärtlich singt das Gras" die Idee des sich im Wind wiegenden Grases eigentlich schon drin...
Ich danke allen nochmals für die Kommentare §blumen§
scarlett
Servus scarlett!
Es freut mich sehr, dieses Haiku lesen zu dürfen. Ich finde es sehr schön und intensiv. Wenn du es so in dieser Form als Haiku empfindest, dann wird es auch eines sein, das ist glaube ich die wichtigste Grundregel für diejenigen, die es wirklich ernst meinen mit dem Haiku schreiben. Das hab ich im Leitfaden wohl vergessen hinzuzufügen. Ich finde es genau richtig so wie es ist! Danke für diese Bereicherung
!
lg Trixie
Es freut mich sehr, dieses Haiku lesen zu dürfen. Ich finde es sehr schön und intensiv. Wenn du es so in dieser Form als Haiku empfindest, dann wird es auch eines sein, das ist glaube ich die wichtigste Grundregel für diejenigen, die es wirklich ernst meinen mit dem Haiku schreiben. Das hab ich im Leitfaden wohl vergessen hinzuzufügen. Ich finde es genau richtig so wie es ist! Danke für diese Bereicherung
.gif)
lg Trixie
Servus Trixie,
Dank für die anerkennenden Worte!
Ob nun Haiku oder nicht - ursprünglich war es sicher nicht als solches intendiert - es freut mich, daß es bei dir "angekommen" ist.
Einerseits fasziniert mich diese Form der Kurzlyrik sehr, andrerseits schrecken mich die vielen Einschränkungen ab- zu viel muß regelrecht konstruiert werden dafür. Ich fürchte dabei immer, daß das zu Lasten der Spontaneität geht... Aber ein "echter" Könner sieht das sicherlich anders...
Lieben Gruß,
scarlett
Dank für die anerkennenden Worte!
Ob nun Haiku oder nicht - ursprünglich war es sicher nicht als solches intendiert - es freut mich, daß es bei dir "angekommen" ist.
Einerseits fasziniert mich diese Form der Kurzlyrik sehr, andrerseits schrecken mich die vielen Einschränkungen ab- zu viel muß regelrecht konstruiert werden dafür. Ich fürchte dabei immer, daß das zu Lasten der Spontaneität geht... Aber ein "echter" Könner sieht das sicherlich anders...

Lieben Gruß,
scarlett
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