Ohne Titel

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Herby

Beitragvon Herby » 11.05.2006, 01:36

Sich neigender Tag
Mosaik der Ewigkeit
Gelebtes Leben

Gast

Beitragvon Gast » 11.05.2006, 11:23

Ach Herby, ja... und nein,
:???:
Ist der sich neigende Tag ein Mosaik der Ewigkeit ?
Oder ist eher ein Spiegelbild, frage ich mich?
Nein, ich denke ein Mosaiksteinchen, ein Puzzleteilchen, was meinst du?
Gelebtes Leben...zu allgemein.

Nimm die Ewigkeit, nimm des Tages Mosiaksteinchen und beginne vielleicht mit: Das Leben ist...

Liebe Grüße
Gerda PS
Ist mir nicht leicht gefallen, hier wahrhaftig zu bleiben, du weißt weshalb.

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leonie
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Beitragvon leonie » 11.05.2006, 16:12

Lieber Herby,

das ist einfach nur wunderbar!

Gerda, ich lese es anders als Du: eher als „Bilanz“ eines gelebten Lebens. Dass gelebte Zeit ein Mosaik der Ewigkeit ist finde ich einen wunderbaren Gedanken. Da spielt es für mich eine untergeordnete Rolle, ob das eine Sekunde, ein Tag oder ein Leben ist. Hauptsachen gelebt!

Für mich stimmt hier jedes Wort!

Danke

leonie

Max

Beitragvon Max » 11.05.2006, 17:27

Lieber Herby,

ich teile Gerdas Kritik, kann sie zumindest nachvollziehen,

Ginge nicht Spiegelbild statt Mosaik (mit meinen spärlicheh Haiku-Kenntnissen, kann ich sowas nie eburteilen).

Liebe Grüße
Max

Max

Beitragvon Max » 11.05.2006, 17:27

Ups, ich sollte etwas genauer lesen: Gerda hat ja das gleiche geschrieben ...
Sorry, ihr beiden
Max

Herby

Beitragvon Herby » 11.05.2006, 23:02

Hallo Gerda, Leonie und Max,

ich danke euch sehr für eure Rückmeldung und will sie von unten nach oben beantworten.

@Max

Du schreibst:

Ginge nicht Spiegelbild statt Mosaik (mit meinen spärlicheh Haiku-Kenntnissen, kann ich sowas nie eburteilen).

Spiegelbild ginge rein von der Silbenzahl her auch, es entspricht nur nicht ganz dem, was ich mit diesen 3 Versen ausdrücken wollte. ( Vielleicht ausarbeiten? Siehe unten meine Antwort an Gerda ) Aber es macht mich stutzig, dass du ebenso wie sie gerade auf dieses Wort kommst.
Ansonsten ist es mit meinen Haiku Kenntnissen auch nicht weit her, was nichts daran ändert, dass ich diese Kurzform wirklich fazinierend finde. Ich mache nur noch immer den Fehler, mich zu starr an die Silbenregel 5 - 7 - 5 zu halten.
Doch davon einmal abgesehen, ist mein Text nicht eher ein Senryu als ein Haiku?? Womit wir dann wieder bei den Klassifizierungen wären, was ich aber jetzt nicht vertiefen will. Manchmal glaube ich, ich lern es nie!

@Leonie

Dein Lob hat mich etwas verlegen gemacht und ich danke dir sehr herzlich dafür! Es freut mich, dass dir meine Verse gefallen!

@Gerda
Danke dir für deine konstruktiven Vorschläge, auch wenn ich mich noch etwas schwer tue mit ihrer Umsetzung. Vieles von meiner Antwort an Max könnte ich auch an dich schreiben. Beim Lesen deiner Anregungen kam mir die Idee, den Grundgedanken hinter meiner Versen aufzugreifen und umfassender auszuarbeiten, ohne mich von den Haiku / Senryu Regeln gängeln zu lassen. Vielleicht kann ich ohne dieses "Zeilen- und Silbenkorsett" besser ausdrücken, was ich sagen will, und dabei gleichzeitig deine und Max' Vorschläge einarbeiten. Es würde mich jedenfalls sehr reizen, es zu versuchen. Was meinst du / meint ihr?
Du siehst, Gerda, ich bin heilfroh, dass du wahrhaftig geantwortet hast! Danke!

Euch allen einen schönen Abend!
Herby

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Beitragvon leonie » 11.05.2006, 23:25

Lieber Herby,

wie hübsch, ich mag errötende Männer! Aber habe ich verstanden, was Du meinst? Oder was meintest Du? Auch wenn man es nicht fragen sollte, ist es doch immer spannend zu hören....

Ich wollte Dir immer nochmal sagen, dass ich auch Deinen Text, der mittlerweile in der Anthologie steht, sehr toll finde!!! (Leider habe ich den Titel gerade vergessen)

Viele Grüße

leonie

Herby

Beitragvon Herby » 12.05.2006, 01:38

Liebe Leonie,

du hast schon Recht! Aus meiner Antwort kann man wirklich nicht erkennen, was ich ausdrücken wollte, als ich diese drei Verse schrieb. Ich muss gestehen, ich interpretiere die Texte anderer Autoren leichter als ich meine eigenen erkläre. Aber ich bin dir für deine Antwort und Nachfrage dankbar, weil sie mir wieder einmal vor Augen geführt haben, dass der sehr individuelle Entstehungshintergrund eines Textes mit all seinen unterschiedlichen Facetten wie Stimmung, Lebensumstände, thematische Interessen etc. ein Gedicht ( auch oder gerade wenn es nur aus drei Versen besteht ) schwer verständlich machen für den Leser, dem der Autor fremd ist.

Ich bin aufgrund verschiedener Umstände, die ich nicht näher erläutern möchte und die letztendlich auch unwichtig sind, zu einem Nachtmenschen geworden. Sehr oft empfinde ich dies als angenehm, manchmal aber auch als belastend, je nach Stimmung und Gedanken. Jedenfalls sind viele meiner Texte nachts entstanden, so auch dieser. Deine Interpretation einer Bilanz trifft genau das, was mich damals zum Schreiben dieser kurzen Verse bewog. Ich habe wie viele andere auch so meine ganz persönlichen täglichen Rituale, und dazu gehört nun mal für mich, am Ende eines Tages und besonders in der Ruhe der Nacht, Bilanz - auch im umfassenden und übertragenen Sinne - zu ziehen. Zeit, ob nach Sekunden oder Jahren bemessen, ist so kostbar! Dass das Ergebnis, was dabei unter dem Strich heraus kommt, nicht immer angenehm ist, muss man bei einer aufrichtigen Bilanzierung dann schon aushalten können.

Mehr möchte und kann ich jetzt nicht sagen. Hoffentlich hab ich dich nun mit diesem vermutlich sehr unbeholfenen Versuch einer Erklärung nicht mehr verwirrt als dir genutzt!

Liebe Grüße und danke für dein Interesse!
Herby

Was die Anthologie betrifft … Danke! O:)

Gast

Beitragvon Gast » 12.05.2006, 07:17

Lieber Herby,
mach das, wenn dir danach zu Mute ist.
Du kannst es ja zunächst einfach für dich im "Stillen Kämmerlein" probieren.

Liebe Grüße
und bis später dann
Gerda

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Beitragvon leonie » 12.05.2006, 15:22

Danke, Herby, für die Erklärung. Sie hat mich überhaupt nicht verwirrt, aber sehr geholfen!!

Liebe Grüße

leonie


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