überlandleitungsmusik

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 18.11.2007, 15:03

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, dass ihre Texte gelöscht werden. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
Zuletzt geändert von Gast am 18.11.2007, 16:19, insgesamt 1-mal geändert.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 18.11.2007, 16:11

Hallo Gerda,

gut, dass Du den Text wiedergefunden hast. Das ist wirklich ein hübsches Kleines. Nur noch eine kleine Korrektur beim "pfeift", oder sollte das gar Absicht sein?

Schönen Sonntag

Jürgen

Gast

Beitragvon Gast » 18.11.2007, 16:19

Danke, lieber Jürgen, nein keine Absicht, mit dem Doppel "F" bei pfeift, aber eine Marotte, es passiert mir immer wieder. ;-)
Es freut mich, dass du den kleinen Text magst.

Liebe Grüße und einen schönen Nachgmittag
-ich mache jetzt einen Nebel-Spaziergang

Gerda

Max

Beitragvon Max » 20.11.2007, 18:02

Liebe Gerda,

auch ich finde es schön, dass der Text zu Dir zurückgekehrt ist. In den Sprachspielen hätte (und habe) ich sofort eine echte Gerda wiedererkannt.

Zögerlich bin ich bei der Formulierung:

im raschelnden laub
suche nach kinderlachen


Das klingt gut - aber für mich fehlt nach dem Klang der inhaltliche Grund die Kinder, insbesondere ihr Lachen, mit dem Laub in Verbindung zu bringen, oder übersehe ich da etwas?

Liebe Grüße
max

Gast

Beitragvon Gast » 20.11.2007, 18:22

Lieber Max,

auf der Suche nach dem eigenen (Kinder) -lachen meinte ich ... wobei raschelndes Laub ... naja, nicht gerade frisch ist ;-)

Danke für dein Lesen und kommentieren... falls die Zweifel nicht ausgeräumt sind, müsstest du mir näher erklären, was du vermisst.

Liebe Grüße
Gerda

Max

Beitragvon Max » 20.11.2007, 18:38

Liebe Gerda,

hm,wie sage ich's .. Also, ich frage mich: Wieso sollte das Kinderlachen im Laub sein? Die beiden, Kinderlachen und Laub, scheinen mir kein gottgegebenes Paar zu sein ;-)

Liebe Grüße
max

Benutzeravatar
Sethe
Beiträge: 648
Registriert: 20.07.2007
Geschlecht:

Beitragvon Sethe » 20.11.2007, 19:11

Hallo max,

mag sein, ich lege die betreffende Zeilen mit Kinderlachen und Laub falsch aus, aber hast Du nie als Kind (oder auch als großes Kind=Erwachsener) mit Laub gespielt? Wie z.B. ein einen Laubhaufen gehüpft, das Laub dabei wieder in alle Himmelrichtungen vertreut, sich damit beworfen etc. etc. etc.? Das Laub darf nicht naß oder feucht sein.
(Besonderen Spaß hat es gemacht bzw. macht es noch, wenn man einen mit einem dieser Ungetüme von Laubbläsern zusammengehäuften Laubhaufen wieder "zerstört).
Das Lachen, welches dabei entsteht, ist eben ins Laub sozusagen eingedrungen, oder so.

Sethe
Was ich tu, das tu ich, was ich tat, das wollte ich tun.
(aus: "Ich schließe mich selbst ein" von Joyce Carol Oates)

Max

Beitragvon Max » 20.11.2007, 19:15

Liebe Sethe,

zum einen: Nein, ich habe Fußball gespielt, Indianer, Verstecken, Schach, Sandburgenbauen ... aber mit ... Laub? Nein. ;-)

Zweitens, ich wusste auch nicht, dass Laubspiele so gängig sind ... ich habe einfach nix assoziiert.

Liebe Grüße
max

Gast

Beitragvon Gast » 20.11.2007, 19:23

Liebe Sethe,

herzlichen Dank für die Erläuterungen, deine Leseart "unterschreibe" ich gern. :smile:

Lieber Max,

ich habe gegrübelt, wie ich dir meine gedachte Verbindung von raschelndem Laub und Kinderlachen erklären soll, die für mich real und imgaginär zugleich sein kann .entweder man spürt es so wie Sethe es interpretiert hat oder man kennt das Gefühl vielleicht nicht ... :confused:
Vielleicht stört dich auch nur das "im" ...

Liebe Grüße
Gerda

Herby

Beitragvon Herby » 20.11.2007, 20:09

Liebe Gerda,

wenn ich den Text in seiner Gesamtheit sehe, so habe ich mit der zweiten Strophe ein anderes Problem als Max. Der Titel deines Gedichtes lautet "Überlandmusik" - und genau damit bringe ich das raschelnde Laub und das Kinderlachen nicht zusammen. Selbst wenn es der Wind ist, der das Laub rascheln lässt und es nicht die Kinder mit ihren Füßen oder Händen sein sollten, kriege ich die Verbindung zwischen Titel und zweiter Strophe nicht hin. Bei den anderen Strophen bzw. Versen ist das für mich kein Problem.

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: die zweite Strophe ist für mich ein eigenständiges Gedicht, welches man, wie du völlig richtig schreibst, sowohl real als auch imaginär lesen kann. Ich möchte nicht so weit gehen zu behaupten, diese drei Verse wären ein Fremdkörper im Gesamtkontext - das wäre sicherlich übertrieben -, aber ich lese sie auch und vor allem als Gedicht im Gedicht, nicht nur, weil sich hier keine Sprachspiele (der Wind pfeift uns was/hast du noch Töne) finden wie im Rahmen (und diese Rahmenstruktur bindet die dritte Strophe im Gegensatz zur zweiten zwingend ein), sondern auch wegen der Ferne zum Titel und der doppelten Lesart.

Mein Jott, schrieb ich jetzt wirr? :neutral:

Liebe Grüße
Herby

Benutzeravatar
Sethe
Beiträge: 648
Registriert: 20.07.2007
Geschlecht:

Beitragvon Sethe » 20.11.2007, 21:15

Der Wind weht über das Land, und macht dabei Musik.
Dadurch, daß er Drähte zum klingen bringt.
Dann durch das Laub weht, es zum rascheln bringt. In dem Laub wird das Kinderlachen gesucht, welches durch das Spielen mit dem Laub entsteht. Das Kinderlachen bringt die Wärme in den Herbst. Die Wärme wird auch gesucht.
Dann pfeift der Wind in die Blechkanne und macht wieder Musik.

Also eine Überlandleitungsmusik. (Was für ein Wort, welches ich gerne mal gelesen hören möchte; ich finde es leicht zungenbrecherisch).

Ich finde den Text sehr bildhaft. Ich zumindest kann den Wind förmlich hören. Vorallem den Wind in der bzw. durch die Blechkanne.

Nöö, Herby Du schreibst nicht wirr.

viele Grüße
Sethe
Was ich tu, das tu ich, was ich tat, das wollte ich tun.

(aus: "Ich schließe mich selbst ein" von Joyce Carol Oates)

Max

Beitragvon Max » 20.11.2007, 21:19

Vielleicht stört dich auch nur das "im"


Liebe Gerda,

das ist gut möglich - was wäre denn eine Alternetivpräposition .. oder meinst Du das Rascheln wie Kinderlachen?

Liebe Grüße
Max

Gast

Beitragvon Gast » 20.11.2007, 21:50

Lieber Max,

nein kein "wie", wenn überhaupt dann so:

raschelndes laub
suche nach kinderlachen
wärme für den herbst


Aber vom Klang her ist mir meine O-Version einfach viel geschmeidiger und echter... ;-)

Liebe Sethe,

so ein wunderbarer Kommentar, herzlichen Dank... :-)
Du liest den Text, wie ich ihn schrieb.

Lieber Herby,

vielen Dank für deinen auführlichen Kommentar.
Eigentlich müsste ich darauf detailliert eingehen ... ;-) wenn nicht Sethe so prima in meinem Sinne gelesen und interpretiert hätte.

Vielleicht noch zur Ergänzung: Im Text verbinden sich Himmel, Luft und Erde durch Erinnerungen.

Für mich ist dieser Text rund.

Liebe Grüße
Gerda

Benutzeravatar
Elsa
Beiträge: 5286
Registriert: 25.02.2007
Geschlecht:

Beitragvon Elsa » 20.11.2007, 22:37

Liebe Gerda,

für mich ist der Text auch rund. Ich vermisse nichts und "spüre" alles, das Laub, den Wind, das Kinderlachen. Die Erinnerung, die interessanterweise mit dem Kinderlachen hörbar wird im Text. Genauso der Wind, ja.

Das schnoddrige Klischee: Hast du (noch) Töne wunderbar in anderem Kontext erkennbar.

Ich hoffe, wir haben alle noch Töne in uns von seinerzeit.

Sehr gern genossen,
lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 36 Gäste