Familiendrama

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Moni

Beitragvon Moni » 13.04.2006, 08:48

Familiendrama

Es waren deine Ausreden,
die ich nicht mehr hören konnte.

Es waren deine Beschimpfungen,
die mich tiefer verwundeten als alles andere zuvor.

Er waren deine Schläge,
die mich mehr verletzten als es die blauen Flecken zeigten.

Es waren deine Schreie,
die ich hörte als ich mir die Pistole an den Kopf setzte.


Dez. 05

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 13.04.2006, 18:21

Hallo Moni,

herzlich Willkommen hier erst einmal §blumen§ !

Ein schlimmes Thema, das du da in deinem Gedicht aufgreifst...
Bei diesem Gedicht und seinem Thema ist es daher sicher ganz wichtig, dass das Gedicht authentisch bleibt. Dennoch würde ich mir eine dichtere Sprache wünschen - weißt du, was ich meine? So ist der Text bis auf seine Setzung fast noch ein Prosatext... :smile:

VoiceWithin

Beitragvon VoiceWithin » 13.04.2006, 20:45

Ich finde das Gedicht / den Text auch sehr gut. Vor allem, dass du dieses Thema aufgreifst finde ich sehr rührend.

Moni

Beitragvon Moni » 14.04.2006, 08:09

Hallo Lisa!

Da ich den Text noch verbessern möchte, muss ich nochmal nachfragen. Was meinst du mit der "dichteren Sprache" genau? Welchen Tipp könntest du mir da noch geben, damit ich meinen Stil noch verbessern kann?

Danke §blumen§ und liebe Grüße,
Moni

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 14.04.2006, 13:45

Hallo moni O:) ,

ich meine Folgendes...lies mal, wenn der Text so arrangiert ist:

Es waren deine Ausreden, die ich nicht mehr hören konnte. Es waren deine Beschimpfungen, die mich tiefer verwundeten als alles andere zuvor. Er waren deine Schläge, die mich mehr verletzten als es die blauen Flecken zeigten. Es waren deine Schreie, die ich hörte als ich mir die Pistole an den Kopf setzte.

Außer der Wiederholung (was ich gelungen finde!) erinnert so kaum noch etwas an einen lyrischen Text...es könnte eine ganz ganz kurze Geschichte sein. Mit sehr verdichteten (bildhaften, verkürzten) Gedichten ginge das nicht, die würden so aneinander gereiht keinen Sinn mehr ergeben, zumindest keinen fließenden Text.

Mit Verdichten meine ich daher, dem text mehr lyrische Sprache geben, indem du zwar authentisch bleibst, aber das Geschehen, das beschrieben wird, weniger 1:1 beschreibst. Ich habe jetzt auch mal eben keine bessere Variante bereit :-$ , bei dem Thema ist das auch nicht leicht...aber ich meine, man könnte z.B. in der Art "verkürzen":


die mich tiefer verwundeten als alles andere zuvor.


Hier steht ein ganz ausformulierter Relativsatz. das muss nicht sein. Und eine tiefe Verwundung kann man auch bildlicher beschreiben. Z.B. hat das carl in seinem Gedicht "schade" getan, dort wird die Wunde als ein Kranzgefäß beschrieben...natürlich muss man eigene Bilder finden.

Du musst auch nicht unbedingt an diesem Gedicht an der Verdichtung arbeiten, das ist manchmal bei fertigen Gedichten sehr schwer, da man dann etwas erfindet und versucht es unterzubringen (schau hierzu mal die Diskussion mit Trixi in der Textwerkstatt bei ihrem Gedicht "Gefangen"...vielleicht versuchst du es bei deinem nächsten Gedicht?

Weißt du, was ich meine?

Moni

Beitragvon Moni » 15.04.2006, 13:07

Hallo Lisa!

Ja, jetzt ist mir klar was du meinst. Dankeschön! Hm.. das was du beschreibst weicht von meiner Art ab, aber ich werd's mal probieren. Mal schauen ob ich was Gutes zusammen bringe. Du wirst es hier dann eh sehen. Also: Lass dich überraschen *gg*

Ich wünsch dir schöne Osterfeiertage,
liebe Grüße aus Tirol,

M.


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