die einsamkeit kommunizierter nähe

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 14.04.2007, 13:47

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, dass ihre Texte gelöscht werden. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
Zuletzt geändert von Gast am 18.05.2007, 15:23, insgesamt 12-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 15.05.2007, 21:56

Lieber Manfred,

ja, ja, der Titel, der etwas umfangreich daher kommt ...
Danke dir erst einmal, dass du dazu etwas schreibst. Dein Vorschlag: "auch zwischen bytes wohnt einsamkeit", trifft es für mich nicht wirklich.
Eigentlich wollte ich ja, dass er umständlich klingt ...
Dein anderer Vorschlag fleißt besser, ich muss noch darüber nachdenken, tendiere aber ihn zu übernehmen.

Liebe Grüße
Gerda


... noch ein Nachtrag. so trocken ist das gar nicht finde ich, wenn man bedenkt, dass ja auf beiden Menschen mit Gefühlen am Netz hängen.

@ fleißt ;-) schön, dass das Mucki durchgegangen ist
Zuletzt geändert von Gast am 18.05.2007, 15:26, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 15.05.2007, 22:32

Liebe Klara und lieber aram,

ich habe euch nicht überlesen oder vergesssen, aber heute wird es nichts mehr bei mir.
Ich komme auf eure Kommentare zurück, herzlichen Dank und

bis Bald
Gerda

Gast

Beitragvon Gast » 18.05.2007, 16:13

Lieber aram,

Danke, dass du dich nun auch zu diesem für dich so gar nicht ansprechenden Text gemeldet hast. Es geht in erster Linie um „Ein sich selbst Täuschen“.
Möglich dass der Titel nicht genau das trifft, was ich im Text intendiere, andererseits haben etliche andere Kommentatoren keine Problem damit.
Perrys Vorschlag, der dir allerdings kaum weiterhelfen wird, „einsamkeit kommunizierter nähe“ klingt weniger kompliziert, so dass ich ihn übernehmen werde. (Bereits geändert)
Vielleicht ist dieses kein Text für dich. an Milan Kunderas, „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“, hatte ich beim Titel und auch sonst nicht gedacht.
Was soll ich dir erklären, ich glaube fast, es würde nichts nützen, aber meine Antwort an Klara, schafft vielleicht ein paar Aufhellungen.
Bitte lies dort mit, denn ich habe bei der Antwort an Klara auch deine Einwände im Ohr gehabt, konnte mich aber gut an Klaras Kommentar entlanghangeln, weil sie Bezug auf deine Intervention genommen hat.

Liebe Grüße
Gerda



Liebe Klara,

Nicht einmal völlig fremd müssen sich virtuell Kommunizierende sein … denn niemand weiß in welcher Stimmung der andere gerade ist und wie die Worte aufgenommen werden, jeder versteht nur das was er schreibt und wie er dieses meint, bzw. verstehen will.
Es muss nicht einmal so sein, dass jemand tatsächlich einsam ist, es reicht völlig, sich ein wenig vage auszudrücken und so im Anderen unabsichtlich (vielleicht) eine Erwartungshaltung aufzubauen, die den Angeschriebenen vielleicht zunächst verwundert, deren draus resultierende Gefühlsregungen er aber dann doch erfreut pflegt … im Laufe einer Wiederholung wird die Gefahr, dass da sich selbst etwas suggeriert wird immer größer, solange man sich nicht wirklich gut kennt.
Geschriebene Worte können sehr gut Lügen transportieren.(Absichtlich und unabsichtlich)
Die Einsamkeit kommt durch die sich einschleichenden Zweifel, des einigermßen intelligenten und sensiblen Menschen, dass am schönen Gefühl, (des gegenseitigen Verstehens) möglicherweise etwas nicht stimmt, vielleicht auch dann, wenn eine Antwort nicht in das (selbstgebaute) Raster passt.
Vielleicht muss man dazu auch ein bisschen krank im Kopf sein, wer weiß, aber ich habe kein Problem mir das auszumalen. (@ krank im Kopf oder eine Macke haben)
man es weiß nicht / in welche stimmung /

Das „es“ habe ich ganz bewusst gesetzt, sonst fehlt eine Silbe in der Sprachmelodie.
Deinem Vorschlag
Ein so im fünften Vers streichen und ein anderes Verb als kommen wählen:

kann ich ähnlich wie V 1 resp. Z 1, nicht folgen.
„Kommen“, hat sowohl klanglich als auch inhaltlich mehr zu bieten Das „sicher :rolleyes: ankommen“, hat eine Spur Ironie, (Doppeldeutig) die mir bei „landen“ verloren geht, denn, dass die Nachrichten „sicher ankommen“ heißt überhaupt nichts. Nicht einmal, dass sie gelesen, geschweige denn verstanden werden. (sie „landen“ auf dem Server, (glaub ich, oder auf dem Rechner) aber kommen vielleicht doch nicht an, wie auch im Folg. beschrieben.
V6, resp. Z 6 bezieht sich auf: Die Eingangsbestätigung auf dem Rechner kann automatisch gesendet werden, aber auch das heißt nichts.

„Verhallen“ hat etwas damit zu tun, dass ein Mensch Dinge im Kopf hat, die er aber verhallen lässt. (Sie erreichen die Gefühlsebene nicht) Hier kommt es nicht so sehr auf die elektronisch gesendete Nachricht an, als auf das, was der Adressat (in Gedanken) damit macht.
Puh, das hört sich das geschwollen an, ist aber eigentlich ganz einfach.

Vers 2 resp. Z 7 - 11
Du bist nicht die Erste, die darüber stolpert, dass dieser Vers im Präteritum steht, glaube ich, herauszulesen,

Ich habe schon des Öfteren überlegt ihn, ins Präsens zu setzen, aber es geht nicht, meine Intention ist eine andere.

Ich habe in Vers 1 einen Zustand allgemein beschrieben.
Vers 2 handelt davon, wie es dem Lyrich ergangen ist, ist also quasi die „Einzelfallbeschreibung“ für das Schieflaufen der mod. Kommunikation wenn Gefühle reinspielen, eine Rückblende.
Ich werde den Text mal für die Hör Bar lesen, eine Version habe ich schon, aber die ist noch nicht ganz so, dass ich sie posten könnte.
Vielleicht hilft das ein wenig, auch zu hören, dass hier die worte wohl bedacht gewählt und auf einander abgestimmt sind, nur so den Effekt meiner Intention verfolgen können.
Dein Vorschläge klingen mir nicht passend zueinander und nicht zu meinen Gedanken passend im Ohr, mal abgesehen vom Präsens. ;-)

Auch wenn ich jetzt wie kritikresistent wirken sollte, kann ich nichts ändern.
Du hast du es jedenfalls geschafft, dass ich mich noch einmal ganz und gar in den Text heineibegebe, und mir Fragen, die ich mir schon vor Wochen gestellt und beatwortet hatte, noch einmal beantworten musste, was nicht schadet, nur schwer war. ;-) @ Zeitdauer der Antwort.

Der Text ist auch in sich so völlig aufeinander abgestimmt, dass ich das Gefühl habe, sollte ich ein Wort ändern, dass dieses das Zusammenstürzen der Zeile zur Folge hätte.
Dieses Gefühl habe ich selten bei Texten, aber bei diesem hier sehr stark.
Ich danke dir sehr für dein Auseinandersetzen mit diesem Text in zweifacher Hinsicht. :-) @ eigenes Gedicht
Habe den Link zu deinem Gedicht gesetzt.

Liebe Grüße nach Berlin
Gerda

Max

Beitragvon Max » 31.05.2007, 16:46

Liebe Gerda,

das Gedicht ist erst über die Hörbar zu mir geraten. Dort hat es mir sehr Eindruck gemacht.

Nun, da ich mich voll auf die Textversion konzentriere (und ohne alle 30 Komms noch gelesne zu haben -naja, eigentlich habe ich nur 3 angelesen), fällt mir auf: Die viel besprochenen Slashs (wie sagt man das auf deutsch?) stören mich nicht und fügen sich für mich sogar gut zu dem Bild digitlaer Kommunikation. Man könnte sie sogar mit einem Sinn als Satzzeichen vesehen, wenn man den Text einfach hintereinander wegschriebe (aber das ist vielleicht doch nicht gewollt, oder?).

Ich finde Strophe 1 und Strophe 2 jeweils ein beinahe eigenständiges Gedicht - einzig der Zusammenklang ist nicht ganz rein. Für Strophe 2 ist Strophe 1 ein zu langes Präludium, für Strophe 1 ist Strophe 2 wiederum ein sehr langes Beispiel und irgendwie sollte Lyrik sowieos nicht mit Theorie und Beispiel arbeiten.

Da ich aber eh auch keinen Alternativvorschlag habe, gebe ich einfach zu, daqss ich für eine sinnvolle Idee v iel zu spät bin :-).

Liebe Grüße
Max

Mucki
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Beitragvon Mucki » 31.05.2007, 18:09

Liebe Gerda,

nachdem ich dein Gedicht von dir gehört und selber in der Hörbar gelesen habe, hat sich mir die Türe zu deinen Zeilen zur Gänze geöffnet :-)
Für mich hat sich aus den Lesungen erschlossen, dass es der Slashs nicht bedarf, da man diese Zeilen nicht abgehackt liest (diese Slashs stellen für mich ein "Zerhacken" dar).
Ergo würde ich sie einfach weglassen. Was meinst du?
Saludos
Mucki

Gast

Beitragvon Gast » 05.06.2007, 00:08

Lieber Max,

danke dir herzlich für deinen Kommentar.
Theorie und Beispiel, hm auf den Gedanken bin ich nicht gekommen. Da ist was dran. Aber ich frage mich ohnehin, was ist lyrisch an diesem Text?

Nimm es mal so, das LyrIch ;-), äh, die Icherzählerin, macht sich in Vers 1 allgemeine Gedanken und in Vers 2 wird eine konkrete, sehr spezielle Erfahrung erzählt (Nach dem Motto: So kanns kommen/gehen)

Ich bin ziemlich sicher, dass sich an diesem Text auf absehbare Zeit nichts ändern wird.
Irgendwo habe ich schon geschrieben (das betrifft auch den anderen Text zum Monatsthema Kommunikation: sie hat die sprache verloren) dass dieser Text sich so, in sich geschlossen, Buchstabe für Buchstabe, gefügt hat.


Liebe Mucki,

was deine Lesung angeht, so hast du völlig Recht. Ich finde auch die Art deiner Lesung wirklich ausgezeichnet, schön, dass sich dir dieser Text ganz erschlosssen hat.
Die Slashs sind ein Stilmittel um die digitale Kommunikation optisch ins Bild zu rücken.
Deswegen werden sie bleiben.
Irgendwo habe ich etwas von Zerhacken geschrieben, ich weiß. (Gemeint war halt, dass die Worte in der Datenautobahn zerhakcht werden) Es mag durchaus sein, dass ich mich unklar ausgedrückt habe, aber ich habe halt erst einmal experimentiert, und nun weiß ich dass die "Dinger" bleiben müssen. :-)


Liebe Nachtgrüße
Gerda

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 18.06.2007, 11:39

hallo gerda,
das fällt meiner meinung nach bereits ins experimentelle - andernfalls fände ich diese lyrik überkonstruiert. wirkung: kälte. ein etwas formelhafter ausdruck. aber, wie gesagt, auf dem experimentierfeld interessant anzusehen.

gruß
chiquita


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