Träumerei (geändert)

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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leonie
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Beitragvon leonie » 29.04.2006, 00:08

Dein Lächeln raut
mein Verstummen auf,

Worte
zwinkern mir zu,
Schlüsselblumen.

Fast könnte ich
vertrauen.

Ich halte die Träumerei
in den Händen.
Atme ihr sanftes Verwehen.

Deine Seele geht leise
mir verwandt.
Zuletzt geändert von leonie am 01.05.2006, 22:36, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 29.04.2006, 08:47

wunderbar poetisch, liebe leonie, besonders die schlüsselblumen in diesem Sinn, §blumen§

Schönes WE
Grüße
Gerda
PS
wie wäre ...dein lächeln bringt mein verstummen zum tauen...
aber wahrschein zu vebraucht... nur dieses aufrauen...????
Das Einzige, was ich nicht 100% tig passend in deinem Gedicht finde.
Wobei die Idee, dass ein Lächeln, Verstummen aufraut wieder richtig gut ist, nur müsstest du diese Abänderung des Gewohnten dann durchziehen...
:smile: , aber s. o. wunder...

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 29.04.2006, 10:38

Hallo Gerda und Leonie,

gerade die Idee von dem Aufrauen des Lächelns gefällt mir gut. Üblicherweise gefriert eine Miene zu Eis. Ein Lächeln könnte daher auch auftauen. Viel schöner ist aber doch die Idee des Aufrauens.

Und Gerda, es stimmt ja, das Lächeln raut das Verstummen auf. Das wiederum bedeutet, dass das Verstummen als eine Art von Verhärtung zu verstehen ist. Als Schutzschild? Oder... Hmh! Das schöne an Gedichten ist, dass Leser/innen eigenkonstruktiv werden können, wenn Sie den Zeilen Bedeutungen zuschreiben wollen.

Grüße

Paul Ost

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leonie
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Beitragvon leonie » 29.04.2006, 21:22

Liebe Gerda,

danke für die Blumen! Das Aufrauen ist für mich nicht verhandelbar, Paul Ost hat gut beschrieben, warum....

Lieber Paul Ost,

danke, Du nimmst mir die Worte aus der Feder...ähm den Fingern, der Tastatur, was auch immer,...

Liebe Grüße an Euch beide!

leonie

Gast

Beitragvon Gast » 30.04.2006, 07:33

Liebe leonie,

genau das dachte ich mir :idea:
und "Verhandeln" solltest du auf keinen Fall über Wendungen in deinen Texten... ;-)


Einen schönen Sonntag
Gerda

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 30.04.2006, 10:02

Hallo leonie,

das
Dein Lächeln raut
mein Verstummen auf


finde ich das stärkste (tolle!!) Stelle des Textes...

ich finde allerdings, dass die Augen dahinter:

Augen, die mich
zu lesen versuchen.


(eine "normale" Formulierung) nicht dagegen angehen und thematisch nur wiederholen, was das Lächeln auch schafft...daher könnte ich auf diese beiden Zeilen verzichten.



Mir gefällt es!

Lisa

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 30.04.2006, 12:28

Hallo zusammen,

ich lese das Gedicht als einen poetologischen Gruß. Der wird schon durch die schönen zwinkernden Worte schon deutlich. Das etwas schwächere Bild von den Augen ist daher wirklich nicht unbedingt nötig.

Es sei denn, es bezieht sich auf etwas anderes.

Grüße

Paul Ost

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Beitragvon leonie » 30.04.2006, 23:19

Hallo Lisa und Paul Ost,

vielleicht habt Ihr recht. Das behutsame Wort „versuchen“ veranlasste das lyrIch zur Träumerei. Deshalb fällt es mir schwer, ihm das wegzunehmen und mich davon zu verabschieden. Aber bei der „Lava“ habe ich es ja auch geschafft.
Paul Ost, für Dein letztes Statement reiche ich eine Schlüsselblume nach.

Zwinkernde Grüße

leonie

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Beitragvon Lisa » 01.05.2006, 09:34

Hallo Leonie,

ich finde, dass das Lächeln und das Zwinkern auch das vorsichtige , leise, fröhliche und gutmütig gedldige Versuchen ausdrücken...das Versuchen wäre (für mich) nicht verloren...aber ich weiß, wie man an Worten hängen kann.

Bin gespannt!

Lisa

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Beitragvon leonie » 01.05.2006, 22:37

Liebe Lisa,

habe die Worte jetzt "abgehängt".

Liebe Grüße

leonie

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Beitragvon Lisa » 02.05.2006, 10:05

Hallo Leonie,
ich empfinde es als Gewinn! Ich hoffe du auch?

Ist wirklich gelungen dieses Gedicht! §blumen§

Lisa

Max

Beitragvon Max » 02.05.2006, 11:13

Liebe Leonie,

ich finde das ein ganz wunderbares Gedicht. Ähnlich wie vielen hier gefällt auch mir das aufgeraute Verstummen aber stärksten. Nur bei den Schlüsselblumen bin ich mir noch etwas unschlüss(el)ig: mir scheint das Bild zu süß ... aber vielleicht habe ich auch nur zu viele Gedichte des Wettberwerbs gelesen in letzter Zeit ;-)

LIebe Grüße
max

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Beitragvon leonie » 03.05.2006, 12:11

Liebe Lisa,

mir gefällt es auch so, nur überlege ich noch, das "sanft" zu streichen.
Max, die Schlüsselblumen zwinkerten mir an jenem Morgen so süß zu, dass ich sie (außer der einen) erstmal stehen lasse. Danke für Eure Kommentare und liebe Grüße

leonie

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Beitragvon Lisa » 03.05.2006, 17:51

Hallo leonie,
ich habe mir die Stelle ein paar Mal auf das sanft hin angeschaut. Zuerst dachte ich: Nein, das würde ich auf keinen Fall streichen, denn sanft erinnert mich an Sanftmut und das ist im Zusammenhang mit Mann/Frau eines der wundervollsten Worte für mich.

Dann habe ich aber gesehen, dass sich das sanft syntaktisch ja auf das Verwehen bezieht...und fand, beides klang gut...Worte, die nicht elementar sind, sollten vielleicht eher gestrichen werden...allerdings finde ich, dass es hier keine klare Entscheidung gibt...

Was stört dich denn daran?


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