Wie man sich gewöhnt

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Lisa
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Beitragvon Lisa » 26.05.2007, 20:51

Zweite Version

Wie man sich gewöhnt

Mein Chamäleon vor dem Mond,
erzähl mir, wie man sich gewöhnt

An die Liebe. An die Zeit

Muss man denn immer,
mit all dem Gesang zwischen den Schmerzen...

Mein Chamäleon vor dem Mond,
du bist so schweigsam, dass es mich graust

Sag doch, werd ich mich einmal nicht mehr auskennen

wird es einmal gut sein
einmal genug sein

mit der Not
dem Weinen ins eigene Fleisch

Mein Chamäleon vor dem Mond,
erzähl mir von der Müdigkeit, erzähl mir vom Sterben am Tage




Wie man sich gewöhnt

Mein Chamäleon vor dem Mond,
erzähl mir, wie man sich gewöhnt

An die Liebe. An die Zeit

Muss man denn immer...

das Leben erschwört bekommen
mit all dem verlogenen Gesang zwischen den Schmerzen

Mein Chamäleon vor dem Mond,
du bist so schweigsam, dass es mich graust

Sag doch, werd ich mich einmal nicht mehr auskennen

wird es einmal gut sein
einmal genug sein

mit der Not
dem Weinen ins eigene Fleisch

Mein Chamäleon vor dem Mond,
erzähl mir von der Müdigkeit, erzähl mir vom Sterben am Tage
Zuletzt geändert von Lisa am 04.06.2007, 15:34, insgesamt 2-mal geändert.

aram
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Beitragvon aram » 26.05.2007, 22:58

liebe lisa,

die ersten beiden zeilen finde ich so wunderschön - ich glaube, ich bin inzwischen süchtig nach lisa-bildern!!

- mit zwei worten tu ich mir ein wenig schwer - "liebe" und "verlogen" - bei ersterer 'entäuscht' mich während des lesens, dass dieser begriff so explizit genannt wird - weiß nicht genau warum, vielleicht erstens weil er so da steht, als würde er etwas reales benennen, von dem ich nichts 'weiß', und zweitens, weil ich lieber weiter verstecke lesen würde als oberflächen - und bei "verlogen", weil es so direkt-abstrakt behauptet wird, so hingeworfen ist, dass keine bewegung, nichts bildliches mehr dagegen an kann, chance hat ins gefühl zu gelangen.

"erschwört" könnte eine sinnige wortschöpfung sein - leider erinnert es mich zuerst an eine bestimmte (näselnd-'aristokratische')aussprache von erschwert - die assoziation landet bei mir also nicht am begriff bzw. begriffumfeld, sondern am aussspracheumfeld.

für mich würde der text ohne die "sag doch"-zeile stärker, direkter - sagte mir zu, weil der text mit diesem starken, tollen bild beginnt und mir in balance dazu in der mitte etwas 'ballung' fehlt (- natürlich alles nur gemäß meinem 'geschmack', wie immer.-), die s.d-zeile unterbricht das heftige der vorangehenden und nachfolgenden zeilen, das bedeutet für mich eine schwächung.

sehr stark finde ich den "schweigsam"-vers, und das "weinen ins eigene fleisch" - wieder so ein bild - das schon mit seinem ersten auftauchen "klassisch' wirkt! - auch der schluss gefällt mir sehr, das "sterben am tage".

lisa, "chamäleon vor dem mond" ist wirklich toll - welche farbe nimmt es da wohl an; und ob es leuchtet...?

das thema und den titel finde ich sehr ansprechend und gut.

danke
abendgrüße

aram
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen

Herby

Beitragvon Herby » 26.05.2007, 23:41

liLi,

ich wage es jetzt mal, nach nur zweimaligem Lesen recht spontan zu schreiben, aber diesen Text finde ich faszinierend! Und anders als aram stört mich die "Liebe" nicht, während ich ihm bei "verlogen" Recht gebe. Ich glaube zu verstehen, was Du meinst, aber es kommt mir so stark vor, dass kein Raum mehr bleibt im Leser.
Auch mit dem "erschwört" tue ich mich noch schwer, aber weniger aus klanglichen Gründen, sondernmehr, weil es mir zu sperrig erscheint.

Wenn aram schreibt:

für mich würde der text ohne die "sag doch"-zeile stärker, direkter


so muss ich ihm hier widersprechen. Die Anrede bringt für mein Leseverständnis eine Intensivierung und keinesfalls eine Schwächung in den Text. Nur würde ich mir an dieser Stelle eine andere Setzung wünschen, nämlich

Sag doch,
werd ich mich einmal nicht mehr auskennen


da beim Lesen nach der Anrede durch die neue Zeile eine stärkere Betonung auf die Frage fällt.

Dieses Gedicht begeistert mich mit seiner Eindringlichkeit und der Nachdrücklichkeit seiner Bilder, vor allem der letzte Vers, der klimaktisch (huch, gibt's das Wort?? :12: ) die vorhergehenden zusammenfasst.

Liebe Grüße und schöne, erholsame Feiertage!
Herby

Mucki
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Beitragvon Mucki » 27.05.2007, 01:20

Liebe Lisa,

menno, jetzt hatte ich eben einen langen Kommentar geschrieben, da stürzte das Forum ab. Puh, ob ich das jetzt noch mal so zusammenkriege. Ich versuchs:

Du schreibst mir mit deinen Zeilen aus der Seele.
Wie sehr sehnt man sich danach, sich nicht mehr anpassen zu müssen, ständig Masken zu tragen, immer wieder "anders" zu sein, im Glauben, so müsse das Leben sein, dass es nicht anders ginge. Man kann dieses ständige Wechseln der "Identität", die keine wahre ist, nicht mehr ertragen, fragt sich, wieso man sich trotzdem immer wieder verwandelt. Will es nicht wahrhaben. Warum tut man es? Warum? (Toll dieses: Mein Chamäleon vor dem Mond!) Man will es wachrütteln in sich selbst, abschütteln, die Häute von sich reißen, suggeriert sich, dass es nicht anders geht, dass man den Schmerz nicht rauslassen darf, will aber den Schmerz endlich wahrhaftig spüren und dadurch sich selbst. Man hat sich so sehr diese Chamäleonhaut angezogen, dass man nicht weiß, wie sich Schmerz, Sterben am Tage anfühlt, will es aber, denn nur dort ist das Wahre Ich, die Wahrheit, das Reale, das unter allem verschüttet liegt und endlich freigeschaufelt werden will, um so endlich die wahre Essenz des Lebens, die Liebe, die Zeit in "Echt-Zeit" erleben. Und der Mond ist der einzige, der einen wirklich sieht und so wünscht man es sich, dass man sich selbst auch so sehen kann und vor den anderen zeigen darf.
Ganz klasse!
Saludos
Mucki

Othmar

Beitragvon Othmar » 27.05.2007, 10:10

Hallo Lisa.

An dem Gedicht mag ich sehr gerne den ungewöhnlichen Satz: „Sag doch, werde ich mich einmal nicht mehr auskennen“. Der entführt mich weit weg - zu mir und lässt die anderen Verse zurück. Ich mag diesen Vers, weil er ein Hoffnungsschimmer ist, dass es eines Tages tatsächlich so sein könnte. Dann würde alles aufhören, was mit dem Unterscheiden zusammenhängt – ich müsste es nur schaffen, mich auszukennen nicht mehr zu wollen.
Die Bitte an ein Chamäleon zu erzählen, wie man sich gewöhne, ist für mich nicht klar. Ein Chamäleon gewöhnt sich nicht an einen Zustand, sondern es passt sich den wechselnden Umgebungen perfekt an. Es lässt sich dank dieser Fähigkeit schwer von seiner Umgebung unterscheiden, wenn ich es einmal so formulieren darf. Diese Qualität macht es zum Lebenskünstler.
„Mein Chamäleon“ – was meinst du damit? Ein Chamäleon, zu dem du eine solche Beziehung hast, dass du es „mein“ nennst? Oder ist es eine Projektion des Lyrischen Ich?
Ohne „Mein“ verstünde ich das Bild mit weniger Widerständen.

LG - Othmar

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leonie
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Beitragvon leonie » 27.05.2007, 10:58

Liebe Lisa,

ich habe eine Weile über dieses gedicht und die Gewöhnung nachgedacht. Im Grunde bedeutet Sich-Gewöhnen ein Stück Sterben, das das Überleben sichert. Und wenn man ein Gedicht darüber schreibt, dann kann man sicherlich das Pendel in die ein oder andere Richtung schwingen lassen. Mir scheint, Du lässt es hier in die "Sterberichtung" schwingen, bis hin zur Todessehnsucht am Schluss. Rebellion, die es in die Lebensrichtung drängen würde, findet sich keine mehr.
Das Chamäleon steht für das Sich-Anpassen, denke ich, nciht für das Sich-Gewöhnen.
Für mich liest sich das als ein schweres, trauriges Gedicht mir sehr resignativer Tendenz.

Das "erschwört" passt für mich aufgrund des Klanges überhaupt nicht in den Text, weil ich es "humoristisch lese" und den Prof aus der Feuerzangenbowle sagen höre: "Sötzen Sö söch."
Oder "Dem Injenör ist nichts zu schwör".

Ich würde auch überlegen, das "verlogen" zu streichen.

Liebe Grüße
leonie

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ZaunköniG
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Beitragvon ZaunköniG » 27.05.2007, 11:13

Hallo Lisa,

"Mein Chameleon vor dem Mond"

Da ist dir wirklich ein starkes Bild gelungen. Es läßt wohl verschiedene Deutungen zu. Ohne auf meine Vorredner näher einzugehen, zunächst mal meine eigenen Assoziationen:

In dieser Kombination, ja zweier Archetypen, steht es für die Sehnsucht "dazuzugehören" und im weiteren Verlauf um den Preis der nicht nur gezahlt werden muß, den man am Anfang auch noch nicht kennt.

Beim Chamelon scheint die Anpassung leicht, aber sein Schweigen deutet darauf, daß es sich auch nicht verstanden fühlt. (Ob es dieses Unverstandensein als schmerzhaft empfindet, sei mal dahingestellt) Als Menschen brauchen wir eben beides: Individualität und Gemeinschaft, zwei Wünsche, die kaum ohne Kompromisse zu vereinbaren sind, und die Sehnsucht bleibt, nach dem, was gerade fehlt. Wahrscheinlich blickt das angepaßte Chameleon, das so gut in seine Umgebung integriert ist, genauso sehnsuchtig auf das Individuum Mensch.

Gerne gelesen!

LG ZaunköniG

PS: Die Anrede "Mein Chameleon vor dem Mond" würde ich nur einmal wiederholen, das Bild ist stark genug, um auch über größere Distanzen zu tragen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck

Gast

Beitragvon Gast » 27.05.2007, 12:53

Liebe Lisa,

dieser Text berührt mich sehr.
Er handelt von einem inneren Kampf, so meine ich, und du hast wieder Worte gefunden, die ihresgleichen suchen.
Es zum Gedicht schon vieles gesagt worden, was ich nicht wiederholen möchte, bis auf diese zwei Punkte.

Das "erschwört" würde ich umwandeln in ein: beschworen oder versichert.
Das "verlogenen" halte ich nicht für verzichtbar.

Meine Betrachtung:
Ganz abgesehen, dass es ein echter Lisa Text ist (Ich komme gleich darauf zurück, weshalb) finde ich, dass dieser Text sich viel besser durchdringen lässt, als andere deiner Texte - nicht, als alle natürlich. . ;-)
Toll, das ungewöhnliche Bild des Chamäleons vor dem Mond.
Ich gehe davon aus, dass dieses Gedicht eine Zwiesprache des Lyrich mit seinem Überich thematisiert und das Lyrich "Leben" bis an die Grenze auszuloten versucht ohne Diktat des Überich.
Für mich beinhaltet dieses Gedicht die Aussage, dass Leben/ Liebe nur mit echtem Schmerz möglich ist, und jetzt komme ich darauf zurück, was ich “Typisch Lisa“ finde:
Nicht nur die außergewöhnlichen, doch immer treffsicheren, nicht befremdlich wirkenden Bilder, nein es ist dieses:
Immer bis zum Schmerz und dann darüber hinaus. Ich zitiere aus deinem Text, „Hinterland der Wirklichkeit“:
Es gibt nur diesen einen Weg: Von der Hundsrose gestochen über den Schmerz zu dir.
Für mich war es, als ich diesen Text las, als ob mir jemand mir endlich den Schlüssel, zu deinen mir bekannten Texten gegeben habe.
Du spannst mit deinen Texten einen großen Bogen in die Tiefe. Ich finde es außerordentlich, dass du so abwechslungsreich schreibst und dennoch immer am selben Kern bleibst. Das finde ich sehr beeindruckend und reif.

Danke, dass du so schreibst.

Liebe Grüße
Gerda

scarlett

Beitragvon scarlett » 27.05.2007, 20:09

Liebe Lisa,

das ist mir mal wieder viel zugänglicher als so manch anderer deiner Texte.
Ich lese ihn als eindringlich - zärtliches Selbstgespräch- die Bilder sind einfach toll, nur das "erschwören" schmeckt mir nicht, ich finde, das hat der Text nicht nötig, dieses eigenwillige "Konstrukt".

Auch frage ich mich, ob die primäre Eigenschaft des Chamäleons nicht das anpassen ist? Die Brücke von hier zum gewöhnen finde ich nicht so ohne weiteres.

Ändert aber alles nichts daran, daß ich diesen Text sehr mag, nicht zuletzt wegen des fein schwingenden Rhythmus´...

Liebe Grüße,

scarlett

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 27.05.2007, 21:10

Hui,

also..Gerda....ausnahmsweise dir zuerst...du machst mich nervös! Also ich kann natürlich nicht selbst beurteilen, ob mir das gelingt, was du behauptest, aber du bist absolut dicht an dem, was ich versuchen möchte! Und wenn das für dich hier gelungen ist - dann ist das wunderschön.

Überhaupt freut mich so sehr, dass das Chamäleon angekommen ist! Weil...das Bild habe ich so fertig gefunden, wie es war undt nicht hergeleitet, aber für mich ganz persönlich war es eben (auch mit dem "mein" Othmar...das ist mir wichtig...wie die Anrede an eine Geliebte soll es klingen) wahr....aber darum natürlich auch eine Gefahr...mich auszuliefern mit einem eventuell völlig wirrem Bild. Das freut mich so sehr...

Die Stelle mit dem verlogenen und dem erschwört...ja, ich kann das nachvollziehen. Sie fällt dramatisch schon gegen die anderen auf...sie ist verbitterter und dadurch (ich neige zumindest dazu) wortspielbetonter. Ich denke, auch gegen dein Veto Gerda, das verlogene streichen. Im Grunde ist es eine Tautologie. Ich weiß aber noch nicht, wie ich die Passage insgesamt behandeln soll...die erschwören stelle rausnehmen...dann bräuchte ich ein Verb für den Rest...ich probier das mal zaghaft..(Gerda deine Variante bewahr ich mir auch auf @erschworen).
Aram, hast du da eine konkrete Vorstellung? Ich würd mich sehr freuen...

Dann die Sagmal stelle...das sag mal ist vielleicht wirklich...schon zu ..ich setz das nicht mehr bewusst ein sondern verfall in so einen Ton...bisschen dicke vielleicht....ich...dank Herby möchte ich das trotzdem erstmal so lassen (den Umbruch...behalte ich im Hinterkopf)...Othmar, du hast ja sogar gesgat, dass das die zentrale Stelle für dich ist....(was mich freut, weil der Vers ja als Behauptung etwas aus dem Kontext zu fallen scheint)...ich lass das erstmal so...

Liebe Mucki,Zaunkönig, leonie...

Das Chamäleon hat natürlich genau die Assoziationen, die ihr genannt habt..(wechsel, durch die wechsel...) aber letztlich ist an meinem Chamäleon aram mit seinen Fragen am nächsten dran? ..Denn es ist schon etwas ...also...das lyr. Ich empfindet schon Zuneigung gegenüber dem Chamäloen ...aber in Form der Sehnsucht eben...darum finde ich die fragen genau...also...welche farbe nimmt es wohl an und ob es leuchten kann genau richtig...(denn ich hab das Bild auch visuell nicht sprachlich in mir). Es ging eher um...also der Mond ist ja auch wieder das gegenstück zum Tag..also das gegenstück zum Gewöhnen...und wenn man jede nacht zum mond schaut....und jede nacht das gleiche, wonch man sich sehnt, etwas anders leuchtet...dann ist das eben...schmerzvoll. So mein Chamäloen ;-)

Leo,
ich bin unsicher, ob es völlig resignativ ist. Es ist ja noch gesehnt. Aber das ist wohl eine spezielle Dreistigkeit von mir, die Hoffnung soweit zu dehnen ;-).

Ich danke euch sehr und freu mich so für das angekommene Chamäleon...

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 27.05.2007, 21:13

Hui,

also..Gerda....ausnahmsweise dir zuerst...du machst mich nervös! Also ich kann natürlich nicht selbst beurteilen, ob mir das gelingt, was du behauptest, aber du bist absolut dicht an dem, was ich versuchen möchte! Und wenn das für dich hier gelungen ist - dann ist das wunderschön.

Überhaupt freut mich so sehr, dass das Chamäleon angekommen ist! Weil...das Bild habe ich so fertig gefunden, wie es war undt nicht hergeleitet, aber für mich ganz persönlich war es eben (auch mit dem "mein" Othmar...das ist mir wichtig...wie die Anrede an eine Geliebte soll es klingen) wahr....aber darum natürlich auch eine Gefahr...mich auszuliefern mit einem eventuell völlig wirrem Bild. Das freut mich so sehr...

Die Stelle mit dem verlogenen und dem erschwört...ja, ich kann das nachvollziehen. Sie fällt dramatisch schon gegen die anderen auf...sie ist verbitterter und dadurch (ich neige zumindest dazu) wortspielbetonter. Ich denke, auch gegen dein Veto Gerda, das verlogene streichen. Im Grunde ist es eine Tautologie. Ich weiß aber noch nicht, wie ich die Passage insgesamt behandeln soll...die erschwören stelle rausnehmen...dann bräuchte ich ein Verb für den Rest...ich probier das mal zaghaft..(Gerda deine Variante bewahr ich mir auch auf @erschworen).
Aram, hast du da eine konkrete Vorstellung? Ich würd mich sehr freuen...

Dann die Sagmal stelle...das sag mal ist vielleicht wirklich...schon zu ..ich setz das nicht mehr bewusst ein sondern verfall in so einen Ton...bisschen dicke vielleicht....ich...dank Herby möchte ich das trotzdem erstmal so lassen (den Umbruch...behalte ich im Hinterkopf)...Othmar, du hast ja sogar gesgat, dass das die zentrale Stelle für dich ist....(was mich freut, weil der Vers ja als Behauptung etwas aus dem Kontext zu fallen scheint)...ich lass das erstmal so...

Liebe Mucki,Zaunkönig, leonie...

Das Chamäleon hat natürlich genau die Assoziationen, die ihr genannt habt..(wechsel, durch die wechsel...) aber letztlich ist an meinem Chamäleon aram mit seinen Fragen am nächsten dran? ..Denn es ist schon etwas ...also...das lyr. Ich empfindet schon Zuneigung gegenüber dem Chamäloen ...aber in Form der Sehnsucht eben...darum finde ich die fragen genau...also...welche farbe nimmt es wohl an und ob es leuchten kann genau richtig...(denn ich hab das Bild auch visuell nicht sprachlich in mir). Es ging eher um...also der Mond ist ja auch wieder das gegenstück zum Tag..also das gegenstück zum Gewöhnen...und wenn man jede nacht zum mond schaut....und jede nacht das gleiche, wonch man sich sehnt, etwas anders leuchtet...dann ist das eben...schmerzvoll. So mein Chamäloen ;-)

Leo,
ich bin unsicher, ob es völlig resignativ ist. Es ist ja noch gesehnt. Aber das ist wohl eine spezielle Dreistigkeit von mir, die Hoffnung soweit zu dehnen ;-).

Ich danke euch sehr und freu mich so für das angekommene Chamäleon...

Liebe Grüße,
Lisa

edit: Liebe scarlett, jetzt erst gesehen (überschnitten) danke...die auch von dir angesprochene Stelle wird überareitet (10 min ;-))
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.


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